Mäuse können verschiedene Krankheiten übertragen. Daher sollten Hunde besser keine Mäuse fressen – vor allem, wenn diese bereits tot sind! Sollte dies doch vorgekommen sein, achte auf folgende Symptome.

 

Jagt dein Hund Mäuse?

Es ist nicht untypisch, wenn ein Hund Mäuse jagt. Schließlich stammen alle Hunderassen vom Wolf ab und in vielen schlummert durchaus noch einiges an Jagdinstinkt. Das gilt nicht nur für typische Jagdhunde, sondern kann im Prinzip bei jeder Rasse auftreten. Manche Hunde haben keinerlei Interesse an Mäusen, andere legen auf Spaziergängen in regelmäßigen Abständen einen Kängurusprung hin, um Beute zu machen. Nicht untypisch ist dies zum Beispiel für einige Terrier, Pinscher und Schnauzer, die früher tatsächlich auch zur Mäusejagd eingesetzt wurden. Dabei können manche fast so erfolgreich wie Katzen sein. Behilflich ist ihnen hierbei vor allem ihr feiner Gehörsinn. Deshalb muss ein Hund im dichten Gras eine Maus gar nicht einmal sehen. Es reicht ihm, ein Piepsen oder Rascheln zu hören und schon setzt er in diese Richtung zum Sprung an.

Warum jagt mein Hund Mäuse?

Der Hauptgrund für das Jagen ist fast immer der Jagdinstinkt des Hundes. Allerdings sollte man sich damit nicht einfach zufriedengeben und die Sache auf sich beruhen lassen. Der Grund für eine erhöhte Jagdleidenschaft könnte zum Beispiel sein, dass der Hund nicht ausgelastet ist. Vielleicht benötigt er mehr Auslauf oder es wäre sinnvoll, mit ihm Hundesport zu betreiben. Das könnte die Jagd auf Mäuse reduzieren.

Nicht auszuschließen ist auch, dass der Hund einen Mangel bezüglich gewisser Nährstoffe aufweist. Überprüfe zur Sicherheit die Qualität und Quantität deines Hundefutters. Wie hoch ist der Fleischgehalt und wieviel Futter benötigt ein Hund seiner Größe und seines Gewichts? Fütterungsempfehlungen sind immer nur eine grobe Orientierung. Wenn dein Hund sehr aktiv ist, kann es sein, dass sein Energie- und Nährstoffanspruch erhöht ist und er versucht, diesen mit Mäusen aufzufüllen.

 

Hund frisst tote Maus – Achtung!

Dass nicht immer der Jagdinstinkt der Auslöser für das Fangen einer Maus ist, wird spätestens dann klar, wenn ein Hund eine Maus aufnimmt, die tot auf dem Weg liegt. Nicht auszuschließen ist, dass die Maus eines natürlichen Todes gestorben ist, doch das dürfte eher unwahrscheinlich sein. Möglicherweise wurde sie von einer Katze erbeutet und tot zurückgelassen. Es könnte aber auch sein, dass die Todesursache Mäusegift oder Rattengift war. Dies ist mitten in der Natur sehr unwahrscheinlich, in Städten dagegen durchaus möglich. Je nachdem, wie du die Wahrscheinlichkeit einschätzt, dass es in der Umgebung einer toten Maus zum Einsatz von Gift gekommen sein könnte, musst du deinen Hund nun sehr genau beobachten!

 

Hund frisst vergiftete Maus – was tun?

Du kannst nicht wissen, ob eine Maus an einer Vergiftung gestorben ist. Sollte dir jedoch bekannt sein, dass beispielsweise in einer nahegelegenen Wohnanlage Rattengift eingesetzt wird, dann gehst du besser gleich zum Tierarzt. Denn beim Verdauungsvorgang der Maus gelangt das Gift in den Kreislauf deines Hundes. Ebenfalls eine Tierklinik aufsuchen solltest du, wenn du innerhalb der nächsten Stunden Veränderungen bei deinem Hund feststellst. Zu den typischen Vergiftungserscheinungen zählen unter anderem Erbrechen, Atemprobleme, Unruhe, Zahnfleischbluten, Fieber und Appetitlosigkeit. Warte auf keinen Fall, ob sich der Zustand bessert, sondern handle sofort.

Hund frisst Maus – Welche Gefahren bestehen?

Die größte Gefahr besteht darin, dass die Maus vergiftet war. Dazu muss sie selbst noch nicht tot gewesen sein, sondern könnte möglicherweise aufgrund erster Lähmungserscheinungen zur leichten Beute deines Hundes geworden sein. Doch nicht nur dieses Risiko besteht beim Fressen einer Maus – darüber hinaus sind die kleinen Nager bekannt dafür, verschiedene Krankheiten zu übertragen:

  • Würmer
    Viele Mäuse tragen Würmer in sich. Frisst der Hund eine Maus, ist das Risiko hoch, dass sich die Würmer im Verdauungssystem des Hundes einnisten. Zu den häufigsten Wurmarten zählen Spulwürmer, Bandwürmer und Rundwürmer. Bekämpfen lassen sie sich mit einer Wurmkur. Manche Hundehalter verabreichen diese prophylaktisch alle paar Monate, ebenso gut kannst du aber auch eine Kotprobe untersuchen lassen und die Wurmkur nur durchführen, wenn wirklich Würmer nachgewiesen wurden.
  • Flöhe
    Auf oder in Mäusen können sich Flöhe und deren Nachkommen befinden. Beim Kontakt bzw. Verzehr einer Maus besteht daher die Gefahr, dass ein Hund sich Flöhe einfängt.
  • Toxoplasmose
    Bei der Toxoplasmose handelt es sich um eine Erkrankung durch Bakterien. Gesunde Hunde erkranken üblicherweise nicht – ist das Immunsystem jedoch nicht besonders stark, kann die Krankheit ausbrechen und zu Fieber, Erbrechen, Krampfanfällen sowie Atembeschwerden führen. Der Nachweis der Toxoplasmose erfolgt per Blutuntersuchung. Für eine Therapie kommt Antibiotikum zum Einsatz.
  • Leptospirose
    Auch bei der Leptospirose handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung. Sie kann nicht nur über den Verzehr eines Beutetiers erfolgen, sondern beispielsweise auch beim Trinken von Wasser aus einer Pfütze, die infizierten Urin enthält. Besser ist es, Hunde davon abzuhalten. Symptome der Erkrankung sind unter anderem Fieber, Übelkeit, Durchfall, erhöhter Durst und Mattigkeit. Die Diagnose erfolgt mittels Urin- oder Bluttest. Zur Therapie wird Antibiotika eingesetzt.

 

Fazit: Was tun, wenn mein Hund eine Maus gefressen hat?

Keine Panik! Es kommt relativ oft vor, dass Hunde Mäuse fressen. Zumeist passiert gar nichts! Aber du solltest dir im Klaren darüber sein, dass ein gewisses Risiko besteht. Sicherer wäre es, wenn du deinen Hund von der Jagd auf Mäuse abhältst. Eine gute Alternative ist ein Futterdummy, den du wirfst und deinem Hund eine Belohnung daraus gibst, wenn er ihn brav zurückbringt.

Solltest du den Verzehr einer Maus beobachtet haben, ohne rechtzeitig einschreiten zu können, dann achte auf sein Verhalten. Vergiftungserscheinungen treten üblicherweise noch am selben oder dem nächsten Tag auf. Krankheitsübertragungen benötigen dagegen einige Zeit. Geht es deinem Hund nicht gut und er ist ein typischer Mäusejager, solltest du das bei einem eventuellen Tierarztbesuch erwähnen. Dies kann ein guter Hinweis zum Erlangen einer Diagnose sein.