Das Wohlergehen eures Hundes steht bestimmt an erster Stelle. Damit euer Vierbeiner topfit ist, benötigt er ein starkes Immunsystem und gute Abwehrkräfte. Denn so ist er selbst gegen hartnäckigere Viren und Krankheitserreger bestens gerüstet. Wir haben ein paar Tipps, wie ihr die Abwehrkräfte eures Lieblings noch weiter steigern könnt.
Diese Faktoren können die Abwehr schwächen
Genauso wie bei uns Menschen muss sich auch das Immunsystem des Hundes täglich mit allen möglichen Krankheitserregern, wie etwa Viren und Bakterien herumschlagen. Die meisten werden bei starken Abwehrkräften direkt besiegt, sodass es gar nicht erst zum Ausbruch einer Krankheit kommt.
Sollte euer Hund trotz starkem Immunsystem dennoch einmal krank werden, schlägt die Krankheit für gewöhnlich nicht so heftig zu wie bei einem Tier, dessen Abwehrkräfte schwächer sind. Vor allem die folgenden Faktoren können das Immunsystem deines Vierbeiners schwächen:
- Erkrankungen, wie etwa Infektionen, chronische Krankheiten, Allergien oder der Befall durch Parasiten.
- Stress, der unter anderem durch Reisen, einen Umzug, neue Bezugspersonen oder eine hektische Umgebung entstehen kann.
- Keine artgerechten Haltungsbedingungen, die sich beispielsweise durch zu wenig Auslauf, Beschäftigung oder zu wenig Ruhe äußern.
- Eine nicht artgerechte Ernährung. Darunter fällt die Qualität des Futters oder die Zusammensetzung des Speiseplans.
- Bestimmte Medikamente können ebenfalls das Immunsystem schwächen.
- Auch das Alter kann ein Faktor sein. Ist dein Tier noch jung oder bereits alt, ist das Immunsystem häufig schwächer.
Stattdessen wollen wir versuchen, mit den folgenden Tipps das Immunsystem eures Lieblings zu stärken.
Eine gesunde Ernährung
Es wichtig, dass ihr den Hund mit allen Nährstoffen und Mineralien versorgt, die er benötigt. Ein rein veganer Speiseplan kann bei eurer Fellnase zu einer Unterversorgung von Eiweiß und anderer Nährstoffe führen. Entscheidet euch daher für ein artgerechtes Futter mit einem ausreichend hohen Fleischgehalt. Wenn ihr mehr darüber erfahren möchtet, wie gesunde Ernährung beim Hund funktioniert solltet ihr einen Blick in unseren Artikel über gehaltvolle Hundeernährung werfen.
Zudem könnt ihr den Speiseplan mit Nahrungsergänzungsmitteln aufwerten. Das ist bei einem hochwertigen Allgemeinfutter normalerweise nicht notwendig. In bestimmten Situationen und Lebensphasen (Erkrankung, hohe Belastung, Fellwechsel, Gelenkprobleme, etc.) können sie jedoch eine gute Unterstützung sein. Vergesst zudem nicht, eurem Hunde stets ausreichend frisches Wasser zu Verfügung zu stellen. Es unterstützt den Stoffwechsel und die Ausscheidung von Giftstoffen.
Genügend Schlaf und Ruhezeiten
Es ist unglaublich, aber euer Hund braucht bis zu 21 Stunden Ruhe pro Tag. Dabei verdaut er, regeneriert sich und verwertet die Nährstoffe, die ihr ihm hoffentlich mit seiner gesunden Ernährung geboten habt. Dieses Zur-Ruhe-Kommen sollten die Tiere schon sehr früh lernen, denn es ist für ihr gesamtes Leben wichtig.
Ist die Ruhe des Hundes gestört, wird das Immunsystem geschwächt. Allerdings können die Ruhephasen nicht nur durch äußere Einflüsse beeinträchtigt werden, sondern auch durch innere. Übelkeit oder Bauchschmerzen, die euer Tier durch eine mögliche falsche Ernährung erleidet, halten es ebenfalls wach. Auch wenn euer Hund den ganzen Tag toben will, kann das von Nachteil sein.
Vermeidet Stress für euer Tier, wo es nur geht
Steht euer Vierbeiner ständig unter Strom und ist gestresst, baut sich das Immunsystem ab. Das gilt insbesondere für lang andauernde Belastungen, wie etwa die Eingewöhnungszeit nach einem Umzug, ein dominanter Artgenosse oder ungezogene Kinder.
Selbst kurze Stressphasen können einen negativen Einfluss auf die Abwehrkräfte haben. Das kann beispielsweise eine Urlaubsreise sein oder ein Streit in der Partnerschaft oder der Familie. Durch den Stress wird das Tier in eine Art Alarmzustand versetzt, für den viele körpereigene Ressourcen gebraucht werden. Die können dann wiederum nicht mehr dafür verwendet werden, das Immunsystem stark zu halten.
Gönnt eurem Tier also immer wieder längere Pausen, an denen es einfach nur schlafen, fressen und kuscheln dürfen. So vermeidet ihr unnötigen Stress und sorgt für eine gesunde und glückliche Fellnase.
Bewegung, Bewegung, Bewegung
Neben Ruhe braucht euer Hund ausreichend Bewegung und das genießt er auch. Allerdings sollte es ab und zu über das bloße Spazieren- und Gassi-gehen hinausgehen. Spielt mit ihm und powert ihn richtig aus. Das sorgt für einen gesunden Muskelaufbau und ein aktives Herz-Kreislaufsystem. Beides wirkt sich positiv auf die Abwehrkräfte eures Vierbeiners aus. Ist euer bester Freund ausgeglichen, ist das eine der besten Voraussetzungen für seine Gesundheit.
Zudem ist geistige Auslastung wichtig: Schnüffelspiele, Intelligenzspielzeug oder kleine Trainingseinheiten fördern das Gehirn, reduzieren Stress und stärken dadurch indirekt das Immunsystem.
Kümmert euch um den Darm
Der Darm eures Hundes ist, wie bei uns Menschen auch, maßgeblich an der Stärke der Abwehrkräfte beteiligt. Moderne Forschung zeigt, dass das Immunsystem des Hundes ähnlich komplex funktioniert wie das des Menschen. Rund 70 % der Immunzellen befinden sich im Darm – daher spielt eine gesunde Darmflora eine entscheidende Rolle für die Abwehrkraft. Die dort lebenden Bakterien bilden die Grundlage für die Gesundheit. Unter anderem durch Parasiten kann die Darmflora jedoch gestört werden. Behaltet das immer im Hinterkopf, wenn ihr euch um die Ernährung und die Haltung kümmert.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Immunsystem
Studien belegen, dass Bewegung nicht nur die Muskulatur stärkt, sondern auch die Zahl bestimmter Abwehrzellen im Blut erhöhen kann. Schon regelmäßige Spaziergänge von 30–60 Minuten pro Tag führen zu einer messbaren Verbesserung der Immunabwehr. Auch der Einfluss von Schlaf ist wissenschaftlich belegt: Hunde, die dauerhaft zu wenig Ruhe bekommen, zeigen erhöhte Stresshormonwerte (Cortisol). Dieses Hormon schwächt langfristig das Immunsystem und macht anfälliger für Infekte. Spannend ist zudem die Erkenntnis, dass die Bindung zwischen Hund und Halter einen messbaren Effekt auf die Abwehrkräfte hat. Forschungen haben gezeigt, dass Hunde, die in engem sozialen Kontakt mit ihrem Menschen leben, niedrigere Stresswerte aufweisen und dadurch ein stärkeres Immunsystem entwickeln.
Gebt ihm eure Liebe
Kaum etwas unterstützt das Immunsystem eures besten Freundes so sehr wie eure Liebe. Behandelt ihn gut und sorgt dafür, dass er glücklich ist. Dann ist er in den meisten Fällen auch gesund und kann ein langes glückliches Leben genießen.
Bild: unsplash.com, © Jamie Street