Was haben ein Labrador, ein Wolfsspitz, ein Husky, ein weißer Schäferhund, ein Zwergpudel und noch ca. 50 andere Hunde in allen möglichen Größen und Rassen gemeinsam?
Sie sind Hunde des im Jahr 2005 gegründeten Münchner Vereins „Die Streichelbande e.V.“, die zusammen mit uns (ihren Besitzern) in
gehen, um dort ihre Zuneigung zu verschenken.
Zu verschenken ist wörtlich zu nehmen, da die Streichelbande ausschließlich ehrenamtlich arbeitet.
Und diese Initiative finden wir bei Issn‘ Rüde! so wundervoll, dass wir sie angesichts der nahenden Weihnachtstage besonders vorstellen möchten!
Was ist zu tun, wenn sich heute jemand für diese Idee begeistert und bei der Streichelbande mitmachen will?
Als passives Mitglied gibt es die Möglichkeit einer Fördermitgliedschaft, da sich der Verein ja ausschließlich über Spenden finanziert.
Als aktives Mitglied steht am Anfang ein ausführliches Gespräch mit der 1. Vorsitzenden, Christiane Vidacovich, bei dem Erwartungen und Möglichkeiten besprochen werden.
Genau so gut kann das erste Kennenlernen über die Teilnahme an einem unserer regelmäßigen Hundespaziergänge oder an einem der Stammtische stattfinden.
Bevor es los geht wird Gesundheit und Verhalten des Hundes getestet, schließlich soll niemand drunter leiden
Nach dem ersten Beschnuppern geht’s dann schon in die Praxis. Das heißt, man geht schon mal zu einem Besuch in einen Kindergarten oder auch ein Altenheim mit und lässt die Eindrücke auf sich wirken, damit man herausfinden kann, welche Art von Besuch einem vermutlich persönlich am Besten liegt.
Da es genau so wichtig ist, dass der richtige Hund am richtigen Ort zum Einsatz kommt, gibt es, bevor ein Mensch-Hund-Team zum Einsatz kommt, den Eignungstest, der von einer Tierärztin und von einer erfahrenen Hunde-Verhaltenstherapeutin durchgeführt wird.
Denn der Hund soll auch Freude an seiner Aufgabe haben und nicht gestresst und überfordert sein, wenn womöglich 20 kleine Kinderhände gleichzeitig an ihm herum streicheln.
Nach bestandenem Eignungstest – der auch wiederholt werden kann, wenn der Hund beim ersten Versuch ggf. noch zu jung sein sollte oder die Bindung zu seinem Frauchen noch nicht stark genug ist – wird dann gemeinsam festgelegt, welche Einrichtung künftig besucht werden soll.
Wann immer möglich planen wir so, dass 2 Teams miteinander die Einrichtung besuchen. So lässt sich eine Stunde Besuchszeit gut gestalten, ohne dass Mensch oder Hund zu sehr belastet werden.
Dass die Hunde der Streichelbande einer regelmäßigen gesundheitlichen Überprüfung unterliegen und eine Hunde-Haftpflichtversicherung vorhanden sein muss, ist selbstverständlich.
Neben den Besuchen, die wir miteinander erleben, gibt es (neben Spaziergängen/Ausflügen und Stammtischen) natürlich auch die Möglichkeit, aktiv den Verein mit zu gestalten.
Wir brauchen immer Mitglieder, die bei den inzwischen so zahlreichen Hundeveranstaltungen Menschen über die Arbeit der Streichelbande informieren.
Darüber hinaus veranstalten wir selbst 1x jährlich den Münchner Zamperllauf – einen Benefizspaziergang für Tierheime – das ist mit über 150 Teilnehmern schon eine richtige organisatorische Herausforderung und Großveranstaltung.
Und es gibt natürlich ein Sommerfest, den Hundeführerschein, Vortragsreihen, eine Weihnachtsfeier und und und.
Aus einer damals im kleinen Kreis geborenen Idee ist eine große Gemeinschaft von leidenschaftlichen Menschen- und Tierfreunden geworden.
Uns alle verbindet das, was wir bei unseren Besuchen bei kranken Kindern, vereinsamten Menschen, Schulkindern, die lernen sollen, wie man richtig mit einem Hund umgeht und Senioren, die in einem Heim wohnen, erleben:
Sobald wir mit unseren Hunden den Raum betreten, fangen die Menschen zum Lächeln an.
Und es ist unwichtig, in welcher Verfassung derjenige ist. Unsere Hunde geben Nähe, lassen sich streicheln, sehr gerne füttern :) und sind immer zu einem Spiel bereit.
Es wird „ernst“ – mit dem Zamperl ins Altenheim oder in den Kindergarten
Bettlägerigen Menschen, die sich das oft wünschen, weil sie früher selbst einen Hund hatten, wird der Hund (auf einer Decke) mit ins Bett gelegt und beide genießen die Nähe und das Streicheln und manchmal schlafen sie sogar gemeinsam ein.
Das ist eine Art der bedingungslosen Zuneigung, die nur Tiere den Menschen geben können.
Die Menschen und Tiere der Streichelbande begegnen unseren Besuchten immer ohne Erwartung, ohne Vorurteile und ohne diese zu werten.
Jeder darf sein, wie er ist und derjenige, der besucht wird, muss nichts leisten, nichts können. Er muss nicht einmal eine offene Hand haben – oft ist diese aufgrund von Krankheit oder Behinderung verkrampft und geschlossen.
Und immer wieder gelingt es dann trotzdem, dass sich nach einiger Zeit diese verkrampfte Hand einer feuchten Hundenase öffnet, einfach weil sich durch die Anwesenheit der Hunde Freude und Entspannung im Körper ausbreiten kann. Das ist dann nur einer von vielen berührenden Momenten, der die Mitarbeit bei der Streichelbande so wunderbar macht.
Wir geben nur unsere Zeit und unsere Bereitschaft, diese mit Menschen, die oft viel zu viel davon haben, zu teilen und durch unsere Tiere etwas Leben und Abwechslung mitzubringen. Auch rufen wir Erinnerungen an längst vergangene Zeiten hervor, die mit eigenen Tieren zu tun haben und den (in der Erinnerung immer schönen) Umgang mit ihnen und an die Innigkeit dieser Beziehung.
Und wir Menschen der Streichelbande gehen im Anschluss an den Besuch nach Hause und sind stolz auf unsere Hunde und ein bisschen auch auf uns, dass es wieder mal gelungen ist, anderen Menschen mit unserer bloßen Gegenwart und Zugewandtheit soviel Freude zu machen.
©Die Streichelbande e. V.
Patrizia Fischer
Alle Bilder & Quellen: Die Streichelbande e.V., via Patrizia Fischer & Christiane Vidacovich