Obwohl ich nicht so aussehe, habe ich das Gemüt eines Engels. Ich mag Hunde wirklich und das ist ein Thema bei dem mir das Herz aufgeht. Aber trotzdem gibt es da ein paar Dinge, die mich nerven.
Und hier ist meine TOP 3:
3. Mich nerven die monointeressierten Helikopter-Halter
Es gibt Hundehalter, die nur noch einen Sinn in ihrem Leben sehen: Der Hund. Das ist dann auch der einzige Lebensaspekt zu dem sie sich äußern. Meist auch noch ungefragt.
- “Hallo, wie geht es Dir?”
- “Struppi kann jetzt Männchen machen.”
- “Oh cool, aber wie geht es dir?”
- “Wir sind in der Hundeschule ganz dolle gelobt worden. Da waren wir aber stolz!”
- “Ah ja, auch sehr schön. Und Du, wie geht es Dir?”
- “Weil wir jetzt barfen ist das mit dem Kacka gerade etwas komisch, aber das gibt sich hoffentlich bald.”
- “Meine Mutter ist tot!”
- “Das kann Struppi auch ganz toll. Mach mal “toter Hund” Struppi. Peng! Süß, oder?”
- “Ich drehe durch!”
- “Schön, dass Du das ansprichst. Das hat Struppi neu gelernt. Dreh’ Dich Struppi, dreh’ dich.”
Ich weiß, die lieben ihren Hund, aber manchmal nervt das.
2. Mich nerven die Designer-Halter
Klar ist das cool, wenn man goldene Versace-Füßlinge für einen Hund erwirbt, der ohnehin immer getragen wird. Es ist auch trendy, wenn Frauchen Oberteil, Frisur und Nagelack mit dem Hündchen abstimmt. Es ist auch okay, wenn man das Konterfei seines Lieblings auf Smartphonehüllen drucken lässt. Ich habe nichts dagegen, wenn ich die Hunde jetzt dort verewigt finde, wo früher das Arschgeweih seinen Platz hatte. (Wie nennt man das dann eigentlich? Carnivores Arschgesicht? Keine Ahnung!) Natürlich ist es auch absolut legitim jeden erdenklichen Gebrauchsgegenstand mit dem Namen seines Vierbeiners labeln zu lassen. Von mir aus kann es auch das sündhaft teure Halsband aus dem geschmeidigen Leder eines halbwüchsigen Opossums sein.
Ich weiß, die lieben ihre Hunde, aber manchmal nervt das.
1. Mich nerven die selbsternannten Profi-Züchter
Der erste erfolgreiche Wurf und schon wird auf dem Hundeplatz die große Trommel rausgeholt. Man spricht vom großen Zuchterfolg, kommenden Siegen auf der Rassehundeschau und träumt schon von der Selbständigkeit. Und dann steht er da, der Deckrüde. Der arme Kerl. Nur mit viel Fantasie überhaupt noch als Hund zu erkennen. Alles was die Natur wollte, aber dem Menschen nicht gefiel, wurde über Jahre konsequent weggezüchtet. Oder einfach abgeschnitten. Verzeihung. Kupiert. Klingt gleich viel netter. So lange gezüchtet bis der Stammbaum ein Kreis war. Da hilft dann auch kein Adelstitel im Hundenamen. Vor mir steht jetzt eine Art Hund, der sich bewegt wie ein übergewichtiger Break-Dancer aus den 80ern. Gut, dass er sich nicht so bewegen kann, denn er kriegt sowieso kaum Luft. Mal ehrlich, züchtet von mir aus, aber kommt nicht auf den Hundeplatz und tut so, als würden diese Hunde ein Genom in sich tragen, dass den Weltfrieden retten kann.
Ich weiß, die lieben ihre Hunde, aber manchmal nervt das.
Und? Du guckst schon so. Was nervt Dich?
Eine Kolumne von Axel Löwenstein
Ausserdem von Axel Löwenstein bei Issn‘ Rüde! erschienen:
- 8 Lektionen, die Ihr von Eurem Hund lernen könnt
- Schnipp, Schnapp, Eier ab
- Rüpel im Morgengrauen
- Mr. Lover Lover
- 10 Dinge, die sich veränderten nachdem ein Hund bei uns einzog
- Wer die Wahl hat, hat noch lange keinen Hundetrainer!
- Einmal Hund mit alles, aber bitte ohne Frau!
- Ach, du dicker Hund!
- Das nervt mich!
Beitragsbild & -quelle: RyanMcGuire / Pixabay, creative commons public domain