Kurzprofil
Mit diesem Bericht möchte ich mich von einer großartigen Hündin, meiner Abenteuergefährtin Gecka verabschieden. Gecka kam aus dem Tierschutz, wir haben sie in einem Tierheim in meinem damaligen Wohnort in Mexiko adoptiert.
Damit ging für mich ein lang gehegter Kindheitswunsch in Erfüllung, nach mehr als 25 Jahren Wartezeit!
Noch auf Nichts anderes habe ich so lange gewartet. Aber es hat sich gelohnt!
Aus Melissa wird Gecka
Und eines Tages war der große Moment endlich da! Im Tierheim „Amigos de los Animales“ (die Tierfreunde) warteten viele Hunde und noch mehr Katzen auf ein neues Heim. Ehrlich gesagt hätte ich jeden adoptieren können, denn alle waren liebenswert und hatten ein gutes Zuhause verdient. Wir besuchten mehrere Tage lang das Tierheim, gingen mit verschiedenen Hunden Gassi (bzw. die Hunde mit uns) und mussten uns schließlich entscheiden. Den kleinen schwarzen, besonders vitalen und leinenzerrenden Hund namens Melissa haben wir hauptsächlich aufgrund des Alters ausgewählt. Da sie mit zu meiner Arbeit kommen sollte, konnte ich keinen absoluten Welpen adoptieren, aber ein recht junger Hund sollte es sein. Von Anfang an war unsere Verbindung da, von dem Moment an, an dem sie im Tierheim auf meinem Schoß saß und wie es scheint gespürt hat, dass ein besseres Leben beginnen sollte. Neues Leben, neuer Name, denn Melissa war mir zu lang und zu unpersönlich. Aber wie soll sie dann heißen? Mir viel auf, dass die Kleine sich sehr für alles Getier um sie herum interessierte, wie z.B. die überall in Mexiko vorkommenden Geckos, und schon war ihr neuer Name, Gecka, geboren.
Vom Angsthasen zum Fürchtenix
Gecka war ein kleines Energiebündel, allerdings zu Beginn auch etwas schüchtern und verängstigt, wie viele Tierheimhunde, als sie mit geschätzten 5 Monaten zu uns kam. Vor neuen Orten und allem Unbekannten hatte sie Angst, konnte diese jedoch schnell überwinden und wuchs zu einer lebhaften, freundlichen und rennfreudigen Hundedame heran, die später furchtlos vor nichts und niemandem mehr zurückschreckte. Da sie von der Straße kam, hatten wir am Anfang auch mit einigen Infektionen zu kämpfen, z.B Pilzinfektionen der Haut, die mit tierärztlicher Hilfe zum Glück relativ bald verschwanden. Und jeden Tag glänzte das schwarze Fell mehr und mehr!
Ein Hundeleben am Strand
Da ich während dieser Zeit in einem Meeresschildkrötenschutzprojekt arbeitete, hatte Gecka das große Glück, mit mir zum Strand kommen zu dürfen und dort auch zu übernachten, wenn ich nachts auf die Suche nach Schildkrötennestern ging. Was für ein Hundeleben! Das Meer machte ihr zwar zunächst eher Angst und eine richtige Wasserratte ist sie auch später nie geworden, aber den Strand liebte sie – und wie! Löcher buddeln, sich hineinlegen, Krabben jagen und anbellen (ohne vorzeigbare Jagd-Erfolge, aber mit andauerndem Spaß), den Wellen hinterherrennen und vor allen Dingen, mit anderen Hunden toben und um die Wetter laufen, das waren ihre Lieblingsbeschäftigungen, von denen sie nie genug bekam. Mit der Zeit hatte sie viele Hunde- und Menschenfreunde und sogar einige Groupies: die Nachbarskinder liebten sie und riefen „perrito bonito“ (hübscher Hund), immer wenn Gecka vorbei kam. Gecka dankte es ihnen, indem sie sich geduldig streicheln ließ, „siéntate“ (Sitz) machte und Pfötchen gab.
Gecka starb viel zu früh und mein einziger Trost ist, dass sie es nicht leiden musste und dass ihr Leben voll von Freude und schöner Momente war! Ich bin unglaublich dankbar für alles, was du mir gegeben hast, Gecka, ich werde dich nie vergessen! Adiós!
Bild & Quelle: Miriam Müller
2 Stunden toben waren dann doch etwas viel für mich!
Bild & Quelle: Miriam Müller
Ganz schön steife Brise – habe ich nicht eigentlich Schlappohren?
Bild & Quelle: Miriam Müller
Hier habe ich alles im Blick!
Bild & Quelle: Miriam Müller
Mein bester Freund Guardian und ich! Er ist zwar größer, aber ich bin schneller!