Der Herbst ist da, der Winter naht.

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen – Herbst – die Zeit des Fellwechsels und die erste große Herausforderung für den Stoffwechsel und das Immunsystem der Hunde beginnt. Diese Phase beutet Höchstleistungen für den gesamten Organismus und der Energiebedarf steigt je nach Rasse erheblich an. Grundsätzlich gilt: Das alte Fell muss raus, damit das neue nachwachsen kann. Damit das neue Haarkleid „gestrickt“ werden kann, werden Mineralstoffe wie Zink, Kupfer und Selen benötigt, die in ausreichender Menge zugeführt werden sollten. Zink und Selen sind wichtig für das Haarwachstum, während Kupfer für die Pigmentierung sorgt. Unentbehrlich für Haut und Fell sind die fettlöslichen Vitamine E und A. Übliche Futtermittel decken normalerweise den Vitamin A-Bedarf ab. Als Vitamin E-Quelle eignen sich Leinsamen, Getreidekeimlinge und kalt gepresste Öle. Während der Phase des Fellwechsels steigt auch der Bedarf an Aminosäuren und essenziellen Fettsäuren, die über die Nahrung ergänzt werden sollten.

Max

In dieser Zeit und generell für die Herbst- und Winterzeit gilt es stets ein Auge auf das Immunsystem zu haben und es, so gut es eben geht, den Körper zu unterstützen.
Schauen wir uns an, was wir für unseren Hund Gutes tun können:
immunsystem

Ein wichtiger Faktor ist Stress, dieser wirkt sich immens negativ auf das Immunsystem aus. Das kennt ihr sicher alle, das in stressigen Zeiten eine Erkältung meist nicht lange auf sich warten lässt. Bei Hunden ist es gerade in dieser Zeit wichtig, auf ausreichende „Auszeiten“ und Ruhepausen zu achten, weniger ist manchmal mehr. Ganzheitlich betrachtet ist das gesamte Umfeld sehr wichtig, so erlebe ich es in meiner Praxis nicht selten, dass innere Anspannung von Herrchen und Frauchen auf den lieben Vierbeiner übertragen wird.

Frische Nahrung mit vielen Vitalstoffen ist für Hunde genauso wertvoll wie für uns Menschen. Es gibt allerdings Hunde, die gerade in der kalten Jahreszeit gekochtes oder sogar warmes Futter bevorzugen und auch besser verwerten können. Das ist abhängig vom Typ des Hundes und findet seine Wurzeln in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) oder auch im Ayurveda. Wer mehr darüber erfahren möchte, darf sich sehr gerne bei mir melden.

Die kalte Jahreszeit führt besonders bei Arthrose-Patienten zu Beschwerden, die Kälte scheint ihnen förmlich in die Knochen zu kriechen. Für diese Tiere ist Bewegung das oberste Gebot. Für alle Hunde und auch seine Menschen gilt: Sonne und viel Bewegung an frischer Luft unterstützen das gesamte Immunsystem und tragen ebenso zum Wohlbefinden bei.

Schauen wir uns den letzten Punkt an: Kräuter und Naturheilmittel.

Schüßler Salze

Ich denke, viele von Euch kennen die weißen Milchzuckertabletten und haben sie vielleicht auch schon selbst bei gesundheitlichen Beschwerden verwendet.
Schüssler Salze

Im Folgenden möchte ich Euch paar Salze vorstelle, die zur Unterstützung eingesetzt werden können.

Nr. 3 Ferrum phosphoricum – das Akut- und Entzündungsmittel

Eisen ist ein wichtiger Faktor für die Energieversorgung des Organismus. Es findet sich in den roten Blutzellen als Bestandteil des roten Blutfarbstoffs, in Muskelzellen, Gehirn, Leber (Eisenspeicher), vielen Drüsen und im Darm als Bestandteil von Enzymen. Es hat die Aufgabe, das Blut mit Sauerstoff anzureichern und hilft dem Körper, das Eisen aus der Nahrung besser aufzunehmen.
Als das Akutmittel bzw. das Mittel für das erste Stadium der Entzündung erhöht es bei beginnenden Infekten die Sauerstoffversorgung. Bei Hunden, die zu Infekten neigen, kann dieses Salz vorbeugend verabreicht werden.

Nr. 4 Kalium chloratum – das Schleimhautmittel

Kaliumchlorid reguliert die Ausscheidung von Wasser, unterstützt die Funktion von Nerven und Muskeln, ist beteiligt am Eiweiß- und Kohlehydratstoffwechsel, steuert den Herzrhythmus und die Tätigkeit der Verdauungsorgane. Durch seine Faserstoff auflösenden Eigenschaften löst es weißliche Auflagerungen, wie sie bei Entzündungen vorkommen – vor allem an Schleimhäuten. Es ist das Salz für das zweite Stadium von Entzündungen, wenn sich bereits deutliche Krankheitssymptome und Ausscheidungen zeigen. Weiterhin hat Kalium chloratum eine entgiftende Wirkung, indem es Giftstoffe im Organismus bindet. Ebenso unterstützt es das Immunsystem.

Nr. 6 Kalium sulfuricum – das Haut- und Lebermittel

Kalium sulfuricum kommt vor allem in der Oberhaut, in Nägeln, Knochen und Muskulatur vor. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Eiweißen im Stoffwechsel und unterstützt den Körper den benötigten Eiweißbaustein Cystein zu bilden. Kalium sulfuricum steigert die Leistungsfähigkeit der Leber und ist maßgeblich an Ausscheidungs- und Entgiftungsprozessen beteiligt.
Als spezifisches Mittel für alle Haut- und Schleimhauterkrankungen kann es überall dort eingesetzt werden, wo im Haut-/Schleimhautbereich Gewebedefekte vorliegen. Als Salz des dritten Entzündungsstadiums, des Stadiums der abschließenden Heilung und Wiederherstellung, leistet es an allen entzündeten Körperstellen Reparaturarbeiten.

Nr. 8 Natrium chloratum – das Bewässerungsmittel

Natrium chloratum – besser bekannt als Kochsalz – kommt in allen Körperflüssigkeiten und Geweben vor. Es reguliert die Wasseraufnahme und –abgabe der Zellen und fördert die Nährstoffversorgung. Außerdem wird es für die Zellneubildung und für die Bildung von Salzsäure im Magen benötigt.
Bei Schwellung oder wenn Haut und Schleimhäute zu trocken sind, greift Natrium chloratum regulierend ein. Es wirkt ausgleichend – sowohl bei zu viel als auch zu wenig Wasser im Körper und ist wichtig für die Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts. Darüber hinaus bildet Natrium chlortaum Knorpelgewebe, Schleimstoffe und Gelenkschmiere. Im Bereich des Atmungs- und Verdauungsapparates sorgt es für die Bildung der Schleimoberfläche.
Bei mir in der Praxis findet es vor allem Anwendung bei tränenden Augen oder Fleißschnupfen.

Schüsslersalze können einzeln oder auch in Kombinationen gegeben werden, viele Salze ergänzen sich auch sehr schön, z. B. die Nr. 4 und die Nr. 8.

Propolis

Der „Allrounder“ solle hier auf keinen Fall fehlen.

Der Name “ Propolis“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie “ vor der Stadt“. Propolis schützt somit das Bienenvolk vor dem Eindringen von Keimen in den Stock, indem die Bienen schon das Flugloch einbalsamieren. Im Volk selbst verkleben sie alle Fugen und Ritzen und überziehen ihren Bau.
Die Propolis ist eine Ansammlung von harzigen, wachsartigen, balsamischen Stoffen, welche die Bienen von bestimmten Bäumen und Sträuchern sammeln und mit ihren Hinterbeinen wie den Blütenpollen in den Stock transportieren.

Propolis

  • hemmt Krankheitserreger in ihrer Aktivität und tötet sie ab
  • stärkt das körpereigene Immunsystem und regt die Selbstheilungskräfte an
  • hilft bei Halsschmerzen und Husten
  • entgiftet und entschlackt den Körper
  • und vieles mehr …

Propolis kann in Form von Pulver einfach mit ins Futter geben werden, Tinkturen sind aufgrund des hohen Alkoholgehaltes nicht zu empfehlen.
Bei uns steht Propolis bei allen Tieren – Pferde, Hunde, Papageien und Kaninchen – ganz hoch im Kurs.

Pflanzenheilkunde

Eine kleine Auswahl von Kräutern, die in getrockneter Form ins Futter gegeben werden können oder als Teeaufguss angeboten werden können:

Die Brennessel – Urtica dioica

Die scharfe Brennessel kennt wohl fast jeder, und es gibt kaum einen Menschen, der nicht früher oder später die Bekanntschaft mit ihren brennenden Eigenschaften macht.Die Brennessel ist eine hervorragende Stoffwechsel-Pflanze. Sie wirkt blutreinigend und blutbildend und hat sich auch bei Verdauungsproblemen bewährt. Die Brennesselsamen geben Kraft und wirken gut bei Erschöpfungszuständen.

Die Birke – Betula alba

Von alters her gilt die Birke als heiliger Baum, der für die Fruchtbarkeitsfeste die jungfräuliche Göttin symbolisiert. Mit ihren harntreibenden und entzündungshemmenden Inhaltsstoffen regen die Blätter der Birke die Nierenfunktion an und führen zu einer vermehrten Wasser-und Salzausscheidung, regen somit den Stoffwechsel an und fördern die Entgiftung des Köpers. Da die Birke Vitamin C enthält ist diese auch zur Immunsteigerung zu empfehlen.

Die Goldrute – Solidago virgaurea

In großen Kolonien wächst sie auf Schotter und an Wegen und lässt die Welt ein wenig leuchten, wenn die Blumen des Hochsommers längst verblüht sind.
Die Goldrute bewirkt eine direkte Leistungssteigerung der Nieren, wirkt flüssigkeitsausschwemmend, entzündungshemmend und ausgleichend auf das Immunsystem.

Die Hagebutte – Rosa canina

Die Schalen der Hagebutte werden getrocknet verwendet, aber es kann auch Tee daraus gekocht werden. Die Hauptwirkung der Hagebutte beruht auf ihrem Vitamin C-Gehalt. Dadurch wird das Immunsystem gestärkt und aufgebaut, sowie Entgiftungsprozesse gefördert.

Die Katzenkralle – Uncaria tomentosa

Diese Pflanze wächst in den tropischen Regenwäldern am Oberlauf des Amazonas und wird von den Einheimischen traditionell zur Vorbeugung gegen Arthritis, Magenkatarrh, Krebs und andere Krankheiten eingesetzt.
Katzenkralle ist erstklassig um das Immunsystem und den Stoffwechsel zu kräftigen und gehört zu den besten immunitätsstärkenden Kräutern der Welt. Sie wird auch als „Straßenräumer“ bezeichnet, weil sie den gesamten Verdauungstrakt reinigt und dadurch zur Gesunderhaltung beiträgt. Durch diese Reinigung versetzt dieses Kraut andere Nährstoffe erst in die Lage, ihre Aufgaben zu verrichten.

Die Teufelskralle – Harpagophytum procumbens

Die Teufelskralle ist in Südafrika und Namibia heimisch. Sie wächst bevorzugt auf sandigem Boden in heißem Klima.
Sie wirkt stark entzündungshemmend, abschwellend und schmerzstillend. Daher eignet sie sich besonders zur Behandlung von Arthrose und anderen Gelenkschmerzen.

Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Überblick verschaffen. Wer mehr über meine Arbeit oder die Therapieformen wissen möchte, darf sich sehr gerne bei mir melden. Auch konkrete Therapievorschläge für Eure lieben Vierbeiner stelle ich sehr gerne zusammen. Lasst es mich einfach wissen.

Ich wünsche Euch eine entspannte und gesunde Herbst- und Winterzeit.

Herzliche Grüße und alles Liebe

Gabi

www.thp-naturheilkunde.de
THP Gabi KIrstein-Besel

 

 

 

 

Beitragsbild & Quelle:
werdepate/ Pixabay, creative commons public domain

Bilder, Grafiken & Logos im Text: Gabi Kirstein-Besel