Es gibt nichts schöneres als die Vorfreude auf den Urlaub! Von der Planung des Reiselandes, über Unterkunft und die festgesteckte Reiseroute. Aber was machen wir mit dem Hund? Darf der mit? Klar – aber was gibt es alles zu beachten?

7 Tipps für eine entspannte Reise für Mensch & Hund:

 

  1. Wahl des Reiselandes
    Das Reiseland so wählen, dass der Hund weder extremer Kälte noch Hitze ausgesetzt ist. Es gibt Hunde, die fühlen sich entweder in Hitze unwohl oder frieren schneller in der Kälte.

    Auch sind individuelle Impfungen für manche Länder vorgesehen oder sonstige Bestimmungen. Beispielsweise gibt es die Bestimmung von Beißkörben in öffentlichen Verkehrsmitteln und/oder Leinenpflicht in bestimmten Regionen.
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  2. Art des Urlaubs
    Sich ehrlich fragen, ob der Hund für den eventuell geplanten Aktivurlaub geeignet ist. Auch wenn er die meiste Zeit des Urlaubs alleine in der Unterkunft verbringen müsste, hat der Hund nichts davon.

    Unsere Hunde haben keinen Schutz an ihren empfindlichen Pfoten und so werden steinige oder überhitzter Untergrund schnell zu einer Herausforderung.
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  3. Training in der Box
    Ist ihr Hund bereits daran gewöhnt länger im Auto, Zug, oder Flugzeug zu sitzen? Ansonsten schon rechtzeitig vorher trainieren und in kleinen Schritten damit starten.

    Wenn er für die Dauer der Fahrt in einer Box bleiben muss, dann auf jeden Fall ebenfalls rechtzeitig daran gewöhnen. Die Box zunächst in der Wohnung geöffnet und mit einer gemütlichen Decke ausgestattet aufstellen und jedes Mal, wenn er von sich aus in die Box geht belohnen. Dann für 1 bis 2 Sekunden die Box schließen und wieder öffnen. Wenn sich der Hund sichtlich wohl fühlt und entspannt in der Box liegen bleibt, kann man damit starten die Box ins Auto stellen. Dort wieder erst in kleinen Schritten mit der offenen Box üben.
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  4. Was muss mit?
    Unbedingt Dinge mitnehmen, die ihm von zu Hause vertraut sind, wie seine Decke/Bett und Lieblingsspielzeug. Auch das Futter ist von Bedeutung: Nicht komplett ungewohntes Futter am Urlaubsort geben. Entweder eine Ration vom eigenen Futter mitnehmen und dort im Verhältnis 50 zu 50 mit dem neuen Futter mischen oder bereits die benötigte Ration des eigenen Futters im Vorwege an den Urlaubsort senden.
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  5. Klappt alleine bleiben?
    Vor Reiseantritt unbedingt erkundigen, wo darf der Hund mit und wo muss ich eine Alternative suchen. Kann er für eine begrenzte Zeit (wie Abendessen) alleine im Zimmer bleiben etc.

    Einige Hunde haben Schwierigkeiten alleine zu bleiben. Deshalb rechtzeitig zu Hause üben und mit festen Ritualen verbinden. Das vermittelt dem Hund Sicherheit und es fällt ihm leichter für eine begrenzte Zeit alleine zu bleiben. Ein Ritual kann sein, dass man ein bestimmtes Markerwort benutzt, bevor man die Wohnung verlässt. So verbindet der Hund mit dem Verlassen der Wohnung immer etwas Positives. Zumindest verknüpft er etwas zuverlässiges und weiß, dass man nach einem bestimmten Zeitraum wieder zurück kommt. Oder auch mental den Hund darauf vorbereiten, wie durch befüllten Kong und ähnliches und dann ruhig die Wohnung verlassen. Wenn man das schon zu Hause in der gleichen Weise aufgebaut hat, klappt es meist auch am Urlaubsort.

    Sollte er das alleine sein noch nicht kennen, auch hier wieder in kleinen Schritten aufbauen. Zunächst in einem Raum 10 Sekunden alleine lassen und wenn der Hund entspannt bleibt belohnen. Dann die Wohnung zunächst für 10 Sekunden verlassen, zurück kommen und belohnen. Immer den Zeitpunkt abpassen, wo der Hund noch ruhig bleibt und belohnen. So hat er die positive Verknüpfung mit der Situation.
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  6. Reiseapotheke nicht vergessen
    Eine kleine Reiseapotheke mitnehmen, wie etwas gegen Durchfall, Schmerzmittel und kleine Verletzungen. Gegebenenfalls beim Tierarzt erkundigen, welche Impfungen und Medikamente empfohlen werden. Empfehlenswert ist ein „Erste Hilfe Kurs für Hunde“ als gute Maßnahme, um im Notfall schnell und sicher handeln zu können. Auch bereits vor Reiseantritt den Tierarzt vorort recherchieren kann im Notfall hilfreich sein.

    Was eine Reise-Apotheke beinhalten sollte:
    – Verbandsmaterial
    – Wundreiniger und Salbe
    – Zeckenzange
    – Ringerlösung
    – Pinzette
    – Schmerzmittel
    – Mittel gegen Durchfall
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  7. Was geht gar nicht am Urlaubsort?
    Immer wieder ein Thema, offensichtlich weil es alle Jahre wieder passiert – Hund im Auto lassen. Egal ob Sommer oder Winter: Das Auto ist kein Schutzort für einen Hund. Er versteht nicht, dass seine Besitzer nur wenige Meter entfernt in einem Freibad sind. Vom Temperaturanstieg im Auto ganz abgesehen, ist er ständig Reizen ausgesetzt, die ihn stressen können: Menschen laufen vorbei, gucken, klopfen vielleicht an die Scheibe oder ähnliches.

    Den Hund nicht in einer fremden Umgebung ohne Leine laufen lassen. Er hat keine Orientierung und gerade weil alles neu ist, kann er schnell Reizen ausgesetzt sein, die er dann verfolgt. Dann kann es schon mal passieren, dass kein Rückruf funktioniert und er auch von selbst nicht mehr zurück findet. Deshalb besser mit Schleppleine unterwegs sein und mit ihm gemeinsam die neuen Routen erkunden.

    Lange Trekking-oder Fahrradtouren – vor allem im Sommer – sind nicht für alle Hunde geeignet. Schon bei einer Außentemperatur von 20 Grad wird es für den Hund bei sportlicher Betätigung schnell zu heiß! Sie überhitzen schnell, der Boden ist durch die Sonne aufgeheizt und oftmals sind die Hunde auf solche Touren nicht entsprechend vorbereitet. Zu diesen Aktivitäten gehört nicht nur eine gute, vor allem körperliche, Fitness, sondern auch ein Aufwärm- und Abwärmtraining. Lieber kürzere Routen mit entsprechenden Pausen aussuchen, oder den Hund gut versorgt unterbringen.

    Nicht vor dem Supermarkt angeleint alleine lassen. Der Hund hat hier keinen Schutzraum für sich und ist vielen Eindrücken ausgesetzt.

    Das Meer und Seen laden zur Abkühlung ein – für Mensch & Hund. Jedoch gilt hier vorsichtig an die Wassertemperatur gewöhnen und in ungewohnte Gewässer nicht gleich hinein springen lassen. Möglicherweise ist der Untergrund rutschig und/oder es gibt Schlingpflanzen, in denen der Hund sich verheddern kann.

    Auch im langen Schwimmen ist nicht jeder Hund geübt. Also immer rechtzeitig wieder zurückrufen, so dass die Kräfte ihn nicht verlassen. So mancher Hund musste schon gerettet werden, weil man nicht nur die körperliche Fitness überschätzt hat, sondern auch die Strömungen unterschätzt.

    Vor Reiseantritt genau erkundigen, wo Hunde am Urlaubsort erlaubt sind, wie zum Beispiel an bestimmten Strandabschnitten, Restaurants, öffentlichen Verkehrsmitteln – oder ist der Hund stets an der Leine und mit Maulkorb zu führen?

 

Be balanced!

Autorin: Cornelia Braun
Gesundheitstrainerin & Hundefitnesstrainerin
https://balancemithund.home.blog/beziehung-zu-deinem-hund-aufbauen-durch-hundefitness/