Heute möchte ich euch erzählen, wie unschuldig ich sein kann.
Herrchen und Frauchen hatten, als ich in diese Familie kam, gerade ihren Garten vergrößert und ein Stück dazugekauft. So war der Garten auch noch nicht eingezäunt, aber damit beeilte sich Herrchen, damit wir Hunde auch ohne Aufsicht in den Garten konnten. Als wir alleine im Garten waren, suchte ich gleich erstmal, typisch für Beagle, alles ab, in der Hoffnung irgendwo ein Löchlein zu entdecken, um „abdampfen“ zu können.
Zu unseren Nachbarn gibt es eine kleine Mauer und darauf einen Zaun. Ich sprang auf die Mauer, stupste mit meiner Nase gegen den Zaun und siehe da, er gab nach!
Toll! Also auf in Nachbars Garten! Das wurde für mich zur Gewohnheit, immer mal bei den Nachbarn nach dem Rechten zu sehen.
Als Frauchen das bemerkte, war sie nicht sehr erfreut, aber das könnt ihr euch bestimmt denken. Herrchen sollte den Zaun unten dicht machen. Bis dahin nutze ich jede Gelegenheit um abzuhauen. Leider bekam ich nicht mit, das Herrchen den Zaun zugemacht hatte und so sprang ich wie immer auf die Mauer und … boing! Ich prallte an dem straffen Zaun ab und kullerte gleich darauf von der Mauer. Den zweiten Versuch ging ich dann etwas vorsichtiger an. Ganz langsam stupste ich mit der Nase an den Zaun, aber er gab nicht nach. Mh blöd! Somit waren die Besuche zu Ende.
OK es musste für mich einen anderen Weg aus dem Garten geben! Ich fing an zu suchen! Auf Anni konnte ich nicht zählen. Die kleine Prinzessin ist nicht dafür geschaffen abzuhauen! Aber ich…
Irgendwann bei meiner Suche stellte ich fest, wenn ich mich gaaaaanz klein mache, passe ich unter dem Zaun durch, zumindest an einer Stelle. Nur das dieser Zaun zu einem Grundstück stand, was nicht gesichert war. Das heißt, wenn ich erstmal unter dem Zaun durch war, konnte ich auf ganz große Wanderschaft gehen. Einmal haben die Zweibeiner mich auch überall gesucht, das gab eine riesige Aufregung. Aber es sind ja nun mal die Zweibeiner dafür verantwortlich, dass wir Hunde nicht das Grundstück unbeaufsichtigt verlassen können. Nur ich wollte das nicht einsehen. Oft konnte ich mich auch ungesehen wieder zurückschleichen, warum Frauchen immer bemerkt hat, das ich unterwegs war, weiß ich bis heute nicht!
(Anmerkung Frauchen: Peppi krabbelte auf dem Bauch unter dem Zaun durch! Ihr Bauch war dann immer dreckig)
Der Zaun
Herrchen sollte auch das abstellen. Na und einen Tag machte er sich ans Werk. Ich war gerade kurz vorher wiedermal weg , Herrchen holte mich zurück und fing an, an dem Stück Zaun zu werkeln, wo ich immer durchschlüpfte. Er stand die ganze Zeit mit dem Rücken zu mir und ich versuchte zu sehen, was er da trieb. Ich rannte nach rechts, nach links, aber ich konnte nichts sehen. Herrchen stand immer im Weg. Da hatte ich die beste Idee überhaupt: schnell ums Gartenhaus herum, ein Loch gegraben und schwupp unter dem Zaun hindurch. Endlich konnte ich genau gucken, was Herrchen da tat, nur halt, dass der Zaun zwischen uns war. Als Herrchen hochsah und mich erblickte, musste er laut lachen. „Na toll! Guckst du mir zu, wie ich den Zaun ausbruchsicher mache?“ Ich saß da, gaaaanz unschuldiger Blick und verstand eigentlich nicht, was so lustig daran war. Herrchen schimpfte dann auch mit mir und „befahl“ mir, zurückzukommen. Leichter gesagt als getan, denn ich wusste nicht mehr, wo ich durchgekommen war. Ich rannte den ganzen Zaun herunter, aber Herrchen musste mir erst zeigen, wo das Loch gebuddel war. Mittlerweile ist der ganze Zaun gesichert. Auch buddeln kann ich nicht mehr, denn Herrchen hat Beton unter den Zaun gemacht! Ist ja auch besser so, dann kann mir auch nichts passieren.
Und wenn ihr euch jetzt fragt, wie geht`s denn der kleinen Peppi im Moment, dann kann ich nur sagen : SEHR GUT!
Ein Gastbeitrag von Katrin Kränzler
Alle Bilder & Quellen: Katrin Kränzler