Wenn ein Welpe nicht frisst, kann das sehr beunruhigend sein. Phasen von verminderter Nahrungsaufnahme sind bei Welpen jedoch normal. Diese können mit verschiedenen Faktoren wie Zahnwechsel, Pubertät, Stress oder auch einer Erkrankung zusammenhängen. Wir haben die häufigsten Gründe zusammengetragen und zeigen Lösungsansätze für die Appetitlosigkeit bei Welpen.
Warum frisst mein Welpe nicht?
Wechselhafter Appetit ist bei Welpen nicht ungewöhnlich. Frisst er jedoch weniger als er eigentlich soll, dann prüfe, ob eine der folgenden Ursachen dafür in Frage kommen kann.
1. Eingewöhnungsphase nach dem Einzug
Wenn dein Welpe neu bei dir eingezogen ist, kann die Aufregung seinen Appetit beeinträchtigen. Die vielen neuen Eindrücke, Gerüche und Geräusche können überwältigend sein. Gib deinem neuen Familienmitglied Zeit, sich einzugewöhnen. Schaffe eine ruhige Umgebung für die Fütterung und sei geduldig. Nach einigen Tagen sollte sich der Appetit deines Welpen normalisieren.
2. Plötzlicher Futterwechsel
Ein abrupter Wechsel des Futters kann die Verdauung deines Welpen durcheinanderbringen und zu Appetitlosigkeit führen. Füttere in der ersten Zeit besser das Futter, das er bis dato zur Verfügung gestellt bekommen hat. Wenn du einen Futterwechsel durchführen möchtest, warte damit mindestens zwei Wochen. Mische das neue Futter schrittweise unter das gewohnte Futter, beginnend mit einem kleinen Anteil und steigere diesen täglich. So kann sich der Magen-Darm-Trakt deines Welpen an die neue Nahrung gewöhnen. Lasse dir für den Übergang ungefähr eine Woche Zeit.
3. Zahnwechsel
Zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat durchlaufen Welpen den Zahnwechsel. Dieser Prozess kann unangenehm sein und zu vorübergehendem Appetitmangel führen. Das Zahnfleisch kann empfindlich oder entzündet sein, was das Fressen schmerzhaft macht. Überprüfe regelmäßig das Gebiss deines Welpen und biete ihm bei Problemen Nassfutter an. Dieses lässt sich leichter kauen als Trockenfutter. Bei starken Beschwerden kann dein Tierarzt lindernde Maßnahmen empfehlen.
4. Pubertät
Die Pubertät, die je nach Hundeasse etwa zwischen dem 6. und 11. Lebensmonat einsetzt, kann das Fressverhalten deines Welpen deutlich beeinflussen. Hormonelle Veränderungen können zu Stimmungsschwankungen und vermindertem Appetit führen. Dein Welpe kann in dieser Phase auch abgelenkt und mit anderen Dingen beschäftigt sein. Bleib geduldig und halte dich an feste Fütterungszeiten. Der Appetit normalisiert sich in der Regel bald wieder. Denn früher oder später dürfte der Welpe recht hungrig sein.
5. Fütterungsfehler
Zu viel Abwechslung beim Futter oder ein Übermaß an Leckerlis können dazu führen, dass dein Welpe wählerisch wird. Er könnte lernen, auf schmackhaftere Alternativen zu warten, anstatt sein reguläres Futter zu fressen. Halte den Anteil an Leckerlis unter 10% der täglichen Nahrungsmenge und bleibe bei einem konstanten Fütterungsplan. Es genügt, wenn du dich für ein bestimmtes Welpenfutter eines vertrauenswürdigen Herstellers entscheidest. Abwechslung ist diesbezüglich nicht notwendig. Und vermeide es, deinen Welpen vom Tisch zu füttern. Sonst bettelt er möglicherweise ein Leben lang.
6. Allergien und Unverträglichkeiten
Obwohl sie bei Welpen sehr selten vorkommen, können Futtermittelallergien oder Unverträglichkeiten zu Appetitlosigkeit führen. Achte auf Symptome wie Durchfall, Erbrechen, übermäßiges Kratzen oder Hautveränderungen. Wenn du einen Verdacht hast, sprich mit deinem Tierarzt über eine mögliche Eliminationsdiät, um die Ursache zu identifizieren. Möglicherweise reagiert dein Welpe negativ auf bestimmte Inhaltsstoffe im Futter, die zukünftig zu vermeiden sind.
7. Stress
Faktoren wie der Umzug, fremde Geräusche, neue Familienmitglieder, der Verlust der Mutter oder häufiges Alleinlassen können deinen Welpen stressen und seinen Appetit beeinträchtigen. Identifiziere mögliche Stressquellen und versuche, diese zu reduzieren. Schaffe einen ruhigen ungestörten Ort für die Fütterung und halte die Routine so konstant wie möglich ein. Bei anhaltenden Problemen kann eventuell ein Hundetrainer oder Verhaltenstherapeut helfen, Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln.
8. Erkrankungen
Appetitlosigkeit kann auch auf eine Erkrankung hindeuten. Vor allem, wenn dein Welpe zusätzlich Symptome wie Lethargie, Durchfall, Erbrechen, Fieber oder sichtbare Schmerzen zeigt. In diesen Fällen solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Mögliche Ursachen können Infektionen, Parasiten, Vergiftungen oder Organprobleme sein. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für die Genesung Deines Welpen.
Welpe frisst wenig und schläft viel
Wer zum ersten Mal einen Welpen besitzt, macht sich möglicherweise Gedanken, warum er so viel schläft, Das ist jedoch normal. Ein 8 Wochen alter Welpe benötigt etwa 20 Stunden Schlaf pro Tag und ein 12 Wochen alter Welpe immerhin noch bis zu 18 Stunden. Solange dein Welpe in den Wachphasen aktiv ist und regelmäßig frisst, ist dies normalerweise kein Grund zur Sorge.
Durchfall beim Zahnwechsel
Während des Zahnwechsels kann es bei manchen Welpen zu einem leichten Durchfall kommen. Dies ist meist vorübergehend und hängt mit der Irritation des Zahnfleisches zusammen. Sollte der Durchfall länger anhalten oder von anderen Symptomen begleitet sein, konsultiere deinen Tierarzt.
5 Monate alter Welpe frisst nicht
Eine gewisse Häufigkeit von Appetitlosigkeit ist bei 5 Monate alten Welpen festzustellen. Das kann damit zusammenhängen, dass sich in dieser Zeit viele Hunde gerade mitten im Zahnwechsel befinden oder bereits am Beginn der Pubertät. Beobachte dein Tier genau auf Anzeichen von Unwohlsein oder Verhaltensänderungen. Wenn die Appetitlosigkeit länger als einen Tag anhält oder von anderen Symptomen begleitet wird, solltest du immer einen Tierarzt konsultieren. Dies gilt besonders dann, wenn der Welpe zudem wenig trinkt und an Durchfall leidet. Dann besteht die Gefahr, dass er dehydriert.
Wie kann man Welpen zum Fressen animieren?
- Halte feste Fütterungszeiten ein.
- Wähle einen ruhigen Ort für den Futternapf.
- Erwärme Nassfutter leicht oder gib bei Trockenfutter etwas Wasser dazu, um es schmackhafter zu machen.
- Versuche im Zweifelsfall, das Futter mit der Hand anzubieten.
- Vermeide jeglichen Stress und Ablenkungen während der Fütterung.
- Gewähre dem Welpen ausreichend Schlaf, damit er fit ist.