Manchmal ist eine Futterumstellung beim Hund unumgänglich. Dies kann unter anderem mit dem Alter oder einer Erkrankung zusammenhängen. Wir sagen euch, auf was ihr bei einem Futterwechsel achten solltet und mit welchen Nebenwirkungen ihr rechnen müsst.

 

Futterwechsel nur, wenn es wirklich notwendig ist

Manche Hundehalter sind beim Futterangebot sehr großzügig und bieten ihrem Hund immer wieder ein neues Futter an. Gründe hierfür sind zum einen, dass sie Abwechslung bieten möchten, zum anderen, weil sie den Eindruck haben, dass der Hund ein anderes Futter vielleicht noch lieber mag. Bei dieser Vorgehensweise bestehen jedoch zweierlei Gefahren: Zum einen mutet man seinem Hund immer wieder eine Futterumstellung zu, mit der der Magen-Darm-Trakt des Tiers zurechtkommen muss, zum anderen könnte es passieren, dass man sich einen mäkeligen Vierbeiner heranzieht. Er lernt sozusagen, wenn er sein gewohntes Futter nicht ordentlich auffrisst, gibt es schon bald etwas Neues. Dies ist weder gut noch ist größere Abwechslung notwendig.

Hunde benötigen nur in sehr geringem Maß unterschiedliches Futter. Für uns mag das langweilig wirken, Hunde haben damit jedoch kein Problem. Solange dein Hund also sein Futter gerne frisst, keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen auftreten und es ihn mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, solltest du glücklich darüber sein und nicht für unnötige Wechsel sorgen.

 

Wann ist eine Futterumstellung notwendig?

Die erste Futterumstellung erleben die wenigsten Hundehalter, denn zu dieser kommt es bereits beim Züchter. Sobald die Hündin nicht mehr genug Milch zur Verfügung stellen kann, fangen die Welpen an, sich am Napf ihrer Mutter zu bedienen. Dies geschieht ungefähr im Alter von vier Wochen. Dann wird es Zeit, die Kleinen zunehmend an feste Nahrung zu gewöhnen. Nach ein paar Wochen ist der Übergang geschafft und die Tiere sind bereit für ihr neues Zuhause.

Frisch eingezogen ist ein schlechter Zeitpunkt für einen Futterwechsel. Du kannst dich glücklich schätzen, wenn die ganze Aufregung nicht sowieso dem Welpen auf den Magen schlägt. Informiere dich daher, was der Welpe – oder auch ein erwachsener Hund aus dem Tierheim – bisher bekommen hat und lege dir davon einen gewissen Vorrat an. Halt zudem die Fütterungszeiten ein, so dass es bezüglich Ernährung fürs erste zu keinerlei Veränderungen kommt.

 

Gründe für eine Futterumstellung

  • Das Alter des Hundes
    Mit ungefähr einem Jahr sind Hunde erwachsen. Bei einem kleinen kann dies bereits mit 10 Monaten, bei einem großen erst mit 15 Monaten der Fall sein. Dann ist es Zeit, von einem Welpenfutter auf ein Adult Hundefutter umzusteigen. Selbiges kann erneut der Fall sein, wenn dein Hund zum Senior wird. Bei manchen sinkt dann der Energieverbrauch, weshalb es unter Umständen genügt, die Ration etwas zu verringern oder du auf ein kalorienärmeres (Senior-)Futter umsteigst.

 

  • Übergewicht
    Bei Übergewicht sinkt die Lebenserwartung des Hundes. Deshalb sollten ein paar Pfund zu viel nicht belächelt werden, sondern dann heißt es, die Ursache zu finden. Überprüfe, ob die Futterration möglicherweise zu hoch ist. Informationen darüber findest du in den Fütterungsempfehlungen. Bedenke, dass diese nur eine Orientierung darstellen. Gehört dein Vierbeiner eher zur inaktiven Sorte, dann ist sein Energieverbrauch niedriger und er benötigt etwas weniger Futter. Oder aber, du motivierst deinen Hund zu etwas längeren Gassirunden oder entscheidest dich, mit ihm zu joggen oder eine Hundesportart auszuüben. Das erhöht den Verbrauch und die gelieferte Energie könnte genau passen.

    Vergiss nicht, dass Snacks ein sehr hoher Energielieferant sein können. Möglicherweise solltest du bezüglich Gewichtsreduzierung auch hier ansetzen.

  • Futtermittelallergie oder Unverträglichkeit
    Hunde können auf Inhalte im Futter allergisch oder mit einer Unverträglichkeit reagieren. Bei einer Allergie antwortet das Immunsystem mit einer Abwehrreaktion, während bei einer Unverträglichkeit der Körper beispielsweise mit Durchfall und Erbrechen reagiert. Die Symptome sind ähnlich und können nur von einem Mediziner geklärt werden. In jedem Fall muss der auslösende Faktor identifiziert und zukünftig gemieden werden. Eine Futterumstellung ist also in jedem Fall notwendig.

 

  • Gesundheitszustand
    Nicht nur Übergewicht oder eine Unverträglichkeit können einen Futterwechsel notwendig machen, es gibt die unterschiedlichsten Krankheiten, zu deren Unterstützung eine Umstellung hilfreich sein kann. Dies kann zum Beispiel bei Niereninsuffizienz, Harnsteinen oder einer Darmerkrankung der Fall sein. Zudem kommt es vor, dass alte Hunde aufgrund von Zahnproblemen nur sehr eingeschränkt Trockenfutter fressen können und eine Umstellung auf Nassfutter angeraten ist.

 

  • Verfügbarkeit und Preis
    In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass ein Produkt nicht mehr hergestellt oder vorübergehend nicht verfügbar ist. Dann ist eine Futterumstellung unumgänglich. Verständlich ist sie auch, wenn der Preis eines Futters enorm angehoben wird. Nach Möglichkeit sollte dies aber kein Grund für einen Wechsel sein.

 

Wie lange dauert eine Futterumstellung?

Wenn du einen Hund zuhause hast, der vielseitig ernährt wird und keinerlei Verdauungsprobleme in Form von Blähungen oder Durchfall zeigt, kannst du ihm ein neues Futter ohne größere Umstellung anbieten. Selten ein Problem ist dies, wenn du innerhalb eines Herstellers von Welpenfutter auf Adult oder Senior umsteigst. Doch nicht immer ist dies so einfach und problemlos.

Bei den meisten Hunden empfiehlt es sich, eine Futterumstellung über mehrere Tage hinweg durchzuführen. So kann sich die Darmflora langsam daran gewöhnen. Mische beispielsweise die ersten beiden Tage ein Viertel des neuen Futters unter das bisherige. An Tag drei und vier je die Hälfte, dann dreiviertel und nach einer Woche ist der Übergang komplett vollzogen. Du kannst die Umstellung auch innerhalb von vier Tagen durchführen oder sie deutlich länger hinausziehen. Das kommt ganz darauf an, wie du deinen Hund einschätzt und ob es während der Umstellung zu Nebenwirkungen kommt. In seltenen Fällen kann sich ein Futterwechsel über mehrere Wochen hinziehen.

 

Nebenwirkungen – Wie lange hat ein Hund Durchfall nach einer Futterumstellung?

Die häufigste Nebenwirkung bei einer Futterumstellung ist Durchfall. Typisch sind darüber hinaus Blähungen und Magengrummeln. Nichts davon muss passieren, aber es ist nicht unüblich, dass ein paar Tage Nebenwirkungen auftreten. In den meisten Fällen sind diese spätestens nach einer Woche überstanden. Sie können sich aber auch über zwei bis drei Wochen hinziehen. Zum einen kann der Grund sein, dass dein Hund besonders empfindlich auf den Futterwechsel reagiert, zum anderen könnte es aber auch sein, dass er das neue Futter (ebenfalls) nicht verträgt.

Grundsätzlich solltest du so selten wie möglich das Futter wechseln, aber wenn sich die Situation nicht bessert, bleibt dir nichts anderes übrig. Spätestens jetzt empfiehlt es sich, einen Tierarzt einzubeziehen, um zum Beispiel herauszufinden, ob dein Hund auf bestimmte Inhaltsstoffe allergisch bzw. unverträglich reagiert. Möglicherweise hat er auch Würmer oder andere Parasiten in sich. Ein Blut- und Stuhltest können weiterhelfen und vermeiden, dass du möglicherweise über Wochen hinweg Futtertests durchführst, weil du denkst, dein Hund verträgt ein bestimmtes Futter nicht.