Ab heute erzählt Sonja Rachbauer Euch von ihrem Hund Charly, einem 2 Jahre alten Jack-Russel-Mischling. Von früh bis spät hält er sein kleines Rudel auf Trab. Und weil dabei oft lustige Geschichten entstehen, wird Sonja sie mit uns teilen.
Die Sache mit den Flöhen
Charly sitzt neben mir auf dem Sofa und kratzt sich ausbiebig am Ohr. Verwundert sehe ich ihm dabei zu. Plötzlich bin ich hellwach. Ach du Sch … ande, war das eben ein Floh?! Meinen Verdacht muss ich laut gerufen haben, denn meine Familie (Göttergatte und zwei Töchter in der Pubertät) stehen augenblicklich vor dem Sofa.
„Whä … wie ekelig!“ Kam es auch prompt aus ihren Mündern.
Ich schnappe mir meinen Hund und suche penibel sein Fell ab. Komisch. Ich kann nichts entdecken. Und eigentlich ist es auch kaum möglich, dass sich ein Floh bei ihm eingenistet hat, denn ich habe erst vor zwei Wochen ein Flohmittel auf seinem Nacken aufgetragen. Vom Tierarzt, wohl gemerkt. Nicht das billige Zeugs.
„Mama, so mach doch was. Nicht, dass die Flöhe auf meine Haare überspringen!“ Angeekelt schüttelt sich meine Älteste. Äh, … ich glaube nicht, dass Flöhe sich im menschlichen Haar wohlfühlen. Oder doch?!
Erinnerungen werden wach
Augenblicklich überfällt mich ein starker Juckreiz. Das errintert mich an die Kindergartenzeit, als ich regelmäßig zu Herbstbeginn einen gelben Notizzettel vorgefunden habe. Läusealarm!!!
Mich schüttelt es. Vorsichtshalber schicke ich Charly auf seine Decke. Was er auch mit einem beleidigten Blick sofort befolgt. Er kann natürlich die ganze Aufregung nicht verstehen. Aufgeregt stürze ich zum Telefon, um mir fachlichen Rat vom Tierarzt zu holen. Nach Minuten kann ich beruhigt auflegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er tatsächlich Flöhe hat ist sehr gering. Trotzdem habe ich für heute Nachmittag einen Termin vereinbart. Kann ja nicht schaden. Diese gute Neuigkeit will ich meiner Familie natürlich sofort überbringen und öffne freudig die Wohnzimmertür. Und halte geschockt inne.
Die Kleine hat DIE Lösung
Charly steht mitten im Raum und ist mit einer Puppenjacke von meiner Jüngsten bekleidet. Mit einem Blick sehe ich, dass er darüber nicht gerade erfreut ist. In scharfen Ton frage ich sie, was das soll. Meine Jüngste zuckt mit den Schultern und meint gelassen:
„So können die Flöhe wenigstens nicht im Zimmer herumhüpfen.“ Ich muss lachen. Kinder sind manchmal wiklich einfallsreich.
Selbstverständlich habe ich Charly sofort aus seiner Zwangslage befreit und ihm zum Trost einen extra großen Kauknochen zugesteckt.
Und der Tierarzt hat keinen einzigen Floh entdeckt.
Sonja und Charly
Bild & Quelle: Sonja Rachbauer