Hallo,
diese Woche sehen meine Blutwerte einfach toll aus. Ich weiß, das kann sich jederzeit ändern, aber im Moment geht`s mir richtig gut.

Den Professor, auf den Frauchen wartet, konnten wir immer noch nicht erreichen.

Aber Frauchen war nicht untätig und hat eine Tierärztin gefunden, die in ihrer 20jährigen Praxiszeit schon 2 solcher Fälle wie mich erfolgreich behandelt hat. Frauchen sagt, unsere ganze Hoffnung liegt nun in den Händen der Tierärztin. Wir benötigen jetzt ganz schnell einen Termin dort. Ich weiß auch, dass sich 2 Fälle in 20 Jahren nicht viel anhören, aber es ist eine Hoffnung und meine Krankheit ist ja auch so selten, dass auch der Professor „nur“ ca. einen Fall im Jahr hat.

Totstellen hilft immer

Aber es gibt ja noch viel mehr Geschichten von mir: Zum Beispiel, als ich das erste Mal zu Hause ankam. Frauchen ist mit mir gleich in den Garten gegangen, weil ich dort auf den anderen Hund treffen sollte. Ich stand da in der grünen Wiese und fand das echt doof. Wiese, sowas kannte ich nicht und fühlte mich darauf nicht wirklich wohl. Dann kam ein riesiger schwarzer Vierbeiner auf mich zugeschossen.

Meine Instinkte sagten mir: schmeiß dich auf den Rücken und stell dich tot! Tot-stellen ist immer gut!

Er schnüffelte an mir rum und killerte mich mit seiner Nase am Bauch. Erst versuchte ich noch, mich ganz still zu verhalten, aber es kitzelte so sehr, dass ich aufsprang und losrannte. Er hinter mir her, doch ich merkte schnell, er muss schon sehr alt sein. So schnell war er nämlich nicht mehr. Jedoch konnte ich gleich herrlich mit ihm spielen.

Die Katze, der freundliche Mitbewohner

Dann hat Frauchen mich ins Haus getragen. Oh mann, da waren noch andere Vierbeiner. Solche hatte ich noch nie gesehen: Katzen. Die fauchten mich erstmal an und ich stellte mich wieder tot. Mit ihnen habe ich mich aber auch gleich in der ersten Woche angefreundet. Außer mit dem Kater. Wir mögen uns heute noch nicht so richtig, manchmal zanken wir uns auch. Doch wir beide bleiben immer fair und verletzen uns nicht.
Mein erster Spaziergang ging raus aufs Feld. Frauchen hat mich bis dahin getragen und der „Opi“, der schwarze Große, ist auch mitgekommen. Das war alles komisch, das Gras, die sandigen Wege und der Schotter. Man war ich froh, als Frauchen mich wieder auf den Arm genommen hat.

Vom Hundekorb ins Bett

Mit soviel neuen Eindrücken ging es ab in`s Bett: Frauchen hatte einen Hundekorb mit Decken ausgelegt und vor ihr Bett im Schlafzimmer gestellt. Ich kannte doch nur Decken auf Betonboden und konnte in dem Korb einfach nicht einschlafen. Heimlich kletterte ich aus dem Korb und legte mich auf den Fußboden im Schlafzimmer. Als Frauchen nach mir sah, fand sie es ziemlich traurig, dass ich den harten Fußboden einem weichen Korb vorzog. Konnte ich gar nicht verstehen, für mich war das normal. Die nächsten 3 Nächte krabbelte ich immer wieder auf den harten Boden, bis ich merkte, dass ein schöner kuscheliger Korb doch viel, viel besser ist. Heute würde ich nicht mehr auf dem Fußboden oder im Korb schlafen. Seit ich das Bett von MEINEM Herrchen für mich entdeckt habe, braucht mir keiner mehr mit was anderem kommen. Auch an Wiese habe ich mich schnell gewöhnt und jetzt, wo der Sommer losgeht, freue ich mich jeden Tag darauf, im Garten mit meiner Freundin „Anni“, der Nackthündin zu spielen.

Oder die Grillzange, die das ältere Herrchen immer so schön an den Grill hängt, im unbeobachteten Moment „sauber“ zu machen. Lecker…

Im Garten habe ich schon viel Blödsinn gemacht, aber das kann ich euch alles noch erzählen.

Wann geht die Behandlung endlich los?

Und ich hoffe, dass es bald mit einer Behandlung gegen meine Krankheit losgeht, obwohl ich auch Angst davor habe. MEIN Herrchen sagt immer, ich brauche keine Angst zu haben, er ist da und passte auf, dass mir nichts passiert. Ja er ist sooo toll…

Ein Gastbeitrag von Katrin Kränzler
Beitragsbild & Quelle: ebenfalls Katrin Kränzler