Ulrike Fugmann ist eine erfolgreiche PON-Züchterin, nach all den Jahren gibt es jedoch immer noch Leute, die sich für ihre Welpen interessieren – und über die man sich nur wundern kann.

Ein seltsamer Anruf

Den komischsten Anruf hat mal ein Welpenkäufer getätigt, der eine kleine Hündin nur zwei Tage hatte. Er hat gesagt, dass er die ganze Nacht unterwegs war und die Kleine nichts gemacht hat. Er hatte Angst, dass sie nicht stubenrein ist und war alle zwei Stunden unterwegs mit ihr und meinte, er hat sich das alles viel einfacher vorgestellt. Er war dann sehr erleichtert, als ich die kleine Hündin ohne Probleme zurück nahm und ihm erklärte, dass sie jetzt beide erst mal ordentlich ausschlafen können.

Wie kam es dazu?

Der Frührentner hatte mit seiner Frau viele Jahre einen Westi, den seine Frau mehr oder weniger allein versorgt hat. Die Frau war inzwischen verstorben und die Kinder hatten die Idee, Vater sollte sich einen Hund zulegen, um nicht zu vereinsamen.

Die Idee war gut und der Mensch kam jedes Wochenende mit Kuchen zu Besuch, um mit seiner kleinen Henriette zu spielen. Wir unterhielten uns sehr ausführlich über alle wichtigen Dinge, die den Welpen betreffen. Mein Vater sagte allerdings schmunzelnd, er würde meinetwegen kommen, aber das war nicht so.

Ständige Sorgen & das Einlenken

Wie gesagt, er hatte sich doch als zu unsicher im Umgang erwiesen, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Er rief oft an, sie würde zu wenig fressen, sie würde kaum trinken und er hätte Angst, dass sie „sein Nest“ beschmutzt.

Im Interesse des Tieres würde ich nie zögern, einen Welpen zurück zu nehmen.

Das Ende der Geschichte

Jette war die schönste Hündin des Wurfes.

Ich gab sie mit 12 Wochen schweren Herzens an eine Niederländische Züchterin, die mit Jette zwei Würfe machte und wir hatten auch einen guten Kontakt.
Der Frührentner hat sich eine Katze aus dem Tierheim geholt, obwohl er schon traurig war, dass er so schnell aufgegeben hat.
Das kann einem Züchter passieren, dass er die Situation falsch einschätzt, aber es gibt auch Welpeninteressenten, die von mir auf keinen Fall einen Hund bekommen würden (siehe meine Zuchtprinzipien).

PON

Bild: Ulrike Fugmann
Quelle: PONs vom Mühlenberg, via Ulrike Fugmann

Mein Rat, an alle, die sich einen Hund anschaffen wollen:

  • Man sollte einen Hund nicht länger als ca 6 Stunden allein im Haus lassen.
  • Wenn nicht genügend Zeit vorhanden ist, dann sollte man verzichten.
  • Ausserdem würde ich keinem Welpeninteressenten ein Tier übergeben, die von vornherein sagen, der Rüde wird kastriert oder die Hündin in jedem Fall sterilisiert ohne medizinische Indikation.
  • Und ja, Zwingerhaltung oder „nur draussen-Haltung“ schliesse ich sowieso aus.
  • Das geht alles gar nicht und widerspricht völlig meinem Gefühl für artgerechte Haltung. Alle Hunde sind Rudeltiere und wollen mit ihren Menschen zusammen leben.

    Manchmal ist es schwierig zu beurteilen, wenn Kinder den grossen Wunsch nach einem PON haben.

  • Sind sie dafür schon bereit, einen Teil der Verantwortung zu übernehmen? In vielen Fällen geht das sehr gut, aber die Eltern müssen sich der Tatsache bewusst werden/sein, dass das Interesse nachlassen kann.
  • Ebenfalls sind Weihnachtskäufe ausgeschlossen, die einen Welpen betreffen. Wenn meine Welpen Anfgang Dezember abgabebereit sind und mein Welpeninteressent sagt, ich hole ihn aber erst Heiligabend ab, dann empfehle ich ebenfalls ein Plüschtier.