Ex-Präsident Barack Obama mit seinem Porugiesischen Wasserhund „Bo“.

Hunde in Portugal kennt man v.a. im Kontext mit Tierschutz. Portugiesische Hunderassen hingegen sind eher unbekannt hierzulande. Daher freuen wir uns, Euch einen Überblick geben zu können.

 

Überblick portugiesische Hunderassen

Zu den Hunderassen Portugals zählen:

  • Cão da Serra da Estrela (Serra da Estrela Berghund)
  • Cão da Serra de Aires (Portugiesischer Hütehund)
  • Cão de Água Português (Portugiesischer Wasserhund)
  • Cão de Castro Laboreiro (Portugiesischer Wachhund)
  • Perdigueiro Português (Portugiesischer Vorstehhund)
  • Podengo Português
  • Rafeiro do Alentejo (Portugiesischer Mastiff)

Im Folgenden geben wir einen Überblick zur Geschichte jeder dieser Rassen, geben Euch Videos zu diesen wunderbaren portugiesischen Hunden mit und zeigen zudem auf, warum diese Vierbeiner so liebenswürdig sind, aber auch welche Erbkrankheiten sich hier gerne verstecken.

 

Cão da Serra da Estrela (Serra da Estrela Berghund)

Der Cão da Serra da Estrela ist eine große Berghund-Züchtung, welche ein sehr prägnantes Fell besitzt, welches je nach Herkunft lang oder kurz sein kann und an das Fell von Ziegen erinnert. Von seinem Wesen her ist der Cão da Serra da Estrela ein sehr ruhiger, aber auch konzentrierter Hund, der gut einschätzen kann, ob für ihn oder jemanden in seiner Umgebung eine Gefahr besteht. Wächst er mit Kindern zusammen auf, entwickelt er einen natürlichen Beschützerinstinkt und sieht sie wie auch andere Familienmitglieder als Teil der „Herde“ an, welche er beschützt. Auf Gefahren wie nähernde Wildtiere oder unbekannte Besucher reagiert der Cão da Serra da Estrela abwehrend und scheut auch nicht davor zurück zum Angriff über zu gehen, um seine Herde vor Gefahr zu bewahren.

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In der Vergangenheit wurde diese portugiesische Hunderasse als reine Hütehunde von den Bauern und Hirten der Serra da Estrela gezüchtet. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war die Rasse allerdings in den meisten Teilen der Welt kaum bekannt und selbst Portugiesen zogen ausländische Hunderassen vor. Wenn man sich allerdings einen Cão da Serra da Estrela anschaffte, wurde dieser in der Regel kastriert, damit er bei seiner Herde blieb und seine Pflichten nicht vernachlässigte, um zum Beispiel einer läufigen Hündin nachzujagen. Das führte dazu, dass der Bestand dieser Hunde um 1910 herum drastisch zurückgegangen war. Deshalb hielten die Portugiesen spezielle Veranstaltungen ab, welche „concursos“ genannt wurden und allein das Ziel hatten, den Bestand der Cão da Serra da Estrela durch Züchtung wieder zu stabilisieren.

In den 1970er Jahren änderte sich das Bild des klassischen Cão da Serra da Estrela langsam. Der reine Berghund wurde immer häufiger auch als Wach- und Schutzhund verwendet, was mit der portugiesischen Revolution von 1974 und dem damit verbundenen Anstieg der Kriminalität zusammen hing. Heutzutage ist der Cão da Serra da Estrela deshalb in nahezu ganz Portugal zu finden.

Sein Wesen macht den Cão da Serra da Estrela zu einem perfekten Hund für Familien. Er ist allerdings weniger als „Haustier“ geeignet, sondern braucht viel Beachtung und Erziehung, da er unter anderem dazu neigt Außenstehende und andere Hunde zu verbellen, wenn er nicht frühzeitig den Kontakt zu anderen Menschen und Hunden lernt. Darüber hinaus bedarf der Cão da Serra da Estrela einer häufigen und intensiven Fellpflege, da sein dichtes Fell schnell verfilzen kann. Bekannte Erbkrankheiten sind beim Cão da Serra da Estrela unter anderem Hüftdysplasien und dilatative Kardiomyopathie (krankhafte Erweiterungen der Herzgefäße).

 

Cão da Serra de Aires (Portugiesischer Hütehund)

Der portugiesische Hütehund Cão da Serra de Aires ist ein mittelgroßer Hund, der ein langes, dichtes Fell, aber kein Unterfell besitzt. Das macht Hütehunde im Vergleich zu Arbeitshunden anfälliger für hohe Temperaturen, erleichtert dafür aber auch die Fellpflege. Vom Wesen her sind die portugiesischen Hütehunde sehr intelligent, lebhaft und gehorsam. Sie eignen sich perfekt als Familienhunde und fühlen sich in kühleren Regionen sehr wohl. Außerdem sind sich sehr leicht zu erziehen, brauchen aber viel Auslauf und Fellpflege.

Die Ursprünge des Cão da Serra de Aires sind nicht eindeutig geklärt, da Aufzeichnungen über die Zucht der Hunde kaum vorhanden ist. Aufgrund der Ähnlichkeiten geht man deshalb davon aus, dass der portugiesische Hütehund gemeinsame Vorfahren mit den heutigen Pyrenäenhunden und den katalanischen Schäferhunden hat. Aber es wird auch gemutmaßt, dass in der Vergangenheit Vorfahren des französischen Briards nach Portugal gebracht und mit den Vorfahren der Cão da Serra de Aires gepaart wurden, wodurch die heutigen portugiesischen Hütehunde entstanden sein sollen.

1996 wurde zum ersten Mal ein Standart für den Cão da Serra de Aires festgehalten. Obwohl einige Exemplare unter anderem in die USA exportiert wurden, gilt diese Hunderasse trotzdem noch als selten und einzigartig. Bekannte Erbkrankheiten dieser Rasse sind Veranlagungen für Hüftdysplasien und Epilepsie. Darüber hinaus sind die portugiesischen Hütehunde anfällig für Ehrlichiose, welche durch Zeckenbisse ausgelöst werden kann.

 

Cão de Água Português (Portugiesischer Wasserhund)

Der Cão de Água Português wird in Portugal auch oft als Cão de Água Algarvio bezeichnet, da diese Rasse in der Algarve beheimatet ist. Bei der Rasse handelt es sich um mittelgroße Wasserhunde, welche weitestgehend mit Pudel verwandt ist. Das Fell der portugiesischen Wasserhunde ist wie das Fell von Pudeln oft gekräuselt oder gelockt. Allerdings haaren die Tiere nicht, weshalb sie auch für Menschen geeignet sind, welche normalerweise allergisch auf Hundehaare reagieren. Zwischen den Zehen ihrer Pfoten haben die Hunde kleine Schwimmhäute, welchen es ihnen erlauben sich im Wasser schneller vorwärts zu bewegen.

Video von Willi Wollmatingen:

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Von ihrem Körperbau her sind die portugiesischen Wasserhunde sehr robust und muskulös. In ihrem Wesen sind die Hunde allerdings liebevoll, intelligent, unabhängig und können einfach erzogen werden. Allerdings benötigen die Tiere auch viel Zuwendung und wollen arbeiten und gefordert werden. Wenn sie als reine Haus- oder Familienhunde gehalten werden, können sie sich schnell langweilen und dann unkontrolliert durch das Haus toben.

Man vermutet, dass die Vorfahren des Cão de Água Português ursprünglich nicht aus Portugal stammten, sondern von den Westgoten aus Asien mitgebracht wurde, als diese sich in der Algarve niederließen und ansiedelten. Obwohl die portugiesischen Wasserhunde sich als sehr treu erwiesen haben, fanden die Bewohner der Algarve allerdings nur wenig Verwendung für sie, was dazu führte, dass die Hunde nicht aktiv gezüchtet wurden und um 1930 herum beinahe ausgestorben waren.

Ein portugiesischer Schiffsmagnat namens Vasco Bensaude setzte sich allerdings dafür ein, seltene Hunderassen in Portugal zu suchen und zu züchten, um gefährdete Rassen vor dem Aussterben zu bewahren. Es ist Bensaudes Zucht zu verdanken, dass die portugiesischen Wasserhunde heutzutage noch existieren und man geht davon aus, dass ungefähr die Hälfte aller Cão de Água Português mindestens einen direkten Vorfahren aus Bensaudes Zucht haben. Darüber hinaus setzte sich Vasco Bensaude dafür ein, dass die Hunde als Dienst- und Arbeitshunde eingesetzt würden, was auch heute noch der Fall ist.

In der jüngeren Vergangenheit erlangte der portugiesische Wasserhund auch außerhalb von Portugal einen gewissen Bekanntheitsgrad, da der US-amerikanische Präsident Barack Obama gleich zwei Hunde dieser Rasse für seine Familie besorgte. (siehe auch das Titelbild dieses Beitrags „portugiesische Hunderassen“)

Erbliche Krankheiten von portugiesischen Wasserhunden sind unter anderem Veranlagungen für Hüftdysplasien, Augenerkrankungen wie grauer Star, Gangliosidose (eine durch einen Defekt beim Speichern des Moleküls GM1 verursachte Verschlechterung der Sehkraft) und dilatative Kardiomyopathie bei jungen Hunden.

 

Cão de Castro Laboreiro

Der Cão de Castro Laboreiro, manchmal auch als portugiesischer Wachhund oder selten als portugiesischer Viehhund bezeichnet, ist eine der mittelgroßen portugiesischen Hunderasse, welche ursprünglich aus einem kleinen Dorf namens Castro Laboreiro in den nördlichen Bergen von Portugal stammt. Vom Aussehen her erinnern die Hunde dieser Rasse leicht an Wölfe, allerdings haben sie hängende Ohren und ihr Fell ist kurz und eher schwarz oder dunkel braun. In seinem Wesen ist der Cão de Castro Laboreiro aufgeweckt, unabhängig und er besitzt einen starken Beschützerinstinkt. Aus diesem Grund wurden Hunde dieser Rasse auch hauptsächlich zum Hüten von Tierherden gehalten. Tieren und Menschen, die nicht zu seiner Herde gehören, ist der Cão de Castro Laboreiro allerdings sehr misstrauisch eingestellt, sodass er beispielsweise nicht gut dafür geeignet ist, mit anderen Hunden zusammen gehalten zu werden.

Im Video von Luis Rodrigues süße Castro Laboreiro-Welpen:

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Die Ursprünge des Cão de Castro Laboreiro sind nicht eindeutig belegt. Es gibt lediglich vereinzelte Erwähnungen aus dem 18. Jahrhundert, in denen diese Hunderasse bereits benannt wurde, allerdings gibt es keine Nachweise über ihre Vorfahren. Heutzutage finden sich Cão de Castro Laboreiro in geringer Zahl überall in Portugal, wobei sie gerne als Wach- oder Schutzhunde gehalten werden. Für ihre ursprüngliche Funktion als Hütehunde werden sie dagegen kaum noch verwendet und wurden von anderen Hunderassen abgelöst.

Nach Einschätzungen von Tiervereinen gibt es nicht mehr als 500 Exemplare der Cão de Castro Laboreiro weltweit. Ihre geringe Zahl ist auch ein Grund dafür, dass es keine Belege über Rasse-spezifische Erbkrankheiten gibt. Experten gehen allerdings davon aus, dass eventuelle Erbkrankheiten als Folge der Zucht von Cão de Castro Laboreiro mit anderen Rassen bei einzelnen Tieren auftreten können, bei denen solche Krankheitsbilder bekannter sind.

 

Perdigueiro Português (Portugiesischer Vorstehhund)

Der Perdigueiro Português, auch Portugiesischer Vorstehhund oder Portugiesischer Pointer genannt, ist eine mittelgroße Hunderasse, welch ein kurzes struppiges Fell besitzt. Hunde dieser Rasse sind sehr drahtig, sportlich und besitzen viel Ausdauer. Darüber hinaus besitzen die Hunde einen ausgeprägten Jagdtrieb.

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Der Perdigueiro Português entstammt iberischen Jagdhunden und wurde in der Vergangenheit zunächst in den Zwingern von Fürstenhäusern für die Jagd gezüchtet. Obwohl mit einem portugiesischen Vorstehhund jegliche Kleintiere wie Hasen und Enten gejagt wurde, war die bevorzugte Beute des Hundes das Rebhuhn. Die Leidenschaft für die Rebhuhn-Jagd brachte der Hunderasse auch ihren Namen ein. „Perdiguerio“ stammt von dem portugiesischen Wort „Pediz“, was Rebhuhn bedeutet. Nachdem der Jagdsport ab dem 18. Jahrhundert nicht mehr ausschließlich der Oberklasse vorbehalten war und auch Leute aus unteren sozialen Schichten auf die Jagd gehen durften, wurde der Perdigueiro Português auch in diesen Kreisen populär.

Als im gleichen Jahrhundert mehrere Engländer nach Portugal zogen und dort Kolonien aufbauten, in denen der Jagdsport beliebt war, erlebte der Perdigueiro Português eine unerwartete Berühmtheit als einheimische Jagdhund-Rasse.

In den 1920er Jahren, nachdem die Engländer Portugal wieder verlassen hatten, erlebte die Bevölkerung allerdings wirtschaftliche schwere Zeiten und hatte keine Verwendung mehr für reine Jagdhunde. Darum ging die Zahl des portugiesischen Vorstehhundes langsam zurück und die Rasse wäre wohl ausgestorben, wenn eine Gruppe von Züchtern nicht in den nördlichen Bergen des Landes einige Gruppen wilder Perdigueiro Português entdeckt hätte, die über Jahrzehnte hinweg völlig abgeschieden von der Menschheit gelebt hatte. Die Züchter nahmen die Tiere auf, versorgten sie und sorgten so dafür, dass der Fortbestand des portugiesischen Vorstehhundes gesichert wurde.

Der Perdigueiro Português eignet sich auch heute noch als Jagdhund, kann daneben aber auch als Familienhund gehalten werden. Sein kurzes Fell macht besondere Fellpflege unnötig und Hunde dieser portugiesischen Hunderasse verstehen sich generell gut mit anderen Hunden. Außerdem können die Tiere auch ohne Bedenken in städtischen Gegenden gehalten werden. Allerdings braucht der Perdigueiro Português viel Auslauf und braucht einen Besitzer, der ihn führen kann, damit der Hund nicht unkontrolliert seinem natürlichen Jagdtrieb beim Spazierengehen nachgeht.

 

Podengo Português

Portugiesische Hunderassen sind kaum bekannt, Ausnahme: der Podengo

Mabuya / Pixabay, creative commons public domain

Der Podengo Português, einfach auch portugiesischer Podengo genannt ist eine Hunderasse, die für ihren außergewöhnlichen Seh- und Geruchssinn bekannt ist. Man unterscheidet die Rasse des Podengo Português nach ihren Größe. Es gibt daher den Podengo Português Pequeno (kleiner Podengo Português), den Podengo Português Médio (mittelgroßer Podengo Português) und den Podengo Português Grande (großer Podengo Português). Die unterschiedlichen Größen sind kein Resultat von Züchtungen, sondern sollen natürlichen Ursprungs sein.

In ihrer Erscheinung ähneln sich die Podengo Português stark. So haben alle Hunde dieser Rasse, egal ob groß, mittel oder klein, kurzes Fell, welches entweder glatt oder drahtig sein kann. Vom Körperbau her sind die Podengo Português schmal, aber robust. Sie gehören zur Familie der spanischen Windhunde und sind in ihrem Wesen sehr aufgeschlossen, aufmerksam und intelligent.

Die Ursprünge der Podengo Português sind nicht eindeutig belegt. Allerdings weiß man, dass die kleinen portugiesischen Podengo im 12. und 13. Jahrhundert von den portugiesischen Seefahrern mit auf die Schiffe genommen wurden, wenn sie auf große Überfahrt gingen.

Die Hunde hatten die Aufgabe, auf den Schiffen Ratten zu jagen, damit diese die Besatzung nicht mit Krankheiten anstecken konnten.

Das Video von VideoPlanos PA ist zwar auf portugiesisch, aber dennoch sehenswert:

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Auf dem Festland werden die Podengo Português seit jeher als Jagdhunde eingesetzt. Die kleinen Podengos werden gerne verwendet, um sie in die Bauten von Hasen zu schicken, damit sie die Tiere raus scheuchen. Mit mittleren Podengos kann man ebenfalls Hasen und auch Füchse jagen, allerdings nur oberirdisch. Die großen Podengos werden dagegen eher auf größere Wildtiere und sogenanntes wehrhaftes Wild angesetzt, also Rehe, Hirsche und auch Wildschweine.

Die Podengo Português gehören zu den bekanntesten portugiesischen Hunderassen. Jedes Jahr wird eine spezielle Zucht-Show namens „Monográfica“ veranstaltet, auf der ausschließlich Züchter von Podengo Português zusammenkommen und sich über ihre Hunde austauschen.

Es sind keine Erbkrankheiten dieser Hunderasse bekannt. Allerdings kann es zum Auftreten von Krankheiten wie Hüftdysplasien oder Sehkrankheiten kommen, wenn die Hunde mit denen anderer Rassen gepaart werden, in denen Erbkrankheiten häufiger vorkommen.

 

Rafeiro do Alentejo (Portugiesischer Mastiff)

Der Rafeiro do Alentejo, auch portugiesischer Mastiff oder Alentejo Mastiff genannt, ist eine der ältesten heimischen portugiesischen Hunderassen. Hunde dieser Rasse sind sehr groß und die Form des Kopfes und des Gesichts erinnert entfernt an einen Bären. Das Fell des Rafeiro do Alentejo ist kurz bis mittellang und glatt. Vom Temperament her wird der portugiesische Mastiff oft als ruhig und ernst beschrieben. Aufgrund seiner eventuell langsamen Bewegungen könnte man ihn auch träge nennen, dabei ist der Rafeiro do Alentejo eher konzentriert und achtet auf seine Umgebung. Wie bei vielen größeren Hunden besteht das Risiko, dass Hunde dieser Rasse auf ungewohnte Situationen leicht bedrohlich oder sogar aggressiv reagieren, sofern sie in jungen Jahren nicht entsprechend trainiert und sozialisiert wurden.

Die Rafeiro do Alentejo wurden in der Vergangenheit hauptsächlich in den nördlicheren Regionen von Portugal und besonders in der Gegend von Alentejo gehalten und gezüchtet. Dort wurden sie zum Treiben von Schafen eingesetzt, um die Herden auf die Berge und wieder hinunter führen zu können. Als sich die landwirtschaftliche Situation änderte und unter anderem größere Raubtiere vertrieben oder stärker bejagt wurden, wurden die Rafeiro do Alentejo mit der Zeit als Hütehunde überflüssig. Doch Hundeliebhaber und einzelne Züchter haben die portugiesischen Mastiffs weiterhin gezüchtet und aufgezogen und diese Rasse dadurch vor dem Aussterben bewahrt.

Heutzutage werden Rafeiro do Alentejo hauptsächlich als Begleiter und Schutzhunde gehalten. Sie eignen sich weniger für Familien oder als reine Haustiere und schlafen und leben lieber im Freien als in einer Wohnung oder in einem Haus. Außerdem sollten sie von erfahrenen Haltern aufgezogen werden, die er verstehen, die Hunde richtig zu sozialisieren, um sie auch an den Umgang mit anderen Menschen oder Hunden zu gewöhnen.

Aufgrund ihrer Größe sind Rafeiro do Alentejo anfällig für das Auftreten von Hüftdysplasien, welche durch die Zucht besonders großer Hunde noch schlimmer auftreten kann. Darüber hinaus können Hunde dieser Rasse aufgrund ihrer tief hängenden Bäuche öfters unter Blähungen leiden.

 

Beitragsbild zu „portugiesische Hunderassen“: janeb13 / Pixabay, creative commons public domain