Wenn ein Hund morgens nichts fressen möchte, haben Hundehalter ein ungutes Gefühl. Gründe dafür könnten ein schlechter Magen, Stress, die Hormone oder das Alter sein. Vielleicht hast du deinen Hund aber auch verzogen oder er ist ernsthaft krank. Du solltest in jedem Fall versuchen, die Ursache für das Verhalten zu finden.

 

Was sind typische Fresszeiten bei Hunden?

Nehmen wir den Wolf, als Urahn unserer Hunde, sehen wir, dass Fresszeit eigentlich immer ist. Sobald sich die Gelegenheit einer Beute ergibt, schlagen sie zu und füllen ihren Magen. Diesbezüglich stehen ihnen die meisten unserer Hunde in nichts nach. Ob morgens, mittags oder abends – ein gefüllter Futternapf, ein Snack oder ein paar Leckerlis gehen eigentlich immer.

Typische Fresszeiten lassen sich aufgrund unterschiedlicher Ernährungsvorstellungen und der Vielfalt an Hunden kaum festmachen. Je nach Hundegröße, Zeitmanagement, Ernährungsvariante, eventueller Erkrankungen oder bestimmter Vorlieben gibt es bei Hundehaltern täglich einmal, zweimal, dreimal oder gar viermal etwas zu fressen. Nichts ist wirklich falsch, wobei eine einmalige Fütterung pro Tag eher zu vermeiden ist, da sie für den Verdauungsapparat anstrengender ist als eine Aufteilung der Ration.

Die meisten Hundehalter entscheiden sich für eine Fütterung am Morgen und am späten Nachmittag. Idealerweise findet sie nicht unmittelbar vor oder nach einer Gassirunde statt, zumindest nicht, wenn diese mit Action und viel Bewegung verbunden ist. Vor allem bei großen Hunden steigt mit vollem Magen das Risiko einer Magendrehung.

 

Warum frisst mein Hund morgens nicht?

Erst einmal solltest du dich fragen, ob dein Hund morgens schon immer wenig bis nichts gefressen hat oder ob er dieses Verhalten erst seit einiger Zeit zeigt. Sollte es schon lange bestehen, aber dein Hund frisst über den Tag hinweg ausreichend und sein Gewicht und Gesundheitszustand sind zufriedenstellend, dann gibt es kaum einen Grund zur Sorge. Hat sich das Verhalten aber langsam eingeschlichen und bereitet dir Kopfzerbrechen, solltest du die Ursache finden.

 

7 Gründe, warum ein Hund morgens nicht frisst:

1. Hormone
Die Hormone können Hunden bei der Ernährung einen ordentlichen Strich durch die Rechnung machen. Vor der morgendlichen Gassirunde bringen manche Hunde keinen Bissen runter, weil sie zu aufgeregt sind. Läufige Hündinnen kann dies ebenso betreffen wie Rüden, die vielleicht schon einen Duft in der Nase haben oder auch nur daran denken. Solches Verhalten ist üblicherweise nur vorübergehend und lässt bald wieder nach.

2. Stress
Kann es sein, dass es bei dir morgens hoch hergeht? In vielen Haushalten herrscht in der Früh der meiste Stress. Die Kinder müssen zur Schule, die Eltern zur Arbeit, eine schnelle Gassirunde – und dann soll der Hund noch schnell was fressen. Das ist manchen Hunden einfach zu stressig, weshalb sie dann lieber gar nichts fressen. Es wäre vorteilhaft, wenn du die Situation entzerren könntest. Das kann schon gelingen, wenn du deinem Hund einen Platz zum Fressen gibt’s, der absolut ungestört ist und sich nicht zum Beispiel im stark frequentierten Flur befindet.

3. Leckerlis
Hast du einen mäkeligen Hund zuhause bzw. hast du ihn vielleicht dazu gemacht? Wenn dein Hund gelernt hat, dass er super Leckerlis bekommt, wenn er seinen Napf morgens nicht auffrisst, dann wird er dieses Verhalten immer wieder zeigen. Du solltest daher klare Regeln aufstellen. Zum einen ist es von Vorteil, Fresszeiten einzuhalten. Zudem sollte ein gefüllter Napf nicht längere Zeit zur Verfügung stehen, sondern nach einer halben Stunde weggeräumt werden. Das bringt viele Hunde recht schnell dazu, dann zu fressen, wenn der Napf dasteht. Achte zudem darauf, dass die Leckerliportion nicht mehr als 10 Prozent der täglich benötigten Futterration ausmacht.

4. Alterserscheinungen
Ältere Hunde sind im Allgemeinen weniger agil als jüngere. Dementsprechend benötigen sie weniger Energie, was gleichbedeutend mit der Futterration ist. Je nachdem, wie viele Portionen er über den Tag verteilt erhält, genügt ihm morgens vielleicht nur eine kleine.

5. Schlechter Magen
Ein Reizmagen durch unverträgliche oder schwer verdauliche Futterbestandteile, eine leichte Magenschleimhautentzündung oder ein Säureüberschuss können dazu führen, dass ein Hund morgens keinen Appetit hat. Frisst dein Hund gerne Gras und erbricht zudem Magensaft, solltest du dessen pH-Wert bestimmen lassen. Eventuell kann es auch helfen, dem Hund am Abend noch eine kleine Portion zur Verfügung zu stellen, damit sein Magen am nächsten Morgen nicht leer ist.

6. Probleme mit dem Futter
Bei Appetitlosigkeit sollte immer auch das Futter in Betracht gezogen werden. Selbst ein Futter, das jahrelang gut für deinen Hund war, kann plötzlich für ihn unverträglich sein oder eine Allergie auslösen. Vielleicht benötigt er aufgrund seines Alters auch ein leichter verträgliches Futter, eine andere Fleischsorte, sollte auf Getreide verzichten oder möchte statt Trockenfutter plötzlich Nassfutter. Überprüfe die Qualität und Verträglichkeit deines Futters und wechsle gegebenenfalls auf eine geeignetere Marke. Du solltest jedoch nicht ständig neue Futtersorten testen, da dies Verdauungsprobleme eher noch verschlimmern könnte.

7. Krankheit
Wenn ein Hund wenig frisst, kann dies ein Hinweis auf eine Krankheit sein. In Frage kommen unter anderem organische Probleme, ein Tumor, bakterielle oder virale Infekte, Harnwegserkrankungen, Nierenprobleme, Krebs oder Zahnprobleme. Unter Umständen möchte der Hund morgens nichts fressen und ist dazu erst mit zunehmendem Hunger im Laufe des Tages bereit. Solltest du also feststellen, dass das Allgemeinempfinden deines Hundes nicht gut zu sein scheint oder auch nur das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, dann mache besser einen Termin beim Tierarzt aus.