Nicht nur wir stehen auf Schokolade, auch manche Hunde können nicht davon lassen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Doch Achtung: Schokolade kann für Hunde tödlich sein!
Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und Schokolade wird wieder zum Hauptnahrungsmittel vieler Weihnachtsfreunde. Da möchte so mancher auch seinem Vierbeiner ein kleines Rippchen gönnen. Damit sollte man sich jedoch zurückhalten. Oder noch besser – ganz darauf verzichten, denn Schokolade kann von Hunden nicht in der Form verarbeitet werden wie von uns.
Wo liegt das Problem bei Schokolade für Hunde?
Schokolade ist lecker! Davon können die meisten von uns ein Lied singen… Doch woran liegt das? Zum einen natürlich an dem feinen Geschmack. Doch es kommt noch etwas sehr Entscheidendes hinzu: Theobromin! Dieser Stoff ist im Kakao enthalten, welcher die Grundlage für Schokolade darstellt. Theobromin ist ein koffeinähnlicher Stoff, der uns „high“ macht, uns puscht und glücklich fühlen lässt. Da wir aufgrund eines im Organismus enthaltenen Enzyms diesen Stoff recht schnell wieder abbauen und ausscheiden können, hält die Wirkung nicht allzu lange an. Für uns kein Problem, dann gönnen wir uns eben noch ein paar weitere Stückchen Schokolade.
Bei Hunden ist dies anders: Hunden fehlt dieses Enzym. Sie sind daher nur sehr langsam in der Lage, Theobromin abzubauen. So kann es schnell zu gesundheitlichen Problemen kommen.
Effekte von Schokolade und Koffein
Wenn wir Menschen des nachts 5 bis 10 Packungen Schokolade aufmachen und vernaschen würden, ist klar was passiert. Man ist wach und voller Energie, zugleich wird der Magen-Darm-Bereich angeregt, um es mal vorsichtig zu formulieren. Eine Überdosis davon führt zu Durchfall.
Wer jemals zu viel Kaffee getrunken hat, der weiss, dass das große Zittern losgeht und evtl. auch das Herz anfängt zu rasen. Hund und Schokolade führt zu einem ähnlichen, wenngleich stärkeren Effekt. Hunde überdrehen nicht nur, sie können sogar eine Psychose davon bekommen und ins Koma fallen. Dabei können sie eine Herzrhythmusstörung erleiden, von der sie sich nicht mehr erholen. Man achte also darauf, was man seinen Doggies füttert.
Symptome einer Schokoladenvergiftung beim Hund
- Verdauungsprobleme
- Erbrechen
- Durchfall
- Zittern
- Erhöhte Herzfrequenz
- Krämpfe
- Atemnot
Der worst case:
Laut Uni Zürich sind das die typischen Verläufe, wenn es heißt „Mein Hund hat eine größere Menge Schokolade gefressen“.
Ein Hund hat frisch zerkleinerte Kakaobohnenschalen gefressen.
Symptome: Krämpfe, Konvulsionen
Therapie: Keine
Verlauf: Stirbt noch am selben Tag
Zwei Englische Bulldoggen (Rüde und Hündin, beide 2 Jahre alt) haben je ein Stück Kuchen mit Schokoladenglasur gefressen (etwa 20-30 g Schokolade).
Symptome: Kollaps, Schaum vor dem Maul, Konvulsionen, Tod innerhalb weniger Minuten nach Einlieferung.
Eine Springer Spaniel-Hündin (21 kg) hat am vorangegangenen Abend ca.1 kg Milchschokolade gefressen. Daraufhin war sie nachts unruhig und hat Urin verloren. Später bekam sie Krämpfe.
Therapie: Keine
Labor: Theobromin-Konzentration im Serum: 133 mg/L
Verlauf: Tod 15 Stunden nach Aufnahme der Schokolade
Große Unterschiede bei Schokolade
Es gibt mehrere Punkte, was die Giftigkeit von Schokolade für Hunde betrifft. Zum einen betreffen diese den Hund: Je größer er ist, umso mehr Schokolade kann er grundsätzlich vertragen. Darüber hinaus ist auch seine körperliche Konstitution von Bedeutung.
Entscheidend ist jedoch die Art der Schokolade bzw. der Theobromin-Gehalt. Weiße Schokolade ist wesentlich ungefährlicher wie dunkle Schokolade. Am gefährlichsten ist Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil. Zum einen gibt es diesbezüglich spezielle Schokotafeln, zum anderen gilt dies auch für Kochschokolade und Kakaopulver.
Wieviel Schokolade darf mein Hund fressen?
Die Antwort lautet: KEINE! Wozu gibt es eine riesige Auswahl an Leckerlis. Zwar sollten wir bei diesen zum einen darauf achten, dass sie nicht zum Großteil aus Getreide bestehen, zum anderen können diese sehr energiereich sein und somit Übergewicht fördern, aber sie sind allemal gesünder als Schokolade für den Hund.
Mein Hund hat Schokolade gefressen – was nun?
Aus wissenschaftlicher Sicht gesehen kommt es nun darauf an, wieviel Theobromin der Hund in Abhängigkeit von seinem Körpergewicht aufgenommen hat. Ab zirka 20 mg Theobromin je Kilogramm Körpergewicht treten üblicherweise erste Symptome auf. Liegt der Wert bei 100 mg, muss bereits mit ernsten Problemen gerechnet werden. Steigt er auf 300 mg pro Kilogramm, liegt die Sterberate bei ungefähr 50 Prozent. Dieser Wert ist grob erreicht, wenn ein ca. sechs Kilogramm schwerer Hund ein Tafel Bitterschokolade vertilgt.
Dementsprechend gilt: Je dunkler die Schokolade ist und je größer der verzehrte Anteil in Relation zur Größe des Hundes war, umso dringender solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Wichtig: Verzichte auch auf kleinste Mengen Schokolade, denn wie oben bereits erwähnt, kann Theobromin von Hunden nur sehr langsam abgebaut werden. Dies bedeutet, es reichert sich im Blut an, kann zu chronischen Vergiftungserscheinungen und Herzproblemen führen. Halte dich an Leckerlis für Hunde. Diese kommen genauso gut an und sind wesentlich unproblematischer.