Sommerzeit ist Reisezeit. Vor allem Tierbesitzer stehen nun vor dem Problem, dass die Vierbeiner irgendwo untergebracht oder mitgenommen werden müssen. Auto fahren kann für ein Tier jedoch auch stressig sein und zu Problemen führen. Hunde neigen oft zu Reiseübelkeit, die durch die Beschleunigung des Fahrzeugs ausgelöst wird und durch den Stress noch verschlimmert werden kann.

Ursachen der Reiseübelkeit

Etwa jeder sechste Hund leidet früher oder später an dieser Übelkeit, die auch zu Erbrechen führen kann. Die Bewegungen sind für das Tier ungewohnt und können nicht aktiv kontrolliert werden. Dadurch entsteht die zusätzliche Angst und alles zusammen führt zum Erbrechen. Ähnlich wie bei einem Menschen wird das Gleichgewicht auch bei einem Hund über das Innenohr gesteuert. Durch die unregelmäßigen Bewegungen sendet der Vestibularapparat zu viele Signale an das Gehirn, welches mit der Verarbeitung überfordert ist. Übelkeit ist die Konsequenz daraus und eine Beruhigung tritt erst ein, wenn sich die Bewegungen wieder normalisiert haben, also die Fahrt beendet ist.

Erkennbare Symptome

Der Hund beginnt im Auto sehr unruhig zu werden, da er nicht versteht, was mit ihm passiert. Besitzer können beobachten, dass der Hund mehr Speichel als normal produziert, er beginnt übermäßig zu schlucken und zu hecheln, sowie sich ständig die Lefzen zu lecken. Alarmierende Zeichen für den Besitzer, die in einem starken Würgereiz münden. Spätestens jetzt sollte die Fahrt unterbrochen und dem Vierbeiner eine Pause gegönnt werden. Etwas frische Luft und Auslauf sind nun gut für den Hund, da Erbrechen für den Hund kein natürlicher Vorgang und sehr unangenehm bzw. stressig ist.

Vorbeugen ist besser als Nachsorgen

Mittlerweile gibt es verschiedene Medikamente, die einem besonders empfindlichen Hund bereits präventiv helfen können. Allerdings muss hierzu zwingend ein Tierarzt zu Rate gezogen werden, da die Medikamente verschiedene Wirkungsweisen aufzeigen. Grundsätzlich bewirken die meisten, dass der Vestibularapparat nicht zu viele Signale an das Hirn sendet und hiermit nicht überlastet. Es entsteht eine Art Blockade, welche die Entstehung der Übelkeit verhindert oder zumindest eindämmt. Manche dieser Mittel weisen allerdings auch Nebenwirkungen auf, indem sie den Hund sehr schwerfällig, schläfrig und benommen machen. Dies nicht nur über die Zeit der Fahrt, sondern oft auch darüber hinaus. Der Tierarzt des Vertrauens kann genau darüber Auskunft geben, welche Medikamente welche Nebenwirkungen nach sich ziehen.

Langsames Heranführen an Autofahrten

Gerade bei jungen Hunden und Welpen kann es erfolgsversprechend sein, dass diese sich an das Erlebnis „Auto fahren“ gewöhnen und zumindest den Respekt und die Angst vor der Fahrt verlieren.

Dies ist keine Garantie, dass keine Reiseübelkeit auftritt, jedoch verstärkt die Angst vor der Mitfahrt im Auto die Übelkeit weiter.

Besitzer können das Tier spielerisch an das Auto gewöhnen und mit kleinen Autofahrten beginnen. So gewöhnt sich der Hund auch an die Bewegungen des Autos. Grundsätzlich sollten Autofahrten mit einem Tier immer ruhig ablaufen. Vorausschauend fahren verhindert unnötige und gefährliche Beschleunigungs- und Bremsvorgänge, die die Übelkeit beim Hund auslösen.

Bild & Quelle: Magdalena Baszton