Viele Hunderassen sind bekannt und beliebt. Kaum jemand weiß nicht, was ein Chihuahua, ein Labrador oder ein Golden Retriever ist. Doch wie sieht es mit den Exoten, also seltene Hunderassen, aus? Der ein oder andere wünscht sich gerne einen besonderen Hund, den kaum jemand hat. Dies ist zwar ein allzu verständlicher Wunsch, doch meist hat es einen Grund, warum bestimmte Rassen so selten sind.

Seltene Hunderassen und ihre Probleme

Viele seltene Hunderassen haben Zuchtprobleme. Teils sind die Tiere jedoch schlicht und einfach zu groß, zu unattraktiv oder nicht mehr zeitgemäß. Seltene Hunderassen finden sich bunt verstreut rund um den Globus.
Die nun folgenden Hunde sind sicherlich den Wenigsten bekannt.

Ein alter Römer – der Mastino Napoletano

Seltene Hunderassen beinhalten den schwarzen Mastino Napoletano

Der Mastino Napoletano in seiner vollen Pracht… 825545 / Pixabay, creative commons public domain

Dieser sehr schwere Zeitgenosse bringt ausgewachsen stolze 70 bis 75 Kilogramm Körpergewicht auf die Waage. Dies, in Verbindung mit seiner Widerristhöhe von bis zu 75 Zentimetern, hält bereits viele Menschen von einer Anschaffung ab. Der Mastino Napoletano wurde ursprünglich im Römischen Reich als Kriegshund eingesetzt. Im Kolosseum oder anderen Amphitheatern rund um Rom gab es oft Kämpfe von Mensch und Tier. Die Einwohner Roms wetteten auf Sieg oder Niederlage des großen Hundes.
Heute wird er meist als Wachhund oder auch als Schutzhund eingesetzt. Auch wenn es den Eindruck vermittelt, als wäre der Mastino Napoletano ein sehr gefährlicher Hund, so ist dies nicht unbedingt richtig.
Zuchtprobleme bestehen jedoch bis heute. Besonders die Gesundheit und das Wesen der Tiere stellen die Züchter vor teils große Herausforderungen.
Aufgrund der etwas herabhängenden Haut wirkt der meist etwas älter, als er tatsächlich ist.

Auf riesigen Grundstücken mit genügend Auslauf fühlt das große Tier sich wohl. Eine ordentliche Portion Futter jeden Tag kann den Geldbeutel jedoch schnell leeren.

Ein Exot aus Fernost – der Do Khyi

Der Do Khyi wird auch unter den Namen Tibetdogge oder Tibetmastiff geführt. Der im abgeschiedenen Tibet beheimatete Hund zählt zu den Hütehunden. Rüden werden bis zu 66 cm groß, einige Exemplare sogar noch größer. Aufgrund des kompakten und stabilen Körperbaus erreicht ein ausgewachsenes Männchen ein Gewicht von etwa 60 Kilogramm.
Hierzulande ist der Do Khyi eher unbekannt. In Deutschland werden jedes Jahr nur wenige Welpen geworfen.

Der große Hütehund benötigt lange Spaziergänge und ein Revier, dass er verteidigen kann. Ein etwas größeres Grundstück eignet sich für die artgerechte Haltung bestens. Wenn die Tibetdogge ein Familienhund werden soll, so ist es besonders wichtig, den Welpen möglichst früh an seine Umgebung zu gewöhnen. Mit anderen Hunden sollte der Do Khyi zunächst nur vorsichtig in Kontakt kommen. Sofern der Rüde als Alphatier anerkannt wird, ist der Umgang kein Problem. Mit Hunden, die diese Stellung anzweifeln, kann es allerdings zu einem Kampf kommen.

In China wird der Do Khyi inzwischen als Statussymbol angesehen, wodurch die Zucht leidet. Schnelles Geld zu verdienen erscheint zumindest einigen Züchtern leichter, als Wert auf eine nachhaltige Zucht zu legen.
Über Jahrhunderte hinweg kamen die Do Khyis kaum mit anderen Hunden in Berührung, sodass bislang kaum eine genetische Beeinflussung erfolgte.

In puncto Witterung ist der große Hund sehr anpassungsfähig. Im Frühjahr verliert er sehr viele Haare, sodass er deutlich schmaler wirkt als in den Wintermonaten.

Der amerikanische Designerhund – Pomsky

Auch wenn der Begriff eines Designerhundes etwas abwertend klingt, so ist er doch genau das. Die bewusste Vermischung eines Huskys mit einem Zwergspitz ergibt den Pomsky. Auf Bildern wirkt der zierliche Hund wie ein kleiner, knuddeliger Husky.
Der in den USA gezüchtete Hund wird bislang nur von acht, dort anerkannten, Züchtern verkauft. Preise bewegen sich oberhalb der 2000 Euro Marke.
Das bewusste Zusammenführen eines Zwergspitzes mit einem Husky ergibt einen Mischling. Züchter arbeiten jedoch daran, den Hund als eigene Rasse anerkennen zu lassen.

Die Eigenschaften eines solchen Exemplars sind jedoch kaum vorauszusagen, sodass im Prinzip ein Überraschungspaket entsteht.

Die Züchter von Katiebrooke Kennels stellen „ihre“ Pomsky vor:

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Aus einem anfänglich kleinen Welpen kann ein recht großer Hund werden. Genauso ist es aber auch möglich, dass die negativen Eigenschaften beider Arten weitergegeben werden, während die positiven auf der Strecke bleiben. Von einer Anschaffung eines, nur aufgrund der Optik gezüchteten, Hundes sollte möglichst Abstand genommen werden.

Der Jura Laufhund aus der Schweiz

Als einer von vier Schweizer Laufhunden ist der Jura Laufhund ein sehr selten anzutreffendes Exemplar. Der mittelgroße Hund wird etwa 50 bis 60 cm groß bei einem Gewicht von unter 20 Kilogramm. Rotbraunes, kurzes Fell und lange herabhängende Ohren kennzeichnen diesen Hund.
Als Familienhund ist er nur bedingt geeignet. Zwar ist der Jura Laufhund in der Wohnung oder dem Haus relativ ruhig und friedlich. Dies ändert sich jedoch, sobald er raus kommt. Der ausgeprägte Jagdtrieb des Hundes sollte genutzt werden. Wenn keine Möglichkeit besteht, dem Hund das Jagen zu ermöglichen, so ist dieser Hund sicherlich nicht die richtige Wahl.
Innerhalb der Schweiz gibt es nur noch wenige Züchter dieses Hundes, der zu den seltenen Hunderassen zählt. Außerhalb des Landes ist der Hund kaum bekannt. Ohne eine Veränderung wird diese Rasse wohl nicht mehr allzu lange existieren.
Chaîne de antonio05120 hat einige der schönsten Bilder vom Jura Laufhund (auch „Bruno du Jura“ genannt) zusammengeschnitten:

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Der ungarische Mudi

Der Mudi ist ein mittelgroßer Hund, der ursprünglich als Hütehund eingesetzt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wurden diverse Hunde, darunter wohl auch ein kleiner deutscher Schäferhund, miteinander gekreuzt. Seitdem ist der Mudi relativ einheitlich. Er ist in aller Regel schwarz bei einer mittleren Größe. Rüden werden bis zu 47 cm groß bei einem Gewicht von 13 Kilogramm. Leicht gewelltes oder gelocktes Haar, welches sehr pflegeleicht ist, zeichnet den Mudi aus.
Um Euch ein Bilder vom Mudi zu verschaffen, hat My Dog ein paar schöne Szenen zusammengeschnitten:

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Häufig wird er zum Schafe treiben eingesetzt. Dies kommt seinem Naturell entgegen.
Wer an einer Anschaffung interessiert ist, sollte dem Hund extrem viel Auslauf gönnen. Reiten, Fahrrad fahren oder Joggen ist für den Mudi eine willkommene Herausforderung. Für einige Hundesportarten ist der Mudi ebenfalls bestens geeignet.
Er hört sehr gut und lernt schnell, sodass er für Arbeiten rund ums Tiere treiben bestens ausgebildet werden kann. Ohne sportliche Betätigung ist an eine Anschaffung hingegen nicht zu denken.
In Deutschland wird der aus Ungarn stammende Hund kaum noch gezüchtet, sodass er meist aus Ungarn importiert werden muss.

Ein seltenes deutsches Exemplar – der Affenpinscher

Der aus Deutschland stammende Hund ist ursprünglich für die Jagd von Mäusen und Ratten gezüchtet worden. Ein schwarzes Fell zeichnet den hohen, selbst von den Züchtern gewählten, Standard aus. Der Affenpinscher ist mit 25 bis 30 Zentimetern und einem Gewicht von lediglich vier bis sechs Kilogramm ein kleiner Hund.
Das kleine Exemplar ist als Familienhund gut geeignet. Aufgrund der geringen Größe ist nicht viel Auslauf vonnöten, sodass der Hund auch in der Stadt gehalten werden kann.
Probleme mit der Gesellschaft anderer Hunde hat der Affenpinscher nicht.

Ein Blick in das Gesicht des kleinen Vierbeiners kann durchaus an einen Affen erinnern. So soll, angeblich zumindest, der Name zustande gekommen sein.

heartmydogvideo hat ganz süße Affenpinscher-Welpenbilder zusammengesucht:

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Besonders für ältere Menschen kann die Anschaffung eines Affenpinschers viel Freude mit sich bringen.

Gibt es Besonderheiten bei der Anschaffung eines seltenen Hundes?

Wer sich für die Anschaffung eines seltenen Hundes interessiert, der darf einige Besonderheiten nicht vergessen. Bei seltenen Hunderassen ist es allgemein schwierig, einen geeigneten Züchter ausfindig zu machen.
Besonders im Bereich nicht so leicht zu beschaffender Hunde tummeln sich leider einige schwarze Schafe. Hunde werden teils illegal importiert und mit falschen Papieren ausgestattet. Bei diesen Hunden bestehen oft Erbkrankheiten, Impfprobleme oder die Tiere haben aufgrund der bisherigen Behandlung ein schwieriges Wesen.

Auf der Suche nach einem seltenen Hund sollte die Seriosität des Züchters oberste Priorität haben. Wenn der Züchter bereit ist, das Zuchtgelände vorzuführen, so ist dies stets ein gutes Zeichen. Wenn Unsicherheiten bestehen, so sollte von einem Kauf Abstand genommen werden, um nicht im Nachhinein eine böse Überraschung zu erleben.
Vielleicht müssen Eure zukünftigen Weggefährten ja keiner seltenen Hunderasse entspringen…

Habt Ihr weitere seltene Hunderassen, die Ihr uns vorstellen möchtet? Meldet Euch bitte unter „Kontakt„.

Beitragsbild & Quelle zu „seltene Hunderassen“: Kapa65 / Pixabay, creative commons public domain