Der Hund gilt zu Recht -neben der Katze- als eines der beliebtesten Haustiere des Menschen: Die Tiere sind treue Weggefährten, passen sich dem menschlichen Tagesablauf gut an, sie helfen beim Knüpfen neuer Kontakte, fordern ihre Halter immer wieder heraus und sind oft auch die besten Seelentröster. Heutzutage gibt es auch immer häufiger den Spruch:

„Hunde sind die neuen Kinder“ – und da ist viel dran!

Der Weg zum besten Begleiter des Menschen

Älteres Ehepaar geht mit Hund im Wald spazieren

Gerade für ältere Menschen ist der Hund ein wahnsinnig treuer Begleiter… kpgolfpro / Pixabay, creative commons public domain

Seit wann Hunde als Haustiere bzw. in der Umgebung des Menschen gehalten werden, ist umstritten. Die vom Wolf abstammenden Tiere wurden jedoch bereits vor etwa 15.000 bis 30.000 Jahren erstmals domestiziert und unterstützen seitdem Menschen häufig in ihrer Arbeit. Die Nähe zum Menschen entstand vermutlich daraus, dass Wölfe Interesse an der Beute der Menschen zeigten. Damit begann die Abrichtung zum Jagdhelfer. Der Mensch verstand es, sich die Eigenschaften unterschiedlicher Zuchtrassen zu Eigen zu machen. Terrier, Dackel, Retriever und auch Labradore gelten beispielsweise als hilfreiche Jagdhunde, wenngleich ihre Stärken sehr unterschiedlich sind. Nachdem Menschen sesshaft wurden, entwickelten sich Hüte- und Wachhunde.

Der Hund als Haustier

Inzwischen gibt es etwa 350 verschiedene Hunderassen. Zwar liegt die Domestizierung der Tiere bereits sehr lange zurück, doch die gezielte Züchtung der Hunderassen begann erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Voraussetzung für die Zucht und Entwicklung bestimmter Eigenschaften war das Wissen über die Genetik und die Vererbungslehre. Die Fédération Cynologique Internationale, der kynologische Dachverband, unterscheidet gegenwärtig zwischen zehn Gruppen von Hunderassen. Es handelt sich dabei um die folgenden:

Grundsätzlich eignet sich jede Art von Hund auch als Haustier. Zukünftige Hundebesitzer sollten sich im Vorfeld jedoch genau über die Vorzüge und Wesenszüge der einzelnen Gruppen und Rassen informieren, um sicher zu gehen, dass sie dem Tier einen artgerechten Lebensraum bieten können.

Darüber hinaus spielt für viele Hundehalter auch die Größe des Tieres eine wichtige Rolle. Man unterscheidet hier kleine (Widerristhöhe bis 35 cm), mittelgroße (bis 60 cm) und große Hunderassen (bis 70 cm) sowie sogenannte Riesen. Als größter Vertreter der Riesen gilt der Irische Wolfshund mit einer Widerristhöhe von etwa 90 cm.

Entgegen vieler Vorurteile sind kleine Hunderassen in ihren Bedürfnissen nicht anspruchsloser als große Hunde. Sie benötigen ebenfalls mehrmals am Tag ausreichend Bewegung und Beschäftigung.

Die Entscheidung für eine Rasse sollte vielmehr danach fallen, welche charakterlichen Merkmale dieser grundsätzlich zugeschrieben werden und wie viel Platz dem Tier im Haushalt eingeräumt werden kann. Während kleine Tiere gern und unkompliziert Sofa und Bett teilen, beanspruchen große Hunde entsprechend mehr Raum. Genügend Auslauf benötigt selbstverständlich dennoch jedes Tier.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Listenhunde

Pitbull zählt zu den Listenhunden

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Grundsätzlich unterliegt die Hundehaltung erst einmal lediglich dem Steuergesetz. Das heißt, es wird eine jährliche Hundesteuer erhoben. Die jeweilige Höhe variiert und wird von den Gemeinden festgelegt. Die Hundesteuer dient jedoch nicht dazu, tierspezifische Leistungen (Unterhaltung von Hundeplätzen, Bereitstellen von Hundetoiletten etc.) zu finanzieren. Sie verfolgt lediglich den Zweck, die Hundehaltung zu begrenzen. Steuerlich registriert sind in Deutschland gegenwärtig fünf bis sechs Millionen Hunde. Wie viele Hunde jedoch tatsächlich hier leben, steuerlich aber nicht erfasst sind, ist unklar.

Bei etwa einem Drittel der Haushunde handelt es sich um Mischlinge, die häufig durch zufällige Begattungen entstanden sind. Zwei Drittel sind hingegen Rassehunde mit einer meist sehr klaren Abstammung. Ein Sonderfall der Rassehunde sind die sogenannten Listenhunde. Welche Rassen davon betroffen sind, variiert je nach Bundesland. Es handelt sich dabei zum Beispiel um Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Bullterrier oder Mastiffs, aber auch der Dobermann und der Rottweiler unterliegt in einigen Bundesländern Haltungsbeschränkungen.

Wer einen Hund halten möchte, der dieser Liste zugeordnet ist, muss je nach Bundesland unterschiedliche Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählt zum Beispiel die Volljährigkeit und ein tadelloses Führungszeugnis oder das Absolvieren einer Sachkundeprüfung. Hinzu kommen meist Leinen- und/oder Maulkorbpflicht , mitunter auch ein verpflichtender Wesenstest des Tiers. Von diesen Regelungen betroffen sind im Übrigen auch Mischlinge, die dennoch deutlich einer gelisteten Rasse zuzuordnen sind.

Beliebte Rassen und Trend-Züchtungen

Charlie Chaplin mit Hund

Filme & Celebrities fördern regelmäßig die Beliebtheit einiger Rassen… janeb13 / Pixabay, creative commons public domain

Über die tatsächliche Gefährlichkeit der Listenhunde wird regelmäßig trefflich diskutiert. Doch gleichwohl droht ebenfalls Gefahr von einer anderen Seite: Die übermäßige Züchtung bestimmter Merkmale führt häufig zu gesundheitlichen Problemen. Eine traurige Seite der Hundehaltung ist beispielsweise das Mitführen sogenannter Handtaschenhunde. Insbesondere Chihuahuas haben sich zu einem solchen Trendprodukt entwickelt und werden mitunter gern in Taschen als Accessoire getragen. Das diese Art der Haltung auf Dauer zu gravierenden Schäden beim Tier führen kann, versteht sich für verantwortungsvolle Hundehalter von selbst. Ein ähnlich tragisches Schicksal ist dem Mops widerfahren. Kurze Nasen und besonders große Augen galten als besonders süß. Dass damit gravierende Atemprobleme und permanente Augenreizungen sind die Folge dieses Trends. Doch auch Schäferhunde und Bassets leiden unter den Zuchtmerkmalen, die als schick gelten und entwickeln aufgrund ihrer abfallenden Rückenlinie bzw. des sehr langen Körpers Probleme mit den Hüften und den Bandscheiben.

Einen anderen Aspekt der Züchtung stellen die Wühltischwelpen dar. Es handelt sich dabei um kleine Hunde, die meist unter schlechten Bedingungen gehalten werden und reinrassiger Abstammung sein sollen, allerdings zu einem vergleichsweise sehr niedrigen Preis verkauft werden. Hündinnen werden dabei immer wieder gedeckt, um billigen Nachwuchs zu produzieren. Wer sich für einen Hund entscheidet, sollte sich aus diesem Grund stets an zertifizierte Züchter, Tierheime oder entsprechende Vereine wenden und sich bei der Auswahl des richtigen Tieres genügend Zeit lassen. Zu den beliebtesten Hunderassen gehören hingegen der Beagle, der Berner Sennenhund, der Yorkshire sowie der Jack Russel Terrier, der Deutsche Schäferhund, der Golden Retriever und der Labrador Retriever. Unangefochten an der Spitze stehen dennoch die Mischlinge. Wer sich für einen Hund aus dem Tierheim oder einem Tierschutzverein entscheidet, erhält in der Regel einen Mix, da die Abstammung nicht mehr nachvollzogen werden kann.

Übrigens: Die Medien (konkret die Filmindustrie) hat nachgewiesenermaßen einen großen Einfluss auf unser Gefühl für Lieblingsrassen. Lest selbst!

Passt der Hund zum Mensch?

Sennenhunde, Retriever und Schäferhunde werden gern in Häusern mit angrenzendem Garten gehalten, doch auch die eher kleinen Jack Russel Terrier lieben Bewegungsfreiheit. Sie sind ausgesprochen agile Tiere. Typische Schoßhunde sind hingegen Yorkshire Terrier, Chihuahuas, Malteser oder Zwergpudel.

Doch auch an dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass diese kleinen Wohnungshunde wie ihre größeren Artgenossen ebenfalls Bewegung, Beschäftigung und den Kontakt zu anderen Hunden benötigen.

Darüberhinaus spielt auch das Alter des Tieres sowie das Alter der Besitzer eine entscheidende Rolle. Viele ältere Tiere genießen gern einen ruhigeren Lebensabend bei den passenden Besitzern. Ein Umzug nach dem Tod des Besitzers fällt älteren Tieren hingegen schwerer, weswegen die Abgabe von Welpen und Jungtieren meist nur an Personen unter 60 oder 65 Jahren erfolgt.

Der Kontakt mit dem Hund

Menschen und Hunde kommunizieren auf eine andere Art und Weise. Es gilt die Signale des Hundes zu verstehen. Die Haltung der Rute und der Ohren sowie der Gesichtsausdruck geben Aufschluss darüber, wie sich das Tier fühlt und was es seinem Besitzer mitteilen möchte. Da Hunde über ein sehr gutes Gehör verfügen, sollten sie keinem starken Lärm ausgesetzt werden oder die Möglichkeit bekommen, sich zurückzuziehen.

Neben dem Hören spielt der Geruchssinn eine entscheidende Rolle. Hunde verfolgen häufig Fährten anderer Tiere und können somit zum Aufsuchen von Beute genutzt werden. Auch das Verfolgen von Artgenossen, insbesondere läufiger Hündinnen, wird durch den exzellenten Geruchssinn ermöglicht. Doch es nutzen bei Weitem nicht alle Hunde den Geruchssinn zur Jagd. Neben den Geruchsjägern gibt es sogenannte Sichtjäger. Die Augen des Hundes sind auf Bewegung der Umwelt ausgerichtet, die Tiere nehmen die Umwelt also ganz anders wahr als Menschen. Aus diesem Grund können für manche Hunde auch weit entfernte Autos oder Radfahrer zum Jagdobjekt werden. Darüber hinaus ist der Tastsinn von großer Bedeutung. Durch Berührungen lassen sich Hunde meist sehr gut beruhigen und für den Aufbau einer Bindung zum Besitzer ist das Streicheln ebenfalls sehr hilfreich. Die Vibrissen an der Schnauze des Hundes, vergleichbar mit den Schnurrhaaren der Katze, helfen ihm außerdem, Kontakt mit Artgenossen zu schließen und die Umwelt wahrzunehmen. Die Vibrissen sind so sensibel, dass sie Gegenstände nicht einmal berühren müssen, sondern meist die entstehenden Luftwirbel für die Wahrnehmung verantwortlich sind.

Auf das Zusammenleben vorbereiten

Wer sich für einen Hund entscheiden möchte, sollte sich dafür ausreichend Zeit nehmen. Zunächst gilt es das eigene Leben und den eigenen Charakter zu beobachten, um das geeignete Tier zu finden. Hunde unterscheiden sich nicht nur nach Rasse, sondern haben jeweils sehr individuelle Wesenszüge. Auch Geschwistertiere sind sehr unterschiedlich. Ein Welpe entwickelt meist schnell eine sehr enge Bindung zu einem Besitzer, erfordert jedoch auch mehr Arbeit und Zuwendung. Junghunde im Alter von etwa acht bis 20 Monaten haben ihre Prägephase meist schon durchlaufen, gewöhnen sich allerdings schnell an neue Menschen und neue Lebensumstände. Der Aufbau einer engen, vertrauensvollen Bindung dauert hingegen etwas länger. Meist sind diese Hunde jedoch bereits stubenrein und haben einige Grundkommandos gelernt. Doch auch negative Prägungen der Vorbesitzer werden nicht verborgen bleiben.

Interessenten sollten Junghunde vorher besser kennenlernen und mehr über die Tiere erfahren, um später keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.

Auch die Wesenszüge des Tieres haben sich bereits klarer gezeigt als es bei Welpen der Fall ist. Bei erwachsenen oder älteren Tieren ist ein Umzug immer schwerer zu verkraften und zukünftige Halter sollten viel Geduld und Konsequenz aufbringen, um dem Tier Sicherheit zu vermitteln.

Ein kleines Video von Royal Canin Tiernahrung GmbH & Co.KG, das die ersten Schritte zum gemeinsamen Zusammenleben nett beschreibt:

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Kosten eines Hundes

Über die Lebenszeit eines Hundes kommt einiges an Kosten zusammen, u.a. für:

  • Anschaffung
  • Hundehaftpflichtvesicherung
  • Hundekrankenversicherung
  • Futter
  • Tierarztkosten
  • Hundesteuer
  • Dogwalking
  • Hundepensionen
  • Accessoires, wie z.B. Halsband & Leine

Schätzungen zufolge könnte man sich anstatt dessen auch ein Mittelklasse-Auto kaufen… Doch nun im Einzelnen:

Welche Kosten für die Anschaffung des Tieres anfallen, lässt sich schwer beziffern. Welpen bestimmter Rassen kosten bis zu 2.500 Euro, Tiere aus Heimen oder Tierschutzvereinen hingegen etwa 200 bis 300 Euro.

Zur verantwortungsvollen Hundehaltung gehört es auch, eine Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen. Diese kommt für Schäden an anderen Menschen, Hunden, Gegenständen oder der Mietwohnung auf. Auch wenn der Hund ohne Leine läuft oder dem Halter entwischt, sind eventuelle Schäden meist mit versichert. Die Kosten für eine Versicherung liegen bei 60 bis 80 Euro jährlich.
Anbei ein Youtube-Video von Flakefilm Medienproduktion wohl im Auftrag von Agila, das die Notwendigkeit ganz gut beschreibt:

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Wer einen jungen oder erwachsenen Hund kauft, kann sich bereits über dessen Vorlieben bei Futter und Hundespielzeug informieren und zielgerichtet einkaufen. Ob die Ernährung mit Trockenfutter, Dosenfutter oder rohem Fleisch bevorzugt wird, ist dem Halter überlassen. Jede Ernährungsform birgt Vor- und Nachteile, gesundheitsschädlich ist grundsätzlich jedoch keine Variante. Die finanziellen Aufwendungen hängen dabei von der Größe des Tieres ab und können monatlich zwischen 20 und über 100 Euro liegen.
Ebenso variabel sind die Kosten für Tierarztbesuche. Jeder Halter sollte selbst abschätzen, wie häufig sein Tier gecheckt, entwurmt oder geimpft wird. Eine Ausnahme bilden selbstverständlich Verletzungen, Erkrankungen oder ein Befall mit Parasiten oder Würmern.

Geklärt sein sollte hingegen die Betreuung des Hundes bei Abwesenheit des Menschen. Die meisten Hunde lernen schnell, einige Stunden allein zu bleiben. Werden sie vorher ausreichend bewegt, verbringen sie die Zeit meist schlafend. Bei langer Abwesenheit können Nachbarn oder Dogwalker dem Hund zu etwas Auslauf verhelfen. Für professionelles Dogwalking fallen allerdings Kosten in Höhe von etwa 15 bis 30 Euro pro Tag an. Hier gibt es inzwischen verschiedene tolle Portale, über die das Finden & Kontaktieren von bDogwalkern und Hundesittern esonders einfach ist, bspw. Gudog, Leinentausch, Schnuff & Co.

Je mehr Zeit Halter jedoch für ihren Hund haben, desto wohler fühlen sich Mensch und Hund miteinander.

Bevor der Hund einzieht, sollten in jedem Fall ein Halsband, ggf. ein Brustgeschirr, eine Leine, ein bis zwei Decken (diese müssen nicht einmal speziell für Hunde gefertigt sein) bzw. ein Hundebett, eine Futter- und Wasserschale sowie Futter und Leckereien vorhanden sein. Was ein Hund außerdem benötigt, zeigt sich meist erst nach einiger Zeit des Zusammenlebens. Einige Tiere lieben Spielzeug und Denkaufgaben, andere bevorzugen Kauartikel und Stöcke zur Beschäftigung. Um jedoch unnötige Kosten zu vermeiden, sollten sich Hund und Halter die Zeit gönnen, Dinge auszuprobieren und sich gegenseitig kennenzulernen. Der Start in ein neues Leben mit neuen Menschen ist auch für einen Hund eine nicht zu unterschätzende Umstellung und er wird einige Zeit benötigen, um sich an den neuen Tagesablauf und die neue Umgebung zu gewöhnen. Das Lesen einschlägiger Blogs, Foren oder Bücher kann helfen, aufkommende Fragen zu klären und sich mit anderen Hundehaltern auszutauschen, sodass bald ein entspanntes Miteinander entsteht.

Will ich einen Hund?

Viele Menschen fangen an, sich Pro- und Contra-Listen zu erstellen, die wollen wir Euch nicht vorenthalten :D

Und Ihr? Lasst uns wissen, was Eure Lieblingsrassen sind und wie Ihr auf den Hunde gekommen seid. Wir freuen uns!

Beitragsbild & Quelle: Comfreak / Pixabay, creative commons public domain