Wie ihr ja schon wisst, ist Buffy der Meinung, dass sie eigentlich eine Prinzessin ist. Dementsprechend entsetzt ist sie die letzten Tage immer wieder, wenn ich sie vor die Tür jage.
Sorry, mein Schatz, aber ich bin mir sicher, irgendwann muss sich auch deine Blase mal entleeren und das bitte nicht in meinem Wohnzimmer.
Die tägliche Qual
Natürlich würde Buffy niemals eine Pfütze ins Wohnzimmer setzen – das letzte Mal als sie das getan hat, war sie erst wenige Wochen alt und noch nicht stubenrein. Aber ich traue der Idylle dann doch nicht so ganz, auch wenn mein Hund davon überzeugt zu sein scheint, dass ihre Blase locker auch 24 Stunden aushalten würde, wenn draußen so ein Hundewetter herrscht.
Aktuell scheint zwar wieder die Sonne, aber leider sind viele unserer Spaziergänge noch verschlammt, was der Hundeprinzessin natürlich gar nicht behagt. Also trippelt sie auf unseren Spaziergängen von einem trockenen Fleck zum nächstens und straft mich dabei jedes Mal, wenn sie vor einer Pfütze steht mit einem verächtlichen Blick.
Ein Bild aus guten (sonnigen und warmen) Zeiten…
„Nur damit du es weißt, ich tue das Ganze nur für dich, damit du deinen Auslauf bekommst… Du Frischluftfanatiker!“, scheint sie damit sagen zu wollen. Wenn morgens die Regentropfen auf unser Dach prasseln oder gar Schneeflocken vom Himmel fallen, rührt sich Buffy ja gar nicht in ihrem Korb. Da muss ich sie dann doch zwei oder drei Mal ansprechen und mit ihrem Frühstück locken, damit sich Madame bequemt, ihren Korb zu verlassen. Wenn ich dann die Haustüre öffne und auch noch ein kalter Wind weht, dann dreht Buffy regelmäßig auf dem Absatz um und flüchtet sofort zurück ins Warme. Manchmal komme ich mir ja tatsächlich vor wie ein Tierquäler, auch wenn ich schon zugeben muss, dass es seine Vorteile hat, wenn der Hund nicht darauf besteht jeden Tag um 7 Uhr morgens vor die Tür zu müssen. Wenn es nach Buffy geht, sollte jeder unserer Tage erst um frühestens 10 Uhr beginnen.
Was sein muss, muss sein
Natürlich ist das aber einfach nicht möglich, schließlich muss ich morgens in die Uni oder zum Arbeiten. Aus diesem Grund quäle ich meinen armen Hund regelmäßig frühmorgens aus dem Hundebett und werde dann mit Nicht-Beachtung gestraft.
Je älter Buffy wird, desto ausgeprägter wird übrigens dieser Widerwille gegen das frühe Aufstehen und die Nässe, aber diese kleine Schrulligkeit bringt mich auch tagtäglich zum Lachen.
Ebenso wie eine Begebenheit am letzten Samstag. Die Sonne hat vom Himmel gestrahlt und es war deutlich wärmer als die Tage davor, also habe ich mich entschlossen mal wieder ausreiten zu gehen und Buffy mit zunehmen.
Sie war ganz begeistert, weil sie ja unheimlich gerne mit an den Stall fährt. Was ich nicht bedacht hatte: Der Regen und Schnee die Tage vorher hat dafür gesorgt, dass unser Hauptweg komplett verschlammt war und noch schlimmer: Links und rechts des Weges war die Wiese auch nass und schlammig. Buffy hat mich also völlig entgeistert angeschaut und konnte es nicht fassen, dass sie sich nun tatsächlich die Pfoten schmutzig machen musste – es gab ja keinen Weg dran vorbei. Blöderweise war sie auch noch an der Leine und musste also mit mir weitergehen.
Völlig entrüstet ist sie also mit mir über den Weg getänzelt, was sie schon hart an ihre Toleranzschwelle gebracht hat. Zu allem Überfluss ist sie beim Ausritt dann auch noch ausgerutscht und im Batz gelandet – das war der Punkt, ab dem Buffy dann gestreikt hat.
Sie ist nur noch 20 Meter Entfernung hinter mir her getrottet und immer wieder stehen geblieben.
Unglaublich aber wahr: Schließlich hat dann tatsächlich mein schlechtes Gewissen gesiegt und wir sind ein paar Minuten später wieder umgedreht, so dass wir nur ca. 35 Minuten im Gelände waren und Buffy endlich (!) wieder nach Hause konnte. Wo dann aber die nächste Katastrophe auf uns gewartet hat – der Schlamm war so festgetrocknet, dass ich ihr tatsächlich die Pfoten und die Beine in der Badewanne abspritzen musste. Den ganzen restlichen Tag wurde ich keines Blickes mehr gewürdigt und als ich am nächsten Tag in den Stall fahren wollte und Buffy testweise gerufen habe, ist sie gleich ins Wohnzimmer geflüchtet. Ich sage euch, das Zusammenleben mit einem Dalmatiner ist nicht immer ganz leicht…
Alle Bilder & Quellen: Luisa Dziki