Bei manchen Hunderassen ist eine regelmäßige Überprüfung und Pflege der Ohren wichtig, um sie vor Erkrankungen zu schützen. Wir zeigen dir, welche Hundeohren besonderer Aufmerksamkeit bedürfen und wie du sie am besten reinigst.

 

Ohren sind ein wichtiges Sinnesorgan

Um Hunden eine einwandfreie Kommunikation mit ihren Artgenossen und der Umwelt zu ermöglichen, müssen alle ihre Sinne einwandfrei funktionieren. Das gilt vor allem für ihre Nase, aber auch für ihre Ohren. Sie ermöglichen es ihnen, Geräusche exakt zu lokalisieren, sie warnen frühzeitig vor Gefahren, dienen dem Austausch von Informationen, empfangen Kommandos, stabilisieren das Gleichgewicht und sind wichtige Hilfsmittel bei der Jagd und Fortbewegung. Kurz gesagt: Ohne die Fähigkeit des Hörens wäre die Welt eine andere. Deshalb ist es unsere Aufgabe, die Ohren unserer Hunde regelmäßig zu überprüfen, um bei Problemen rechtzeitig einschreiten zu können.

 

Welche Hundeohren sind gefährdet?

Die meisten Hunde haben Stehohren, mit einer gewissen Anzahl an Haaren im äußeren Gehörgang. Diese Bedingungen sind ideal, um die Ohren gut zu durchlüften und andererseits vor einem schnellen Eindringen äußerer Faktoren zu schützen. Allerdings gibt es auch Hunde mit Schlappohren, Knickohren oder besonders viel Haaren im Ohr. Diese ermöglichen keine so unkomplizierte Überprüfung des Halters und darin kann ein feuchtwarmes Milieu entstehen. Dieses bietet Bakterien und Pilzen wie auch Parasiten eine hervorragende Umgebung.

 

Wie reinigen Hunde ihre Ohren selbst?

Hunde verfügen über eine Selbstreinigung ihrer Ohren: Zum einen produzieren sie Ohrenschmalz, das den Gehörgang reinigt. Zudem schützt eine feine Behaarung das Ohrinnere vor Schmutz oder umherfliegenden Partikeln. Von Vorteil ist auch eine gute Durchblutung und ausreichende Belüftung. Gelangt etwas Unerwünschtes ins Ohr, reicht oft schon einmal ordentlich Schütteln. Handelt es sich jedoch um Knickohren (mit einem oft sehr schmalen Gehörgang), um überhängende Schlappohren oder eine dichte Innenohrbehaarung (z.B. Pudel), dann funktioniert die Selbstreinigung nur noch eingeschränkt. In diesen Fällen sollten wir die Ohren regelmäßig überprüfen.

 

Wie erkenne ich Ohrprobleme beim Hund?

Haben sich Ohrmilben oder andere Parasiten angesiedelt, leidet der Hund an einer Allergie oder Dermatitis, oder kam es zu einer Infektion mit Bakterien, Pilzen oder Viren, dann macht das dem Hund zu schaffen. Typische Symptome für eine Ohrerkrankung können beispielsweise häufiges Kopfschütteln sein, ebenso das Schiefhalten des Kopfs, Kratzen hinter dem Ohr mit der Hinterpfote oder das Reiben der Ohren an Gegenständen. Möglicherweise zeigt der Hund auch Berührungsängste an den Ohren. Ebenso kann es sein, dass ein unangenehmer Geruch aus den Ohren dringt. Dies alles sind Hinweise darauf, einen genauen Blick in die Ohren deines Hundes zu werfen.

Halte darin Ausschau nach Rötungen, Schwellungen, Verkrustungen, Eiter, Fremdkörpern, kleinen (schwarzen) Punkten oder großen Mengen an Ohrenschmalz. In diesem Fall stimmt etwas nicht, das sich dein Tierarzt sicherheitshalber ansehen sollte. Greife nicht zu irgendwelchen Hausmitteln, bevor du eine sichere Diagnose hast.

 

Überprüfung der Ohren beim Tierarzt & Therapie

Je früher ein Hund mit Ohrproblemen zum Tierarzt kommt, umso besser sind die Aussichten auf eine schnelle Heilung. Vielleicht müssen nur ein paar unangenehme Grannen entfernt werden, vielleicht ist aber auch eine intensive Begutachtung der Ohren notwendig. Die meisten Hunde tolerieren dies recht gut, unter Umständen ist aber auch eine leichte Narkose notwendig. Dann kann der Tierarzt sich ungestört den Gehörgang und das Trommelfell ansehen. Dies kann für den Einsatz bestimmter Medikamente von Bedeutung sein.

Je nach Befund, gehört zur Therapie einer Ohrenentzündung zumeist eine gründliche Spülung. Darüber hinaus werden entzündungshemmende Medikamente und wenn nötig, Antibiotika eingesetzt. Entscheidend hierfür ist die Diagnose, die der Tierarzt gestellt hat.

 

Wie reinige ich die Ohren meines Hundes?

Der Tierarzt wird dir genau schildern, was du in den nächsten Tagen zu tun hast. Dazu könnte zählen, dass du die Ohren deines Hundes reinigen musst. Hierbei solltest du sehr vorsichtig vorgehen. Völlig ungeeignet sind normale Ohrstäbchen. Mit diesen könntest du Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang drücken oder versehentlich das Trommelfell (bei einer Bewegung deines Hundes) verletzen. Verwende stattdessen fusselfreie Ohrentücher oder Reinigungspads. Frage deinen Tierarzt nach einem passenden Mittel für die Ohrenpflege deines Hundes. Dieses träufelst du auf das Tuch und wischt über das Ohr von innen nach außen. Gib deinem Hund – wann immer er möchte – die Gelegenheit, seinen Kopf zu schütteln. Und vergiss nicht, dass er natürlich das eine oder andere Leckerli verdient hat.

 

Ohrprobleme beim Hund vorbeugen

Natürlich kann du aus einem Schlappohr kein Stehohr machen, um für eine bessere Durchlüftung zu sorgen, aber beispielsweise kannst du immer darauf achten, dass die Ohren deines Hundes nicht nass sind. Rubble sie trocken, wenn dein Hund beim Baden war, du ihn geduscht hast oder von einem gemeinsamen Spaziergang bei Regen zurückkommst. Kontrolliere zudem regemäßig die Ohren und entferne Haare, wenn diese besonders dicht wachsen und einer Durchlüftung entgegenstehen. Außerdem kannst du die Ohren prophylaktisch mit einem Pflegemittel reinigen. So bleiben sie sauber und gleichzeitig hast du sie immer im Blick.

 

Foto: Volodymyr Tokar / Unsplash