Eine Magendrehung ist eine lebensbedrohliche Situation, die unbehandelt innerhalb kürzester Zeit zum Tode führen kann. Betroffen sind vor allem große, tiefbrüstige Hunderassen wie z.B. Doggen. Wir sagen dir, auf welche Symptome du achten solltest!

 

Krankheitsbild einer Magendrehung

Wie der Name bereits sagt, dreht sich bei einer Magendrehung der Magen des Hundes um die eigene Achse. Dabei werden Blutgefäße sowie Magenein- und -ausgang abgeschnürt. Die Blutversorgung wird unterbrochen und es kommt zu einer Aufgasung des Magens. Das kann schnell zum Blutstau in den Bauchorganen führen und einen Kreislaufkollaps zur Folge haben.

Das Krankheitsbild ist sehr typisch und tritt häufig einige Stunden nach dem Fressen auf:

Auffallend ist ein massiv aufgeblähter harter Bauch. Zuerst sind die Hunde relativ unruhig, später meist apathisch. Begleitet wird der rasch verschlechternde Allgemeinzustand unter anderem von Hecheln und Würgen, erhöhtem Speichelfluss und angestrengter Atmung.

Unbehandelt führt eine Magendrehung schnell zum Tod. Bei einem Eingriff in der Tierklinik hängt es davon ab, wie schnell die Behandlung durchgeführt wurde. Leider kommt für viele Hunde Hilfe oft zu spät.

 

Ursachen einer Magendrehung beim Hund

Die genauen Ursachen und Zusammenhänge sind bis heute nicht eindeutig bekannt, aber folgende Faktoren spielen beim Auftreten einer Magendrehung eine Rolle:

  • Große Hunde sind öfters betroffen.
  • Häufig trifft es Hunde mit tiefem, schmalem Brustkorb.
  • Aufquellendes, gärendes Trockenfutter kann Magenblähungen hervorrufen.
  • Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko: Altersbedingt lockert sich z.B. die Aufhängung des Magens.
  • Die Verabreichung einer einzigen, großen Mahlzeit führt zu einem gesteigerten Erkrankungsrisiko.
  • Herumtoben kurz nach der Nahrungsaufnahme sollte vermieden werden.

 

Wie muss ich bei einem Verdacht handeln?

Wenn dein Hund Symptome einer Magendrehung zeigt, zählt jede Minute! Solltest du einen Hund mit erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Magendrehung besitzen, solltest du am besten zwei Tierärzte in deiner Umgebung kennen, die jederzeit erreichbar sind und einen entsprechenden operativen Eingriff vornehmen können. Der Hund muss schnellstens tierärztlich versorgt werden!

 

Was macht ein Tierarzt bei einer Magendrehung?

Zur Diagnose wird üblicherweise ein Röntgenbild angefertigt. Bestätigt sich die Vermutung, kann über eine Kanüle durch die Bauchdecke oder einen Schlauch durch den Rachen versucht werden, überschüssige Gase abzulassen. Möglicherweise dreht sich dadurch auch der Magen von selbst zurück. Ansonsten muss operiert werden und der Magen zurück in seine Ausgangslage gebracht werden. Je länger dieser bereits gedreht war, umso eher sind Teile des Magens oder der Milz geschädigt. Bevor die Bauchdecke wieder zugenäht wird, kann mit Hilfe eines Fadens der Magen an der Bauchwand befestigt werden, um eine erneute Magendrehung zu verhindern.

Lässt sich eine Magendrehung vermeiden?

Folgende Punkte sind eine Empfehlung, aber leider keine hundertprozentige Garantie zur Vermeidung einer Magendrehung beim Hund:

  • Das Futter auf drei Mahlzeiten verteilen. Abends nur eine kleine Menge Futter gegeben.
  • Gönne deinem Vierbeiner nach der Fütterung eine ausreichende Ruhepause und vermeide Stresssituationen.
  • Hastige Nahrungsaufnahme und damit verbundenes Luftschlucken lässt sich mithilfe eines Anti-Schlingnapfes vermeiden.

 

Der Einfluss des Futters auf den Magen

Trockenfutter besteht oft aus einem großen Anteil von schlecht verdaulichem Getreide. Zudem sorgt die sogenannte Extruder-Herstellung dafür, dass sich um die Kroketten eine Stärkeschicht bildet. Diese muss im Magen des Hundes erst aufgeschlossen werde, was zur Folge haben kann, dass das Hundefutter im Magen des Hundes aufquillt und Blähungen verursacht. Es gibt aber auch Trockenfutter, das nicht aufquillt. Dies entlastet den Magen und verringert die Gefahr einer Magendrehung.