Wenn Dein Hund den Kopf ungewöhnlich oft schüttelt, ihn seltsam zur Seite neigt und sich permanent kratzt, dann kann es sein, dass sich kleine Grasmilben auf Deinem Hund herumtreiben. Es ist fast unglaublich: zwar sind sie mikroskopisch klein, aber trotzdem können sie einen großen Schaden anrichten.

Sie befallen Haut oder Fell des Hundes, richten dort ihre gemütlichen Wohnplätze ein und können dadurch schwere Krankheiten verursachen.

Deshalb musst Du als Hundebesitzer sicherstellen, dass ein Befall von Grasmilben beim Hund unterbleiben.

Was tun Grasmilben beim Hund und warum sind sie schädlich?

Hauptsächlich im Früh- bis Spätsommer sitzen die Larven von Grasmilben im Gras oder an Pflanzen und suchen sich von dort aus ihren Wirt, Euren Vierbeiner. Haben sie ihr Opfer gefunden, so dringen sie in die Haut ein und lösen mit ihrem Speichelsekret die tiefer liegende Hautschicht auf. Das Eindringen in den Körper des Hundes empfindet dieser als Juckreiz.

Schipperke

Foto: Ines Dowiasch-Nölp
Quelle: Black Skipper`s // via Ines Dowiasch-Nölp – Keine Grasmilben beim Hund in diesem Foto weit und breit zu sehen. Zum Glück!

Grasmilben gehören zur Gruppe der Ektoparasiten, die sich ihren Wirt auf oder in der Haut sowie in anderen leicht erreichbaren Hohlräumen des Tieres suchen. Die Parasiten können daher sowohl in der Nasenhöhle als auch im äußeren Gehörgang leben. Andere bevorzugte Stellen sind zudem Hals, Bauch, Innenschenkel oder Zehen.

Den Befall erkennst Du als Hundehalter an den schrecklichen kahlen Stellen im Fell. Die Haut des Hundes trocknet aus und wird schuppiger.

Teilweise sind orangefarbige Ablagerungen auf der Haut erkennbar.

Weil dem Hund also im wahrsten Sinne des Wortes das Fell juckt, können sich durch das vermehrte Kratzen die betroffenen Körperstellen entzünden und schmerzen. Die dadurch entstehenden Hautveränderungen können sich mit Bakterien infizieren und den Entzündungsprozess wesentlich verschlimmern. Teilweise kann Ihr Hund auch allergische Reaktionen zeigen. Im schlimmsten Fall können die Grasmilben beim Hund sogar Krankheitserreger übertragen.

Was kannst Du als Hundehalter im Notfall bzw. präventiv bei Grasmilben beim Hund tun?

Zu den vorbeugenden Maßnahmen gegen Grasmilben beim Hund kann gehören, dass Du diejenigen Gebiete, die ein erhöhtes Risiko für einen Befall darstellen, beim Spaziergang meidest. Der Rasen im Garten sollte auf Milben untersucht und kann bei Bedarf mit einem Brennnessel-Gemisch behandelt werden. Es gibt zusätzlich Halsbänder für Hunde, die durch bestimmte Mittel gegen Ungeziefer Schutz bieten.

Die Larven von Grasmilben sind für das Auge sichtbar.

Daher kannst Du mit Alkohollösung, Apfelessig oder Salzwasser die auffallenden Larven entfernen. Wenn Du die Ohren säuberst, so achte darauf, diese behutsam von innen nach außen zu putzen. Andernfalls würde der Schmutz weiter in das Ohr geschoben. Zudem ist ein ordentliches Vollbad mit speziellem Anti-Parasiten- Shampoo ratsam. Anschließend kannst Du die empfindlichen Hautpartien unterstützend mit einem entzündungshemmenden Mittel behandeln. Ganz wichtig ist zudem die Säuberung der Umgebung. Decken, Liege- und Schlafplätze müssen unbedingt gereinigt werden, da ansonsten der Behandlungserfolg stark gefährdet ist.

Eine Behandlung mit homöopathischen Produkten ist ebenfalls denkbar. So können Mittel mit den Wirkstoffen Silicea oder Propolis bei einem Befall von Grasmilben beim Hund angewendet werden. Bei einer regelmäßigen Einnahme in Kombination mit gleichmäßigen Säuberungen kann dieses Behandlungsverfahren auch zur Prophylaxe eingesetzt werden.

Bei Unsicherheit bezüglich der richtigen Diagnose solltest Du immer einen Tierarzt aufsuchen, auch wenn Dein Hund den Onkel Doktor nicht allzu gern besuchen mag. Es ist wichtig, dass andere Grunderkrankung ausgeschlossen werden können.