Jeder Hundebesitzer wünscht sich, den Urlaub gemeinsam mit seinem treuen Begleiter zu verbringen. Damit der Urlaub mit Hund ohne Stress abläuft, ist schon lange vorher einiges zu beachten. Das gilt für langjährige Hundehalter und auch für diejenigen, die das erste Mal mit einem neuen vierbeinigen Familienmitglied in den Urlaub fahren möchten.

 

Der erste Urlaub mit dem Hund und das große Chaos

Ist es der erste Urlaub mit Hund, mach auf keinen Fall den gleichen Fehler wie ich. Alles war gut geplant für den ersten Urlaub mit unserem Hund. Wir sind im eigenen Land geblieben, planten einen Urlaub am Campingplatz und wollten eigentlich wunderschöne Wanderungen unternehmen.

Der Plan war gut durchdacht und alles schon Wochen vorher abgeklärt, gepackt, und es hätte jeden Tag losgehen können in den Urlaub. Was nur keiner ahnen konnte, war, dass unser Halbstarker, damals 8 Monate alter kniehoher Schnauzer-Mix, sich vor Zelten fürchtete.

Nach drei Stunden Fahrt mit dem Auto endlich angekommen, wurde der Campingplatz inspiziert und das Zelt aufgebaut. So weit ging alles gut. Nur als das Zelt stand, hat unser eigentlich sehr draufgängerischer Rüde sich geweigert, das Zelt zu betreten.

Warum das so war, konnten wir bis heute nicht wirklich klären und mittlerweile ist ein Zelt oder Wohnwagen auch kein Thema mehr. Damals war es Chaos pur. Ins Zelt ging er nicht und konnte auch nicht hineingetragen oder hineingeschoben werden, da er sich in einen Kraken mit circa tausend Pfoten entwickelte.

Und im Auto bleiben war zwar so weit okay, aber er hat gemeint, er muss es beschützen. Bei jeder kleinen Bewegung oder bei einem Geräusch in der Näheängste hat er zu bellen begonnen. Guter Rat war teuer. Im Endeffekt blieb uns nichts anderes übrig, als mit dem Hund die erste Nacht im Auto zu schlafen. Zumindest einer von uns.

Das ging übrigens abwechselnd die ganze Woche so. Gott sei Dank hatten wir einen Kombi, aber von der Erholung auf unserer Seite keine Spur. Herr Hund hat sich während des Tages draußen und nachts mit einem von uns im Auto aber sehr wohl gefühlt. Unsere nächsten Urlaube waren durch die erste Erfahrung und konsequentes Training um einiges erholsamer.

 

Lerne deinen Hund zu lesen

Als Hundebesitzer haben wir in der Regel eine gute Beziehung zu unserem vierbeinigen Begleiter. Können wir schon aus seinem Verhalten erahnen, was als nächstes folgt, ist es umso einfacher, schwierige Situationen zu meistern. Wenn man genau weiß, wann der vierbeinige Freund nervös wird oder Angst hat, kann man sehr gut gegensteuern und ihn beruhigen bzw. ihm seine Angst nehmen.

Hätten wir zum Beispiel bei unserem gemeinsamen ersten Urlaub unseren Hund besser lesen können, hätten wir uns das Getuschel und Lachen der anderen Camper ersparen können. Darum hier der erste Rat, bevor es ein ungewolltes Chaos oder unliebsame Überraschungen gibt.

Möchte man einen Urlaub mit Hund ohne Stress, so ist es wichtig, schon vorher unbekannte Situationen zu testen. So zum Beispiel, wie reagiert er in einer unbekannten Gegend. Oder aber was macht er an fremden Orten, wenn er alleine bleiben muss. Lerne deinen Hund richtig kennen und hilf ihm, Ängste ohne Stress zu überwinden.

 

Was stellt für den Hund Stress dar und wie kann man Stresssituationen entschärfen?

Zu Hause oder in für den Hund bekannter Umgebung entstehen in der Regel nur selten stressige Situationen. Möchte man mit dem Hund unterwegs sein und einen Urlaub genießen, ist es wichtig, dass er auch schon davor immer wieder neue Erfahrungen sammeln kann.

Je mehr der Hund kennt, desto weniger gestresst wird er an fremden Orten sein. Einige Situationen kann man aber nicht immer vorhersehen bzw. üben. Kommt es zu einer Situation, die für den Hund neu ist und ihm Angst macht, bedeutet das für den Halter, den Hund zu beruhigen. Hier ist es wichtig, seine Angst nicht zu verstärken.

Nimmt man den Hund zu sich und streichelt ihn, ist das das Zeichen für ihn “Hey, ist okay, du hast Angst und sie ist berechtigt“. Bleibt man selbst ruhig und gelassen und setzt zum Beispiel seinen Weg bestimmt fort, zeigt man seinem Freund, dass er nichts zu befürchten hat. Darüber hinaus gibt es noch einiges mehr zu berücksichtigen: Mit diesen Tipps wird euer Urlaub mit Hund unvergesslich schön.

 

Was benötigt der Hund je nach Transportmittel?

Autofahren ist für unsere Hunde in der Regel sehr angenehm. Ein Urlaub mit dem Auto ist daher als stressfrei zu betrachten, wenn der Hund auch schon längere Fahrten erlebt hat. Die Sicherung im Auto ist für ihn Alltag. Was er aber auf längeren Strecken auf jeden Fall benötigt, sind regelmäßige Pausen, einen bequemen Liegeplatz und genügend zu trinken.

Stress kann jedoch aufkommen, wenn der Weg in den Urlaub mit der Bahn, einem Bus, einem Schiff oder gar mit einem Flugzeug erfolgt. Bei jedem der genannten Transportmittel sind einige wichtige Punkte zu beachten, damit der Hund stressfrei die Reise hinter sich bringen kann.

Auf jeden Fall ist es wichtig, Fahrten mit dem Hund in öffentlichen Verkehrsmitteln schon vorher zu üben. Zeigt der Hund Anzeichen von Angst oder Stress, kannst du ihm durch das Üben zeigen, dass ihm dabei nichts Böses geschieht.

Ein guter Tipp am Rande: Dein Hund sollte eine Transportbox immer mit etwas Positivem verbinden. Die Transportbox sollte ihm auf jeden Fall Sicherheit geben. Nicht nur im Auto, sondern auch an anderen Orten.

Funktioniert das, ist auch ein Flug in einem Flugzeug für ihn nicht so extrem stressig. Ein Flug sollte aber wirklich nur dann gewählt werden, wenn es unbedingt sein muss! Und bedenke: Zumeist gibt es eine Regelung, dass nur Hunde bis zu ca. 8 kg Körpergewicht in der Kabine mitfliegen dürfen – alle anderen müssen in den Frachtraum.

 

Gewohnheiten immer beibehalten!

Wir haben im Großen und Ganzen einen geregelten Tagesablauf. Unsere Hunde teilen ihn mit uns und wir entwickeln für sie Rituale. Zum Beispiel gibt es ein Leckerchen nach der letzten Abendrunde. Eine bestimmte Zeit, in der gespielt oder gebürstet wird und vieles mehr. Diese Rituale sollten auch im Urlaub beibehalten werden.

Durch einen geregelten Tagesablauf, in dem die täglichen Rituale integriert werden, bleibt der Hund gelassen und ruhig. Es ändert sich ja nur der Aufenthaltsort und die Umgebung. Seine Rituale bleiben bestehen und er fühlt sich wohler dadurch.

 

Umgebungsveränderungen und die richtige Verhaltensweise

Macht man fern von zu Hause Urlaub, ändert sich das Klima und auch das Wetter. Macht man zum Beispiel Urlaub im Süden, darf man nicht vergessen, für den Hund eine Möglichkeit zur Abkühlung dabei zu haben. Hierfür eignen sich hervorragend Kühlwesten oder Kühlmatten.

Bei Regen hingegen ist darauf zu achten, dass der Hund in der Urlaubsunterkunft nichts schmutzig macht. Sein eigenes Handtuch und ein Hundebett bzw. eine eigene Decke leisten gute Dienste.

Besucht man mit Hund Orte, an denen sich viele Menschen aufhalten, kann ihn das nervös und unruhig machen. Situationen, in denen man vielen Menschen begegnet oder der Verkehr extrem ist, kann man vorab schon zu Hause üben. Dann ist es im Urlaub für den Hund etwas Normales und kein Stressfaktor.

Ein Tipp zum Schluss

Möchte man einen Urlaub mit Hund ohne Stress verbringen, dann eignen sich am besten Orte für seine Aktivitäten, die fernab von Trubel sind. Abgelegene Orte ohne große Ansammlungen von Touristen gibt es ausreichend. Sucht man sich eine ruhige Gegend, die die gewünschten Aktivitäten zulässt, wird es garantiert ein unvergesslicher Urlaub mit Hund ohne Stress!