Kleine Hunde haben meist große Bedürfnisse. Ob das ihrer Größe geschuldet ist oder einfach genetisch bedingt, kann man nicht so genau unterscheiden. Jedoch kann man immer wieder beobachten, dass manche Hunde schneller überfordert sind, als andere. Dies äußert sich dann in heftigem Bellen, an der Leine ziehen, oder an Menschen hoch springen. Wir sagen dir, was du tun kannst.
Erlebnisse mit meinem Chihuahua
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass man nun nicht den großen Werkzeugkoffer, mit Spielzeug, Hundetrainingsutensilien und einem Vokabelheft für 20 unterschiedliche Markersignale auspacken muss. Als ich im Junghundealter meines Chihuahuas an meine Grenzen kam, bat ich einen Hundetrainer um Rat, denn es gerieten plötzlich einige Punkte in Schieflage:
Er entwickelte eine Futterunverträglichkeit, bellte alles an, was sich bewegte und hatte offensichtlich verlernt, was ich ihm im Welpenalter beigebracht hatte.
Neben dem regulären Gruppenkurs, nahm ich eine „Extrastunde“ mit dem Hundetrainer, damit er sich ein Bild von „unserem“ Problem machen konnte. So spazierten wir im Park hin und her und nach etwa 10 Minuten sagte mein Trainer: „ Du hast überhaupt keine Beziehung zu deinem Hund.“
Ich stand da , wie vom Donner gerührt und verstand die Welt nicht mehr. Er machte dies daran fest, dass mein Hund während des Spaziergangs keinen Kontakt zu mir aufnahm und auch auf Zuruf kaum reagierte.
Ich hatte mir von Anfang an so viel Mühe gegeben und jetzt das! Aber es half nichts. Ein Plan musste her. Der Hundetrainer gab mir eine „Hausaufgabe“, um mit meinem Hund üben zu können.
Ganz nebenbei erwähnt: Das Thema „Beziehung“ war in meinem Leben ein großes Thema. So war es nicht verwunderlich, dass mein Hund mir genau dies mit seinem Verhalten spiegelte. Die Energie und die Lernbereitschaft der Chihuahuas kann man sich im Alltag sehr zunutze machen. Das sie häufig mit Unsicherheit zu kämpfen haben, sind gute Routinen und eine ruhige Ausstrahlung besonders wichtig.
Ein strukturierter Spaziergang hilft dabei die Mensch-Hund-Beziehung zu stärken und den Alltag gelassen zu meistern. Wir sind die Bezugsperson für unseren Hund und tragen damit die Verantwortung für seine mentale und körperliche Gesundheit.
Die 4 Grundbedürfnisse der Hunde
- Eine gute Ernährung
- Ausreichend Ruhephasen während des Tages
- Gute (rassegerechte) Beschäftigungsrituale
- Individuellen Bedürfnisse sind der Persönlichkeit des jeweiligen Hundes anzupassen: Habe ich einen sehr unsicheren Chihuahua sind Sicherheitsrituale und regelmäßige Entspannungsphasen enorm wichtig. Für hippelige Hunde sind Ruhephasen, gerne in Verbindung mit Massagen, sehr hilfreich. Behalte die unterschiedlichen Lebensphasen immer im Blick. Mit den Jahren springt er vielleicht nicht mehr so gerne (oder lange) durch den Wald.
Welchen Einfluß unsere Ausstrahlung auf Hunde hat
Wir sollten immer wieder unsere eigene Energie, die wir ausstrahlen, überprüfen. Bin ich häufig gestresst und gehetzt, überträgt sich das auf meinen Hund.
Wie bei uns Menschen führt ein erhöhtes Stresslevel zu Muskelverspannungen (was wiederum Schmerzen auslösen kann) und Ausschüttung von Stresshormonen, die sich in vielerlei Hinsicht manifestieren können.
Auch das Belohnungssystem ist, wie bei uns Menschen, entsprechend ausgeprägt. Also nicht nur, die Dinge sehen, die nicht funktionieren, sondern dann belohnen, wenn etwas gut funktioniert. Jeder kleine Erfolg darf belohnt werden!
Wir Menschen lieben ja auch die Wertschätzung und Anerkennung von anderen. Warum also nicht unseren Hunden auch zu Glücksmomenten verhelfen und ihnen Erfolgserlebnisse verschaffen. Das hält sie motiviert und ganzheitlich gesund!
3 Ideen, wie du für deinen Hund (wieder) interessanter wirst
- Übe ( zunächst in ruhiger Umgebung) ein Signal/Zeichen, auf das hin er seinen Blick zu dir wendet.
- Belohne, was das Zeug hält! Für alles, was er aufgefordert und unaufgefordert prima macht!
- Strukturiere eure gemeinsamen Spaziergänge mit ordentlicher „Quality-Time“. Lass ihm zunächst Zeit zum Lösen und für Erkundungen. Plane dann ein Spiel ein und eine kleine Trainingseinheit. Dann geht es das letzte Stück entspannt nach Hause.
Vorausschauende, gemeinsame Spaziergänge mit deinem Hund bedeuten, nicht erst reagieren, wenn dein Hund bereits bellt oder in der Leine hängt. Damit gewinnst du mehr Freude und Entspannung für den Alltag.
Wenn du dich an diese Routinen hältst, gibt es keine bösen Überraschungen oder nervigen Situationen mehr.
Be balanced!
https://balancemithund.home.blog/startseite/
