1. Morgens um halb 7 bekommst du feuchte Küsschen, denn er will dir sagen dass er nun wach ist.
2. Wenn du dann aufstehst, beisst er dich zärtlich in die Ferse, um dir anzuzeigen, ich will mit dir spielen.
3. Wenn du dich dann anziehen möchtest, nimmt er deine Socken vom Boden auf, um dir zu sagen, schau ich spiel auch mit dem Socken, wenn es sein muss.
4. Wenn du dann dein Frühstück zu dir nimmst, schaut er dich so herzerweichend an, dass du ein schlechtes Gewissen bekommst, weiter zu essen, ohne ihm etwas abzugeben.
5. Auf der Gassirunde, nach dem er seine Geschäfte gemacht hat, erhöht er plötzlich sein Tempo und zieht dich um die Häuser, damit du fit bleibst.
6. Kaum zuhause hat der Kleine Durst und verwandelt deine Wohnung in ein Hallenbad, weil er kaum getrunken immer wieder mit vollem Maul gerade wieder durch die Wohnung stürmen muss, denn er könnte ja was verpassen.
7. Dann ist er müde.
8. Meinst aber nur du. Denn sobald du putzen möchtest, kommt sein Beschützerinstinkt hervor und er verteidigt vehement vor dem bösen Staubsauger.
9. Setzt du dich dann hin, um auf Facebook zu schauen, was die anderen Schäfis so alles machen, knabbert er an deinen Zehen, weil ihm die Farbe deiner Nägel mal wieder nicht passt.
10. Zum Glück ist das Nagellackentfernen anstrengend und er schläft ein.
11. Doch auch hier dauert die Ruhe nicht lange und der Rabauk wacht auf, schaut dich an, wandert zur Tür, um dir anzuzeigen, du ich muss.
12. Gut, die Fitnessrunde wurde schon am Morgen absolviert sagst du dir, nun wird gearbeitet kleine Maus. Nach dem Versäubern geht es somit ab auf eine Wiese und es werden Übungen absolviert. Aber irgendwie funktioniert es nicht mehr so wie früher. Kratzt er sich nicht auch vermehrt an den Ohren? Hat er vielleicht was mit den Ohren?
13. Nach dem Besuch beim Tierarzt weisst du dann, dein Junghund kommt allmählich in die Pubertät. Der Rabauk fragt sich nun bei jeder Übung, will ich oder will ich nicht. Super! Du bestehst auf meinen Befehlen, aber alles dauert nun länger, weil dein kleiner Liebling ab und zu auf stur schaltet.
14. Wenn du dann deinem Rabauken sein Abendessen zubereitest, singt er in den höchsten Tönen ganze Arien, um dir zu mitzuteilen, dass er unglaublich Hunger hat.
15. Wenn du dann nach dem Tag mit deinem Junghund geschafft bist und dir noch einen Krimi reinziehen möchtest, schleppt der Rabauk alle Spielsachen her, um dir unmissverständlich zu zeigen, dass er noch eine Runde spielen möchte.
16. Wenn du nicht darauf eingehst, verkrümelt er sich mit einem vernichtenden Blick auf seinen Platz, damit du ja ein schlechtes Gewissen hast.
17. Und nachts, wenn du dann mal musst, stolperst du mit Sicherheit überall über seine verstreuten Spielsachen, damit du auch nachts nicht vergisst: Du hast einen Junghund bei dir zuhause.
Ein Gastbeitrag von Bea Nicky Gyr
Bild & Quelle: Bea Nicky Gyr