„Die Zecke ist das gefährlichste Tier Deutschlands“ heisst es in einigen Wissenschaftskreisen, da sie mehr als 50 verschiedene Krankheitserreger übertragen kann.
Doch warum ist das so und wie kann ich einen wirksamen Zeckenschutz auch für meinen Hund sicherstellen?
Hinweis: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Pfizer entstanden, für deren „Leidenschaft Natur“-Kampagne ich auch als Botschafterin mitwirke.
Wo leben Zecken und wie bekomme ich sie?
Zecken leben in der Natur. Sie werden aktiv, sobald es an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen 7 Grad Celsius warm oder wärmer ist – unabhängig von der Jahreszeit, obgleich die Problemhäufung zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung eher auf warme Jahreszeiten fällt. In Deutschland reicht die Zeckensaison in der Regel von Februar bis Oktober. Der Beginn oder das Ende der Saison können sich bei entsprechenden Temperaturen auch verschieben.
Interessanter Fakt: Entgegen der Meinung des Volksmundes fallen Zecken dabei nicht vom Baum, sondern sind in maximal 1,5 Metern Höhe vorzufinden. Dabei lauern sie auf Grashalmen, in Büschen und im Unterholz von Wäldern, Stadtparks sowie Gärten.
Wenn wir als Menschen durch Wiesen, Gräser und Büsche flanieren, können wir somit schnell zum Kletterziel werden oder durch Abstreifen der Zecke an Haut oder Kleidung in Kontakt mit dem Spinnentier kommen.
Grundsätzlich kann überall in Deutschland ein Zeckenbefall erfolgen. Jedoch gibt es sog. „FSME-Risikogebiete“. Bislang gehören dazu bspw. weite Teile Baden-Württembergs, Bayerns, Südhessens und das südöstliche Thüringen. Hier ist die Gefahr der Übertragung von FSME-Viren besonders hoch.
Sollten Sie Urlaub im Ausland machen, gelten insbesondere Österreich sowie osteuropäische Staaten ebenfalls als FSME-Risikogebiete.
Was ist das Schlimme an Zecken?
Wie eingangs erwähnt zählt die Zecke zu den gefährlichsten Tieren der Republik, was an den Krankheitserregern liegt, mit denen die Blutsauger infiziert sein können. Übertragen werden können u.a.:
- Borreliose-Bakterien, wie auch
- FSME(Frühsommer- Meningoenzephalitis)-Viren
Was ist FSME?
FSME ist eine Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems. Nach zunächst grippeähnlichen Symptomen kommt es bei rund 50 Prozent der Betroffenen zu einer Entzündung der Hirnhaut, bei ca. 40 Prozent zusätzlich zur Entzündung des Gehirns. Einige tragen schwere gesundheitliche Folgen mit dauerhaften Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen oder Atemschwäche davon.
FSME ist nicht ursächlich behandelbar. FSME kann schwere gesundheitliche Folgen haben und sogar lebensgefährlich sein. Deshalb ist es wichtig, auch als Hundehalter Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um sich beim Gassigehen in der Natur vor einer Infektion mit FSME-Viren bestmöglich zu wappnen. Hier können insektenabweisende Repellents helfen, aber vor allem festes Schuhwerk und lange, helle Kleidung, auf der Zecken schnell entdeckt werden können und die ihnen den Zugang zur Haut erschwert, sind ein Muss. Nach dem Spaziergang in der Natur sollte man sich nach Zecken absuchen. Außerdem kann eine FSME-Impfung helfen, den Schutz vor FSME bestmöglich zu erhöhen.
Neben FSME ist auch Borreliose keinesfalls zu unterschätzen, kann hingegen aber mit Antibiotika therapiert werden.
Das Gefährliche für Hunde
Für Hunde gelten bei einem Zeckenstich grundsätzlich die oben beschriebenen Infektionsgefahren. In der Mehrheit der Fälle infizieren sie sich mit Borreliose-Bakterien, deutlich seltener auch mit FSME-Viren.
Wie kann ich präventiv für einen Zeckenschutz beim Hund sorgen?
Hunde haben im Gegensatz zu uns Menschen einen Vorteil: Man kann bei Hunden mit einer Borreliose-Impfung einer Infektion vorbeugen – und auch mit Antiparasitika Schutz vor Zecken bieten.
Impfschutz
Die ständige Impfkommission für Tiere (ja gibt es nicht nur bei Menschen! :), auch: StIKo Vet genannt) empfiehlt den Impfschutz für alle Hunde, die einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Vermutlich gilt dies für alle Hunde, die außerhalb von Großstädten gehalten werden – und auch mal in die Natur kommen.
Antiparasitika
Außerdem können Antiparasitika Schutz vor Zecken bieten. Hierbei handelt es sich um chemische Substanzen, die die Übertragung der Erreger durch das Abtöten der Blutsauger auf der Haut der Haustiere verhindern sollen. Bei Hunden kommen hier vor allem Spot-on-Präparate und spezielle Halsbänder mit unterschiedlichen Wirkstoffen zum Einsatz. Was wir jedoch schon öfters gesehen haben, ist, dass Zecken trotz solcher Spot-on-Präparate bei unserer Viszla-Hündin festgebissen haben. Merke: Sie bieten keinen 100%igen Zeckenschutz!
Fazit: Zecken-Vorsorge klingt ja eigentlich ganz gut – es muss nur gemacht werden. Und da ist man selber als Halter gefragt! Unsere Hunde zumindest kämen nicht auf die Idee, alleine zum Tierarzt zur Vorsorge zu marschieren…
Was mache ich, wenn es trotzdem passiert ist?
Wer noch nie mit Zecken zu tun hatte, ist vermutlich am besten bedient, zum Tierarzt zu gehen. Der Tierarzt kann die Zecke nicht nur fachgerecht entfernen, sondern auch sicherstellen, dass es zu keinen Folgeentzündungen etc kommt.
Wer es selber machen will, sollte sich grundsätzlich einer Zeckenzange (gibt es in der Apotheke zu kaufen!) bedienen. Ist diese nicht zur Hand, tut es zur Not auch eine Pinzette. Ganz Erfahrene machen es auch mit den Fingern, dies funktioniert jedoch nur dann, wenn die Zecke sich noch nicht richtig festgekrallt hat.
Zeckenzange: Um Ihrem Hund keine Haare auszureißen, legen Sie vorsichtig das Fell Ihres Hundes an der betroffenen Stelle auseinander. Öffnen Sie nun die Zeckenzange. Diese soll so nah wie möglich an der Haut angesetzt werden, um den Körper der Zecke nicht zu quetschen. Schließen Sie dann die Zange und ziehen Sie die Zecke vorsichtig heraus.
Pinzette: Wenden Sie die gleiche Technik wie bei der Zeckenzange an.
Mit den Fingern: Packen Sie die Zecke vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger – das machen Sie möglichst nahe an der Haut.
Verbleibt noch die Frage, wie man Zecken entsorgt? Wer bereits einmal danach gegoogelt hat, wird sicherlich auf blutrünstige Beiträge gestossen sein, wo sich Mitmenschen in Grausamkeiten überbieten, um den Zecken den Garaus zu machen. Das Interessante ist: Zecken sind unglaubliche Überlebenskünstler! Sie überleben unter Wasser, in der Tiefkühltruhe und sogar Waschgänge bis 40 Grad. Was daher typischerweise geraten wird, ist die Zecken in offenes Feuer oder kochendes Wasser zu werfen, oder sie in hochprozentigem Alkohol zu ertränken.
Warum mach ich mir Gedanken zum Zeckenschutz?
Wir haben lange in München direkt an der Isar gewohnt, das ist sowohl für Hunde wie auch für Kinder toll! Nur leider sind die Zecken hier in Bayern eine Katastrophe. Erst vor kurzem hatte Sammy eine Zecke in der Achselhöhle sitzen – zum Einen war das schwer zu sehen, zum Anderen hat sich die Einstichstelle trotz schneller Entfernung der Zecke entzündet.
Wenn ich Sammy und Stella nicht mit Repellents einsprühen würde, hätten sie vermutlich tagtäglich Zecken. Die Achseln, der Nacken und die Innenseite der Schlappohren sind dabei besonders beliebte Ziele. Interessanterweise rutschen die Zecken manchmal auf Stella’s glattem Fell ab, in Sammy’s Wuschelfell graben sie sich dafür umso lieber ein.
Was ich in Gesprächen mit anderen Hundebesitzern, aber auch im Dialog mit vielen Issn‘ Rüde!-Lesern regelmäßig feststelle, ist eine große Unwissenheit ggü. potenziellem Zeckenbefall. Gerade für diejenigen, die so wie wir viel draußen unterwegs sind, ist es oft nur eine Frage der Zeit, bis der geliebte Vierbeiner von Zecken heimgesucht wird. Wie schlimm wäre es, den Hund leiden zu sehen, nur weil man unachtsam ist?
Eure Julia
Bilder & Quellen zu „Zeckenschutz Hund“: Pfizer, via Julia Neuen