Ab Heute muss ich „nur“ noch pro Woche eine Tablette nehmen. Das finde ich schon sehr gut. Diese Woche ging es mir ganz gut, aber es gab so einige Zeiten, da war ich sehr nachdenklich. Frauchen hat gesagt, ich „latsche“ immer ganz langsam durch das Haus und habe am liebsten meine Ruhe. Da hat sie Recht. Auch wollte ich nicht jede Nacht im Bett bei MEINEM Herrchen schlafen, keine Ahnung warum. Er hat mich abends in Bett gerufen und ich habe ihn nur angesehen und mich nicht bewegt. Er kam dann immer zu mir, hat über meinen Kopf gestreichelt und mir zu verstehen gegeben, dass ich nicht unbedingt mit ins Bett muss. Ich habe mich dann auch in mein Körbchen zurückgezogen und allein geschlafen. Und ich bin jetzt immer ganz schnell aus der Puste. Ich brauche mich gar nicht so sehr anstrengen und hechele schon. Frauchen will diese Woche nochmal mit der Tierärztin sprechen, ob das „normal“ ist. Aber sonst geht es mir ganz gut.
Dann will ich euch mal von meinem ersten Schnee-Erlebnis berichten: Ich war ungefähr ein halbes Jahr bei MEINEM Herrchen, da wurde es immer kälter draußen. Als wir an diesem Tag morgens unseren ersten Spaziergang machten, hatte es gefroren. Den ganzen Vormittag über saß ich an der Terrassentür und beobachtete, was da draußen vor sich ging. Da fielen große weiße Dinger vom Himmel und blieben einfach überall liegen. Ich war total fasziniert davon, weil ich ja auch nicht wusste, was das ist. Frauchen und MEIN Herrchen zogen sich dann am Mittag ganz dicke Sachen an und riefen uns Hunde zur Tür. Ab an die Leine und los ging`s. Mein erster Schritt in den Schnee. IHHH wie kalt.
Ich versuchte den Fuß aus dem Schnee zu heben, aber die anderen Füße standen auch schon in dem weißen kalten Schnee. Ich hüpfte von einem Fuß auf den anderen, aber es nutzte nichts. Irgendwie fand ich Gefallen daran. Auf dem Feld angekommen, wurden wir von der Leine gemacht und ich schnupperte vorsichtig am Schnee. Ich wurde immer mutiger und schließlich sprang ich in einen dicken Haufen Schnee. MEIN Herrchen konnte den Schnee so schön zu einem Ball formen und wenn er ihn warf, dann rannte ich hinterher und versuchte den „Ball“ wieder zu MEINEM Herrchen zurückzubringen. Das funktionierte leider nicht immer. MEIN Herrchen nahm dann auch Schnee in die Händen ohne ihn zu formen und bewarf mich damit. Das machte mir einen riesigen Spaß. Nach einer ganzen Weile stellte ich fest, dass es auch Spaß macht, mit der Nase durch den Schnee zu pflügen. Manchmal war ich komplett eingegraben in den Schnee und da ich ein Geschirr umhatte, sammelte er sich immer unter dem Geschirr. Nach einer Stunde wurde mir echt kalt, weil wir Beagle keine Unterwolle haben, frieren wir schon manchmal. Wenn ich in Bewegung bleibe, dann passiert mir das heute nicht mehr. Aber wenn wir im Winter wandern gehen und den ganzen Tag unterwegs sind im Schnee, dann bekomme ich einen Wintermantel an.
Anni hat ja den ganzen Winter über einen Mantel an, weil sie nun mal gar keine Haare hat und auch Henry zieht, wenn es kalt ist einen Mantel an. Letztes Jahr sind wir einen Tag vor Silvester auf den Brocken im Harz gewandert. Da war es fürchterlich kalt und windig. Da sage ich euch, kamen uns zwei erwachsene Zweibeiner mit ihrem kleinen Kind entgegen und sagten zu ihrem Kind:
guck mal, die Hunde haben ihre Kuscheldecken um…
Ha, ha, ha wir Hunde haben uns angesehen und konnten nicht mehr vor Lachen. Ihre Kuscheldecken… manchmal sind Zweibeiner schon komisch. Wieso erklären sie ihren Kindern denn nicht, dass auch wir Hunde ab und zu mal frieren? Nicht jede Hunderasse ist durch das Fell davor geschützt und so ist es doch vernünftig, wenn auch wir Jacken anziehen. Es gab auch Zweibeiner, die sich darüber lustig gemacht haben, dass Odin immer Schuhe getragen hat. Aber er brauchte Schuhe, weil er sich sonst die Füße aufgerissen hätte, da er seine Füße nicht mehr richtig anheben konnte. Die Menschen sollten vielleicht einfach mal nachfragen, warum die Tiere Anziehsachen anhaben, dann bekommen sie auch eine vernünftige Antwort. Aber jetzt haben wir Sommer, na ja, ich hoffe wir bekommen noch einen schönen Sommer. Im Moment ist es bei uns kühl und es regnet dauernd…. In ein paar Monaten ist schon wieder Winter und ich freue mich dann auf viel Schnee.
Ein Gastbeitrag von Katrin Kränzler
Alle Bilder & Quelle: Katrin Kränzler