Manche Hunde fressen Erde einfach aus Langeweile oder Neugierde. Ursache können aber auch Parasiten, eine Magen-Darm-Störung oder ein Nährstoffmangel aufgrund einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse sein. Tritt das Verhalten gehäuft auf, empfiehlt sich ein Besuch beim Tierarzt.
7 Gründe, warum dein Hund Erde frisst
Hunde schnüffeln für ihr Leben gern. Doch bei manchen bleibt es nicht dabei. Wenn man nicht aufpasst, fressen sie unterwegs Erde, Sand, Steine, Gras oder Kot. Zumeist ist es leider unmöglich, einen eindeutigen Grund dafür auszumachen. In jedem Fall solltest du das Verhalten beobachten und möglichst unterbinden, denn es besteht immer ein Risiko, dass dein Hund etwas Ungesundes oder Giftiges zu sich nimmt.
Sollte dein Hund immer wieder Erde fressen, dann überprüfe, ob einer der folgenden Ursachen dafür in Frage kommen könnte:
1. Nährstoffmangel
Hunde können Erde fressen, um einen Nährstoffmangel auszugleichen. Dies kann auf eine unausgewogene Ernährung, zu geringe Futterportionen oder Futtermittelunverträglichkeiten zurückzuführen sein. Eine Blutuntersuchung und Rücksprache mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater können helfen, eventuell vorhandene Mängel zu identifizieren und zu beheben.
Eine mögliche Rolle kann die Bauchspeicheldrüse spielen, die eine zentrale Rolle bei der Verdauung spielt und unter Umständen einen Hund dazu veranlassen kann, Erde zu fressen. Eine Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) kann akut oder chronisch auftreten und verursacht Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit. Die Erkrankung kann zu Nährstoff- und Vitaminmängeln führen. Hunde mit Bauchspeicheldrüsenproblemen könnten instinktiv versuchen, diese Mängel oder Beschwerden durch das Fressen von Erde auszugleichen. Suche bei einem Verdacht einen Tierarzt auf, da diese Erkrankungen eine spezifische Behandlung und oft eine angepasste Ernährung erfordert.
2. Stress
Wenn ein Hund gestresst ist, kann es zu sogenannten Übersprungshandlungen kommen. Hierzu kann auch gehören, dass er Erde oder Gras frisst. Das lenkt ihn ein wenig von der stressigen Situation ab, in der er sich gerade zu befinden scheint. Dazu könnte zum Beispiel eine unangenehme Begegnung mit einem anderen Hund gehören.
3. Parasiten
Parasiten können zu massiven gesundheitlichen Auswirkungen führen. Würmer oder Giardien vermehren sich zumeist im Darm und können die Nährstoffaufnahme starkt beeinträchtigen. Es ist nicht auszuschließen, dass dies Hunde dazu bringt, Erde zu fressen, um einen Mangel auszugleichen. Sollte dein Hund an Durchfall leiden, lasse den Kot auf Parasiten überprüfen, um gegebenenfalls dagegen vorzugehen.
4. Langeweile
Guckst du beim Spaziergang zumeist aufs Handy und gehst immer dieselbe Gassirunde? Das könnte für deinen Hund zu langweilig sein, so dass er unterwegs nach Abwechslung und Beschäftigungsmöglichkeiten sucht. Konzentriere dich auf deinen Hund, erlebe den Spaziergang gemeinsam mit ihm, wähle unterschiedliche Routen und streue Spiele, ein wenig Apportieren, Obedience oder ein, zwei Kommandos ein.
5. Magen-Darm-Störungen
Wenn die Verdauung gestört ist und der Hund Bauchweh oder Durchfall hat, kann es sein, dass er Erde oder Gras frisst. Möglicherweise versucht er dadurch instinktiv, ein Erbrechen hervorzurufen oder einen Nährstoffmangel auszugleichen.
6. Zahnprobleme
Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündungen oder lockere Zähne können Hunde dazu veranlassen, Erde zu fressen, um sich Linderung zu verschaffen. Regelmäßige Zahnkontrollen beim Tierarzt sind empfehlenswert. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, mit Zahnpflegeprodukten die Zahngesundheit deines Hundes zu unterstützen.
7. Verhaltensströrung
Sowohl Stress als auch Langeweile können Auslöser für Marotten sein, die sich zu einer andauernden Verhaltensstörung ausweiten können. Dazu kann auch gehören, dass ein Hund Erde, Sand, Moos oder Gras frisst. Je öfter er dieses Verhalten zeigt, desto eher verinnerlicht er es und es wird immer schwerer, ihm dies wieder abzugewöhnen. Daher solltest du bereits bei einem Welpen auf Auffälligkeiten achten und diese nach Möglichkeit unterbinden. Sollte er dies lediglich einmal aus Neugier machen, ist es nicht schlimm.
Risiken und Gefahren, wenn ein Hund Erde frisst
Manche Hunde fressen regelmäßig Erde und haben kein Problem damit. Im Allgemeinen ist dies auch harmlos. Dennoch sollte dieses Verhalten nicht gefördert oder hingenommen werden, weil man denkt, der Hund wird schon wissen, was für ihn gesund ist. Das Fressen von Erde oder Sand kann verschiedene Gesundheitsrisiken bergen:
- Vergiftung:
Erde kann Giftstoffe wie Dünger, Pestizide oder chemische Abfälle enthalten. Unter Umständen befinden sich darin auch Rückstände von Aas, Kot oder Giftködern. - Parasiten:
In der Erde leben unzählige Parasiten, die ein Hund durch das Fressen von Erde aufnehmen kann. - Sandkolik:
Größere Mengen Sand können zu Entzündungen der Darmschleimhaut und im schlimmsten Fall zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss führen. - Zahnschäden:
In der Erde befindliche Steine können beim Kauen die Zähne schädigen.
Prävention und Tipps gegen Erde fressen
Um das Fressen von Erde zu verhindern, kannst du folgende Maßnahmen ergreifen:
- Ausgewogene Ernährung
Stelle sicher, dass dein Hund ein hochwertiges Futter erhält, das ihn mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorg. - Ausreichend Beschäftigung
Sorge für genügend körperliche und geistige Auslastung, um Langeweile vorzubeugen. - Stressreduktion
Identifiziere und minimiere Stressfaktoren in der Umgebung des Hundes. - Konsequente Erziehung
Bringe deinem Hund bei, auf Kommandos wie „Aus!“ oder „Pfui!“ zu reagieren. - Regelmäßige tierärztliche Kontrollen
Lasse deinen Hund regelmäßig untersuchen, um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Wer seinem Hund keine prophylaktische Wurmkur verabreichen möchte, kann den Kot auf Parasiten untersuchen lassen. - Aufmerksamkeit beim Spaziergang
Behalte deinen Hund im Auge und lenke ihn ab, wenn er beginnt, Erde zu fressen. - Alternative Beschäftigungen
Biete deinem Hund Spielzeug oder andere Aktivitäten an, wenn er Erde fressen möchte.