Deutschland wird räumlich enger. Sich oftmals frei und ungehemmt mit dem Hund bewegen, versetzt viele Menschen unter Stress, stellt Hundetrainer Marco Hanke immer wieder fest. Der Druck der Öffentlichkeit, des Gesetzgebers und negative Berichterstattung haben uns das Leben mit dem Hund erschwert. Durch rücksichtslose Hundehalter wurde dies noch mehr bestärkt.

Wenn Hunde unbeschwert spielen, erinnert uns das an unsere eigene Kindheit

Ich bin mir sicher, dass jeder Hundehalter es genießt wenn die Hunde unbeschwert spielen, sich im Renn und Jagdspiel abwechseln, im Zieh und Zerrspiel Stöcke und Äste zerbersten, oder einfach nur kommunizieren. Dem Hund einfach mal Raum geben und ihn Hund sein lassen.

Wir beobachten sie beim spielen und denken oftmals an unsere z.T. unbeschwerte Kindheit zurück, wir haben selten darüber nachgedacht, wie uns das Umfeld betrachtet. Wir waren junge, ungehemmte Wesen, die sich im Hier und Jetzt bewegt haben, genau wie es unsere Hunde tun. Unser „Hier und Jetzt“ wird oftmals von Vergangenheitsgedanken, Sorgen oder Zukunftsängsten beherrscht. Der Hund ist uns in diesen Dingen einfach voraus, leben statt grübeln.
Wenn der Hund hinter dem Hasen herläuft, freuen wir uns doch insgeheim, dass dieser sein Jagdverhalten frönen darf und voller Glückshormone, ja schon fast vor Glück lachend zu uns zurück kehrt. Oder auch nicht. Schäumend vor Wut versuchen wir oftmals diese Emotion unserem Hund gegenüber zu unterdrücken und sind dann doch recht froh, dass er zumindest den Weg zurück zu uns gefunden hat.

Wir schränken uns selbst ein

Heute schränken uns Leinenzwang, Rasselisten, überhöhte Steuern für bestimmte Rassen oder den Zweit- und Dritthund ein. Vielleicht auch mehr als wir uns eingestehen. Immerhin wurden und werden zur Zeit immer mehr Freilaufflächen geschaffen, so das wir uns auch in der Stadt mit dem Hund mehr oder weniger „frei“ bewegen können.

Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass Menschen die an uns vorbeigehen oft genervt oder überfordert sind mit ihrem Hund. Wie oft gehen Menschen mit dem den Hund stramm an der Leine an einem vorbei am besten noch abgelenkt durch Ball oder Futter? Sollten wir nicht Konflikte im Leben angehen und lösen? Flucht oder Umlenkung, ist das der richtige Weg?

Warum lassen wir unsere Unsicherheit am Hund heraus?

Unsere Unsicherheit und auch Misstrauen unserem Hund gegenüber spiegelt sich. Dennoch wundern wir uns, wenn er an der Leine zieht, wir auf ihn einschimpfen, wie Statisten daneben stehen oder unverhältnismäßig an der Leine ziehen und nichts passiert, im Gegenteil das Verhalten verschlimmert sich. Negative Emotionen gehören nicht in die Hundeerziehung, ist aber ganz ohne sicher nicht lebbar. Doch vielleicht müssen wir uns im Alltag, den Gedanken zurückholen, dass WIR einen Hund halten wollten, ihn erziehen möchten, ihn lieben, für ihn sorgen mit allen seinen „Macken“. Das Leben wird immer stressiger und ein so genannter „Trainingsplan“ hat selten Platz im Leben eines Hundehalters. Warum nicht das Training in de Alltag integrieren? Einfacher geht es nicht, der Stress fällt weg und es fühl sich gut an.

Zurück zur Freiheit. Die romantischen Gedanken vor der Hundeanschaffung, sich frei in der Natur bewegen zu können, ungehemmt, über Wiesen und durch Wälder zu streifen, verblasst sehr schnell, wenn wir uns den Alltag anschauen. Von „Lassieromantik“, ist leider nur sehr wenig geblieben.

Müssen wir selbst erstmal lernen innerlich „Frei“ zu leben bzw. unsere Gedanken oder auch Einstellungen ändern, um das ungehemmte Wesen Hund zu verstehen bzw. dem Hund mehr zu erlauben und zu vertrauen? Warum darf der vor Freude bellende Hund nicht lautstark seine Freude zum Ausdruck bringen? Ach, nein die Nachbarn stört das. Der Mensch belästigt seine Umwelt so gut wie gar nicht mit Geräuschen, die andere Lebewesen krank machen. ;)

Übrigens, wer vom Autor lernen möchte, kann ihn direkt auf seiner Internetseite kontaktieren.

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