Gesunde Hunde muss man im Prinzip nicht baden, aber für jede Regel gibt es Ausnahmen. Nachdem wir bereits eine Einführung zum Thema Hundepflege gegeben haben, zeigt uns Irmhild Fahlnberg nun die Ausnahmen auf, in denen es trotzdem notwendig sein kann, den Hund mal in die Wanne zu stecken. Gerade wenn der Sommer anklopft, also wenn Hunde Sommer und Wärme spüren, ist das Thema Hunde baden aktuell.

Sie haben einen Hund, der liebend gern jede Pfütze nimmt, auch wenn sie ausschließlich aus Schlamm besteht? Der sich vorzugsweise zum Wochenende hin mit übelriechenden Parfums aufpimpt und dermaßen gestylt in menschlicher Behausung nicht gerne gesehen wird? Dann könnte ein Bad nicht schaden!

Hunde baden im Hundewaschsalon

Foto: Living in Monrovia
Quelle: Flickr // creative commons CC BY-SA

Es gibt richtige Hundeduschen, man braucht sie aber nicht

Optimal ist neben einer professionellen Hundedusche mit Stufen und Wanne in rückenschonender Höhe eine ebenerdige Dusche oder eine Duschtasse mit festen Wänden. Kein Hund, ob klein oder groß, hat physische Probleme einzusteigen. Hat man nur eine Wanne, lassen sich kleine Hunde relativ bequem hinein heben. Großen Hunden sollte man die Wanne – ohne Wasser natürlich – zuerst einmal schmackhaft machen.

Sie können das gerne wörtlich nehmen und mit Leckerli in der Wanne arbeiten. Andere Hunde finden es spannend, ein Spielzeug in der Wanne zu finden und zu „retten“. Dabei üben Sie spielerisch, daß der Hund nur auf Ihre Aufforderung den Platz wieder verlassen darf. Mit einer rutschfesten Matte unter den Pfoten sollte alles Spaß machen und das Hunde-baden-Vergnügen kann starten!

Dann steht einer Reinigung des Vierbeiners nicht mehr viel im Weg.

Hundewäsche

Foto: tpsdave
Quelle: pixabay // creative commons public domain

 

Dies benötigen Sie zum Baden des Hundes:

  • einer Menge großer Handtücher,
  • Badelaken,
  • evtl. Hundeshampoo,
  • ggf. einigen Leckerli,
  • viel guter Laune und
  • viiiiel Zeit – zumindest am Anfang.

Im Fall von Sand, Schlamm oder Salzwasser reicht ein ganz normales Abwaschen des Hundes mit kühlem Wasser – ansonsten nutzen Sie bitte ausschließlich ein für Hunde empfohlenes Shampoo. Achten Sie darauf, dass das Wasser nur lauwarm ist, wenn Sie Hunde baden. Das so genannte „kalte“ Wasser aus unseren Leitungen hat manchmal bereits eine Temperatur von 20 Grad.

Warmes Wasser, bzw. heißes, wie wir es unter der Dusche als angenehm empfinden, ist für Hunde zu warm und kann gefährlich werden.

Noch bevor der Hund den Waschplatz verläßt, sollten Sie clever sein und ihm gleich ein großes Handtuch über den Rücken legen. Seine erste Aktion ist immer, sich kräftig zu schütteln. Es tut sicher Ihrem Badezimmer und auch Ihnen gut, wenn der erste Schwall ins Handtuch geht. Die anschließende Trockenrubbelmassage wird jeder Hund genießen.

Kleiner Exkurs: So geht das Hunde baden in Japan. (Ist sicherlich nicht für jeden Hund die geeignete Wahl…)

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Hat Ihr Hund Parasiten?

Etwas anders gelagert ist der Fall, wenn Ihr Hund wegen Parasitenbefalls o. ä. mit einem medizinischem Shampoo behandelt werden muss.
Zuerst muß der Hund bis auf die Haut durchnäßt werden. Die erforderliche Menge Shampoo lösen Sie vorher in einem Liter Wasser auf, damit sie gleichmäßig über dem Hund verteilt werden kann.
Ihr Hund genießt nun eine Massage, mit der sie das Shampoo gründlich im Fell aufschäumen.
Schwierig wird die Arbeit am Kopf. Da wäre ein Helfer gut, der dem Hund ein Tuch über die Augen legt und den Kopf hochhält. Sie selbst achten peinlich genau darauf, daß kein Schaum in Augen, Ohren oder Nase gelangt.
Während der in manchen Fällen nötigen Einwirkzeit beschäftigen Sie Ihren Hund entweder mit weiterem Massieren oder einem kleinen Spielchen. Leckerli sind auch eine gute Alternative. Sie kennen Ihren Hund am besten und wissen, was ihn am längsten ausgeglichen hält.
Ist alles gut überstanden, spülen Sie den Schaum gründlich aus.

 

Hunde baden – es kommt auf die Größe an

Es kann hilfreich sein, nach dem Shampoonieren den eventuell beeinträchttigten Säureschutzmantel der Haut wieder herzustellen.
Bei einem mittelgroßen Hund (Schäferhund, Labrador etc.) gießen Sie einen Eßlöffel voll Essig-Essenz in einen Behälter und füllen ihn mit einem Liter Wasser auf.
Haben Sie einen Welpen oder kleinrassigen Hund, reicht die Menge eines Teelöffels Essig auf einen Liter Wasser.
Sie gießen die Mischung wieder über den Rücken des Hundes und spülen nochmal gründlich nach.

Wie bei uns Menschen auch ist das Fell des Hundes frei von sämtlichen Seifenresten, wenn nach dem Hunde baden die Haare beim Wasser ausstreichen quietschen.

Zwischendurch dürfen Sie Ihrem Hund ruhig erzählen, wie toll er still steht. Auch wenn er eine derartige Reinigung vielleicht nie genießen wird, gewöhnt er sich doch meist recht schnell an diese Prozedur.
Übrigens, nach dem Hunde baden ist ein Trockenfönen zumeist nicht nötig. Davon abgesehen mögen viele Hunde den Luftstrom nicht und ein Fön kann auch schnell zu heiß sein. Wenn Sie genügend Handtücher benutzen, wird Ihr Hund das weitaus mehr zu schätzen wissen.

Quellenangabe:

Hundewäsche

Foto: Miss Steel
Quelle: geograph // creative commons CC BY-SA

At the dog groomers (2), Wilton (Miss Steel) / CC BY-SA 2.0