Es rumorte nun schon eine Weile bei unseren Alpennachbarn, nun ist es offiziell! Der Unabhängige Verwaltungssenat hat sich dem Thema „wildernde Hunde“ angenommen und eine Entscheidung riesigen Ausmaßes gefällt, wie die Österreichische Hundezeitung in ihrer Mai/Juni-Ausgabe berichtet.

Um was geht es denn?

Hunde verfügen über einen natürlichen Jagdtrieb. Soweit, so bekannt – und damit auch klar, dass Jäger und Tierschützer nicht unbedingt die besten Freunde sind.
Nun mehren sich Berichte über wildernde Hunde. So berichtet Salzburg24.at u.a. von zwei Hunden, die 16 Hühner gerissen haben sollen. Da die Hunde nicht vom Bauern eingefangen werden konnten, wurden sie von Jägern erschossen.

Fehlverhalten des Hundehalters

Natürlich räumt Janina Koster vom Österreichischen Tierschutzverein ein, dass unbeaufsichtigte Hunde keine anderen Haus- oder Wildtiere reißen dürfen und alle Hundehalter eine Leinenpflicht einhalten müssen. „Die Tiere aber gleich
zu erschießen, ist für uns nicht nachvollziehbar“, so Koster gegenüber OTS.at.

Das Schock-Urteil!

Nach einem Urteil des unabhängigen Verwaltungssenats dürfen Hunde auch ohne zu wildern erschossen werden:
„Von einem verbotenen Durchstreifen des Jagdgebietes mit Hunden ist nicht erst dann auszugehen, wenn die Hunde jagdlich ausgebildet sind und zielgerichtet Wild aufspüren […]. Vielmehr wird das Verbot jedenfalls dann verletzt, […] die Hunde frei abseits […] Straßen und Wege im Jagdgebiet laufen gelassen werden, wobei sie sich nicht mehr in unmittelbarer Nähe der HundehalterIn und auch außerhalb ihrer Sichtweite aufhalten.“

Im Klartext: Selbst wenn unser vierbeiniger Freund nur alleine herumstreift und sich dabei zu weit vom Hundehalter entfernt, darf er von einem Jäger getötet werden.

Gäbe es nicht noch andere Möglichkeiten?

Jeder normal denkende Mensch kommt direkt auf etwas naheliegendes: Ein Jäger könnte doch auch einen Warnschuss abgeben. Auch sollten Hundebesitzer zunächst einmal ermahnt werden, sofern dies möglich sei. Viele kennen gar nicht die Auswirkungen des Herumstreunerns von Hunden auf das Wild – und sind dann i.d.R. sehr einsichtig.

Erst einmal gilt in Österreich: Aufgepasst!

 

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