Leidet mein Hund, wenn ich im Urlaub bin? Je nach Unterbringung leidet Frauchen und Herrchen möglicherweise mehr als der geliebte Vierbeiner.

Ihr pelziger Freund wird Sie unglaublich vermissen, seine sonst so geliebte Leberwurst verweigern, vor Sehnsucht in sich zusammensacken und sich nur noch für sein Geschäft langsam schlurfend von seiner Kuscheldecke entfernen. Bei Ihrer Heimkehr wird er zwar einige Kilos weniger auf die Waage bringen und sein Gesicht von tiefen Sorgenfalten gezeichnet sein. Er wird sich aber über alle Maßen freuen, wieder bei Herrchen und Frauchen in den Wagen springen zu dürfen. Sein einziges, langersehntes Ziel: das geliebte, gemeinsame Leben in seinem Zuhause.

So oder so ähnlich dreht sich vermutlich das Gedanken-Horror-Karussell, wenn der Urlaub ohne Hund naht. Die Vorfreude auf den wohlverdienten Trip ans Mittelmeer weicht den heraufziehenden, quälenden Schuldgefühlen und Sorgen um Fiffis Wohl. Man fühlt sich als Rabenhundemutter, denn nur jemand mit diesen Attributen würde es über das Herz bringen, den Hund allein zurück zu lassen. Oder?

 

Hunde sind Anpassungskünstler

Fakt ist: Oftmals leiden Frauchen und Herrchen mehr als der zurückgelassene Vierbeiner. Denn: Hunde sind sehr anpassungsfähige Gefährten – vor allem, wenn es zu Bekannten oder Freunden geht, die ihnen mit Liebkosungen, ausgiebigen Spielstunden und Leckereien die Tage im fremden Heim versüßen. Dann ist der anfängliche Abschiedsschmerz schnell passé und die Zeit im hündischen Wellness-Paradies vergeht wie im Fluge. Doch was, wenn niemand in Ihrem näheren Umfeld einspringen kann?

 

Gesucht: Herrchen auf Zeit

Stehen weder Familie noch Freunde als Ersatz-Herrchen oder -Frauchen zur Verfügung, keine Panik. Es gibt Alternativen. Allerdings sollten Sie schon frühzeitig die Suche nach einem geeigneten anderen Plätzchen beginnen. Dabei kommen mindestens zwei Varianten infrage: eine Hundepension oder ein privater Hundesitter. Prüfen Sie jedoch genau, ob Ihr Hund sich in guten Händen befinden wird.

Generell gilt: Schauen Sie sich bereits einige Wochen vor Urlaubsantritt verschiedene Betreuungsstellen (Hundepensionen oder private Hundesitter) an. Dabei gilt: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und das Ihres Hundes. Klopfen Sie einige Formalien ab: Fühlen Sie den Sittern in spé ordentlich auf den Zahn!

Hundepension

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Quelle: Towson shown by photos // creative commons CC BY

Checkliste:

 

  • Sind die Betreuer Ihnen und Ihrem Vierbeiner sympathisch?
  • Ist die Umgebung einladend und kennt sich Herrchen/Frauchen auf Zeit gut mit Hunden aus?
  • Ist die Betreuungsstätte als Gewerbe ausgewiesen (aus versicherungstechnischen Gründen unbedingt erforderlich)?
  • Haben die Betreuer der Pension den Sachkundenachweis nach §11 des Tierschutzgesetzes abgelegt?
  • Wie sieht es mit der Hygiene aus?
  • Wie oft wird Gassi gegangen?
  • Haben die Hunde genügend Platz und Auslaufmöglichkeiten?
  • Werden sie gemeinsam oder einzeln im Zwinger gehalten?
  • Haben die Hunde zwischendurch ausreichend Erholungsphasen?
  • Stehen genügend Fress- und Trinknäpfe zur Verfügung oder dürfen Sie diese von zu Hause mitbringen?
  • Fragt das Personal von sich aus nach Gewohnheiten, Verhaltensauffälligkeiten sowie dem Gesundheitszustand (z.B. auch nach dem Impfpass) Ihres Hundes?
  • Welcher Tierarzt wird Ihren Hund im Notfall behandelt? Und wann darf der Betreuer eigenmächtig über einen Tierarztbesuch entscheiden?
  • Welche Leistungen sind im Preis inbegriffen?

 

Kopf hoch!

Am Tag des Abschieds sollten Sie Ihrem Hund das Gefühl geben, bei seinen „Hundebesitzern auf Zeit“ gut aufgehoben zu sein. Sind Sie selbst ein Trauerkloß, wird sich diese Stimmung auch auf Ihren Vierbeiner übertragen, daher: Freuen Sie sich, eine gute Unterkunft gefunden zu haben, und fahren Sie beruhigt in den Urlaub.

Zu guter Letzt: Vergessen Sie nicht, Ihrem Hund die Lieblingsdecke, eventuell Spielzeug und sein gewohntes Futter mitzugeben.

Übrigens…

In den USA gibt es mittlerweile sogar ein Couchsurfing-Portal für Hunde. Unter www.dogvacay.com können die Tierbesitzer online nach Ferienunterkünften für ihre Vierbeiner in der Nachbarschaft suchen– derzeit allerdings nur in den USA und in Kanada, doch das Angebot soll weltweit ausgebaut werden – auch in Deutschland gibt es Schnuff & Co und andere. Vielleicht surft auch Ihr Hund bald auf Nachbars Couch, während Sie im Mittelmeer auf den Wellen reiten?

Ein Gastbeitrag von Cornelia Nyhof von http://fiffibene.de/

Beitragsbild und Quelle: N01Z / Pixabay, creative commons public domain