Wenn ein Hund plötzlich in Dein Herz und Dein Haus stürmt, dann bringt das auch immer einige Veränderungen mit sich. Die wichtigsten dieser Wandlungen in unserem Alltag möchte ich hier mit Dir teilen:

1. Wenn Du von einen schlabbernden Hund geweckt wirst, dann verändert sich deine Einstellung zum Küssen grundlegend. Als Mann sparst Du dir dann übrigens den Rasierschaum. Als Frau hast Du das hoffentlich nicht nötig.

2. Du bezahlst plötzlich bei ALDI mit Leckerlies (Leckerlies sind das neue Kleingeld und davon hast Du ja sowieso immer die Taschen voll) und stopfst deine Einkäufe ganz selbstverständlich in einen ­hoffentlich unbenutzten Hundekotbeutel (denn die hast Du jetzt auch immer in den Taschen).

3. Duftbäume sind ab sofort völlig überbewertet. Seit Du offizieller Chauffeur eines Hundetaxis bist, riecht dein Auto irgendwie nach einer Mischung aus Moorleiche und nasser Hund, aber das stört dich nicht im Geringsten. Müff de Chien, von Tölé!

4. Du hast jetzt eine Ecke im Schrank mit der Überschrift “Hundesachen”. Mit Hundehose, Hundejacke und Gummistiefel als “Carnivores Ensemble”, wie ich es gerne nenne, sinkt dein Flirtfaktor auf ­834.927. “Germanys next Hundetrampel” lässt grüßen. Sexy (aber blöd) mit Hund kann nur Paris Hilton.

5. Seit unser Rüde durchs Haus stolziert ist es endlich wieder völlig selbstverständlich, soziale Nähe durch lautes Rülpsen und Furzen zu bekunden. Martin Luther hätte seine wahre Freude an dem kleinen Kerl gehabt. Frauen sind da offensichtlich etwas zurückhaltender, aber ich freue mich wie ein Kleinkind, dass die Verdauung unseres Hundes vorbildlich funktioniert.

6. Ab einem gewissen Alter kann es für Teile der Männerwelt problematisch werden, dass “Mann” zu wenig Haare hat. Ein Hund kehrt diese Problemchen unverzüglich ins Gegenteil. Haare, überall Haare. Also Jungs macht was draus und zwar eine Perücke. Du siehst dann obenrum leider aus wie ein Rauhhaardackel, aber Frauchen krault dich wieder.

7. Die Telefongespräche mit meiner Frau laufen seit Hortons Einzug auch in sehr veränderter Form ab. Ich schütte ihr mein Herz aus, oder berichte wahrheitsgemäß von meinen Heldentaten. Sie: “Ah ja…mhh…mhh…ah ja…mhh…mhh..was macht
eigentlich der Hund?“

8. Du brauchst jetzt keine Selbstgespräche mehr zu führen. Du stehst im Garten und fragst deinen Hund, wo denn wohl der beste Standort für den neuen Rhododendron sein könnte. Offen gestanden würde es mich inzwischen nicht mehr wundern, wenn Horton antwortet. Er weiß mittlerweile mehr über die Vergaserprobleme meines Motorrades, als sonst irgendein Hund weltweit.

9. Durch einen Hund verändert sich auch dein Blick auf die Komplexität der Welt. Das Leben ist eigentlich total einfach: Ich kann damit spielen, oder ich kann es fressen. Wenn beides nicht geht, dann penne ich eben.

10. Hundehalter haben grundsätzlich eine Vollmacke. Das sieht man als Außenstehender aber nicht sofort. Ein Hund gibt dir eine Art Röntgenbrille, wie in dem Film, wo ein Typ Augengläser findet, durch die er plötzlich die Außerirdischen erkennen kann. Wenn Du einen Hund hast, dann siehst Du auch plötzlich die anderen Bekloppten mit ihren Vierbeinern.

Was hat sich in deinem Leben verändert, seit Du einen Hund in deine Familie integriert hast?

Eine Kolumne von Axel Löwenstein

Ausserdem von Axel Löwenstein bei Issn‘ Rüde! erschienen: