Ohne Grundkommandos wird es dir und deinem Hund schwerfallen, euren gemeinsamen Alltag zu bestreiten. Wir sagen dir, welche Kommandos wichtig sind und wie du diese trainieren kannst.
Grundkommandos für deinen Hund
Als Hundebesitzer solltest du dich mit den Grundkommandos vertraut machen. Hier sind die gängigsten Hundekommandos und deren Bedeutung:
- Sitz: Dein Hund soll sich hinsetzen
- Platz: Dein Hund soll sich hinlegen
- Bleib: Dein Hund soll auf diesem Platz bleiben, entweder im Sitzen oder im Liegen
- Aus: Dein Hund soll eine Aktion beenden
- Nein: Dein Hund soll etwas unterlassen
- Komm/Hier: Dein Hund soll zu dir kommen
- Bei Fuß: Dein Hund soll an deiner Seite bleiben
- Such: Dein Hund soll etwas suchen
- Schluss: Dein Hund soll mit der aktuellen Tätigkeit aufhören
- Bring: Dein Hund soll deiner Aufforderung nach apportieren
Welche Regeln gibt es für das Training der Grundkommandos?
Du solltest bei Kommandos immer Geduld mitbringen. Einfach wild drauf los, so sieht kein Training aus. Deine Trainingszeiten sollten kurz und angenehm für deinen Hund sein. Trainiere lieber drei Mal am Tag und dafür jeweils 5 Minuten, als 30 Minuten am Stück.
Kurze und intensive Einheiten sind besser für die Konzentration und auch für deine Geduld. Deine Umgebung sollte möglichst ablenkungsfrei sein, denn dein Hund soll sich auf dich konzentrieren. Trainiere mit deinem Hund nicht bei Stress oder wenn du einmal nicht so gut drauf bist. Dein Hund wird es spüren und damit sind die Trainingserlebnisse nicht positiv.
Trainingseinheiten für Hundekommandos sollten immer mit einem Erfolgserlebnis abschließen, dabei spielt es keine Rolle wie gut oder schlecht dein Hund die Kommandos ausgeführt hat. Sobald die Grundkommandos in der ablenkungsfreien Umgebung gut funktionieren, kannst du dich immer wieder steigern und Umgebungen mit Ablenkungen wählen.
Folgende Regel: Immer vom Leichten zum Schweren und vom Einfachen zum Komplexen. Weitere Tipps und Tricks kannst du hier nachlesen.
Was sind non-verbale Hunde Kommandos?
Einfach gesagt: Handzeichen. Dein Hund wird dein Handzeichen mit einer von dir trainierten Aktion verbinden. Wie deine Handzeichen aussehen, kannst du selbst wählen und deinem Hund beibringen. Ein paar unterschiedliche Handzeichen haben wir dir hier zusammengefasst.
- Non-verbales Kommando „Komm“
Klopfe auf deinen Oberschenkel und rufe deinen Hund mit „Komm“ zu dir. - Non-verbales Kommando „Nein“
Führe deinen ganzen Arm etwa hüfthoch, mit der Handinnenfläche nach unten, von deiner linken zu deiner rechten Seite, als würdest du eine Linie ziehen wollen und rufe dabei „Nein“. - Non-verbales Kommando „Sitz“
Zeige deinem Hund deinen nach oben gerichtetem Zeigefinger und sage „Sitz“. - Non-verbales Kommando „Platz“
Deine Hand zeigt mit der Handinnenfläche ausgetreckt zum Boden, dabei sagst du „Platz“ . - Non-verbales Kommando „Aus“
Hier solltest du ein Handzeichen wählen, welches du schnell und sichtbar ausführen kannst, damit es für den Hund verständlich ist. Das ist sehr hilfreich, wenn er zum Beispiel auf der Wiese etwas Undefiniertes zu fressen findet. - Non-verbales Kommando „Bleib“
Hier kannst du deinem Hund die flache Hand nach vorn gerichtet zeigen. Kommando „Bleib“ sagen.
Ab wann solltest du mit deinem Hund die Kommandos üben?
Zunächst muss dein Hund dir vertrauen und du deinem Hund auch. Ihr solltet bereits eine gute Beziehung haben und er soll sich bei dir wohlfühlen. Ohne Beziehung und Vertrauen ist die Arbeit mit den Kommandos doppelt so schwer, dein Hund muss wissen, dass er bei dir gut aufgehoben ist.
Ist dein Hund als Welpe zu dir gekommen oder ist es ein Pflegehund aus dem Tierheim? Das sind gewisse Kriterien, die dazu führen, wie das Training ablaufen soll. Grundsätzlich gilt, immer sofort mit dem Training beginnen, bei Welpen ab zirka 10 Wochen starten und konsequent dabeibleiben.
Trainiere deine Grundkommandos in kleinen wenigen Schritten, dein Hund soll und muss wissen was auf ihn zukommt und was du mit ihm machen willst. Bleibe von Beginn an immer dabei. Wenn du nachlässig wirst und mit den Kommandos sorglos umgehst, wird dein Hund ebenfalls nachlässig sein.
Nach einer Zeit der Nachlässigkeit wird dein Hund nicht mehr so richtig hören, oder gar vergessen was du willst. Festige jeden einzelnen Schritt gleich von Beginn an und übe immer wieder. Solltest du einen Welpen haben, dann beginne mit den oben genannten Grundkommandos: „Komm“, „Sitz“, „Bleib“ und „Platz“. Und wie bei allem gilt, geduldig sein.
Was ist, wenn dein Hund die Kommandos ignoriert?
Ganz ehrlich, es ist ganz unterschiedlich, jedoch haben wir hier ein paar kleine Hilfen für dich:
- Dein Hund stellt dich auf die Probe? Da hilft nur konsequent dranbleiben und wiederholen und trainieren. Verzweifle nicht gleich, wenn dein Hund nicht mehr hört, obwohl du sehr gut mit ihm trainiert hast, überwinde diese Phase mit Training.
- Es muss nicht an der Pubertät liegen, sondern andere Faktoren können dazu beitragen, dass dein Hund deine Kommandos ignoriert. Als Beispiel kann es sein, dass dein Hund sehr viel mit Ablenkungen zu tun hat und diese mehr Aufmerksam in Anspruch nehmen. Gerade auf einer frischen Wiese sind viele andere Sachen viel interessanter als du.
- Dein Hund ist einfach engstirnig und hat keine Lust.
- Du möchtest ihn mit langweiligen Leckerlies zu etwas bringen. Spiele mit unterschiedlichen oder ganz besonderen Leckerlies, Beim Training, Gassi gehen und woanders immer wieder die Leckerlies abwechseln.
- Deine Kommandos kommen zu schnell und zu oft. Es nützt nichts 100-mal hintereinander „Sitz“ zu sagen bis dein Hund sich endlich hinsetzt. Irgendwann wird es deinem Hund zu doof und er entscheidet dann selbst, auf welches Sitz er nun hört oder nicht.
- Dein Hund ist zu weit weg und kann dich weder sehen noch hören. Egal wie viele Signale, Handzeichen und Grundkommandos du geübt hast, wenn dein Hund keinen Sicht- oder Hörkontakt hat, wird es schwer, ihn „anzusprechen“. Hierbei kann es helfen mit einer Schleppleine zu trainieren und den Hund auf Distanz zu trainieren.
- Abschließend können wir sagen, dass egal welche Kommandos du deinem Hund beibringen willst, es auch ganz stark auf dich ankommt und wie du deine Zeichen setzt. Wichtig ist, dein Hund muss es verstehen.
Nun wünschen wir dir viel Spaß beim Training und üben mit deinem lieben Vierbeiner. Solltest du mal nicht weiterwissen, kannst du dich entweder über Online-Hundeschulen informieren, oder in eine Hundeschule vor Ort gehen.