Wenn wir einen Hund in unsere Familie aufnehmen, wissen wir, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, an dem wir uns von unserem vierbeinigen Freund verabschieden müssen.
Der plötzliche Tod
Blicken wir auf unseren Hund, der ruhig in seinem Körbchen liegt, und bemerken keine Atemzüge mehr, ist das Schock für uns. Unser Hund ist für immer eingeschlafen und wir konnten uns nicht verabschieden.
Umso hilfreicher ist es jetzt, den Abschied von seinem langjährigen Freund durch kleine Abschiedsrituale nachzuholen, um den Tod des Hundes verarbeiten zu können.
Zünden Sie eine Kerze an und stellen Sie ein Bild Ihres Lieblings daneben. Denken Sie an die schöne gemeinsame Zeit und freuen Sie sich, dass er alleine über die Regenbogenbrücke gehen konnte.
Das letzte Treffen mit dem Tierarzt
Leider ist es unseren Hunden nicht möglich selbst über die Regenbogenbrücke zu gehen. Wenn keine Behandlung mehr hilft und unser Hund von Schmerzen nur noch geplagt oder seine Lebensqualität völlig eingeschränkt ist, ist es an uns eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung für unseren langjährigen Freund. Ist diese Entscheidung nach eingehender Unterhaltung mit dem Tierarzt getroffen worden, lassen Sie Ihren Tierarzt zu sich nach Hause kommen. Schleppen Sie Ihren Hund nicht in die Tierarztpraxis, sondern lassen Sie ihn dort Abschied nehmen, wo er sich
Geborgen und Zuhause fühlt.
Und das Allerwichtigste: Bleiben Sie bei ihm bis zum letzten Atemzug. Lassen Sie ihn nicht alleine. Erweisen Sie Ihrem treuen Gefährten diese letzte Ehre. An dieser Stelle ist es mir ein persönliches Anliegen darauf hinzuweisen, genau darauf zu achten, wie Ihr Tierarzt die Einschläferung vor sich nimmt. Erkundigen Sie sich genau vor dem Zeitpunkt!
Bei einer normalen Einschläferung wird der Hund mit einem Medikament in einen schläfrigen Zustand versetzt und anschließend mit einem Narkosemittel betäubt. Nach ein paar Minuten wird dieses Narkosemittel überdosiert gespritzt, sodass der Hund sanft einschläft.
Leider benutzen immer noch einige Tierärzte das Präparat T61, was zu einem sehr grausamen Tod führt. T61 ist ein Atemhemmer, durch den die Tiere zwar einen schnellen, aber keinesfalls schmerzfreien Erstickungstod sterben. Nach Gabe von T61 können die Tiere kaum mehr Atmen, ihr Verstand und Bewusstsein sind jedoch noch vollständig da!!
Der Körper ist gelähmt und deshalb sieht das ganze Prozedere sehr friedlich aus. Doch der Schein trügt!
Bitte achten Sie genau darauf, wie Ihr Tierarzt ein Tier einschläfert und lassen Sie sich die Medikamente zeigen.
Und was nun?
Auch wenn wir nicht gerne darüber nachdenken, ist es sinnvoll sich schon frühzeitig Gedanken darüber zu machen, was mit unserem Hund nach seinem Tod passieren soll. Es gibt mittlerweile mehrere Möglichkeiten sich von seinem Hund mit Würde zu verabschieden. Möchten Sie ihn auf einem Tierfriedhof begraben und ihn immer wieder besuchen oder möchten Sie ihn Einäschern lassen und der Urne einen besonderen Platz in Ihrem Haus geben?
Gehen Sie in sich und entscheiden Sie für sich selbst wie Sie verfahren möchten, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Lassen Sie Ihren Tränen freien Lauf, wenn sich Ihr Hund für immer verabschiedet. Er war ein Familienmitglied und hatte einen besonderen Platz in Ihrem Herzen. Geben Sie sich die Zeit, die Sie brauchen.
Denken Sie auch an die kleinsten Familienmitglieder und helfen Sie Ihren Kindern über die Trauer hinweg. Nehmen Sie gemeinsam durch Rituale Abschied von Ihrem Hund. Haben Sie noch weitere Hunde in der Familie, schenken Sie ihnen ebenfalls besondere Beachtung.
Manche Hunde trauern sehr um ihren verlorenen Partner, andere blühen richtig auf.
Zum Abschluss der Artikelreihe möchte ich Ihnen diese Worte nicht vorenthalten:
3 Tage im Leben
Wenn Du jemals ein Tier liebst, dann gibt es drei Tage in Deinem Leben, an die Du Dich immer erinnern wirst…:
Der erste Tag
Der erste ist ein Tag, gesegnet mit Glück, wenn Du Deinen jungen neuen Freund nach Hause bringst. Vielleicht hast Du einige Wochen damit verbracht, Dich für eine Rasse zu entscheiden. Du hast möglicherweise unzählige Meinungen verschiedener Tierärzte eingeholt oder lange gesucht um einen Züchter zu finden. Oder, vielleicht hast Du Dich auch einfach in einem flüchtigen Moment für den dümmlich aussehenden Trottel im Schuppen entschieden – weil irgend etwas in seinen Augen Dein Herz berührt hat. Oder Du warst im Ausland und Deine Augen fielen genau auf „Sie“…. oder aber…. Aber wenn Du Dein erwähltes Haustier nach Hause gebracht hast und Du siehst es erforschen und seinen speziellen Platz in Deinem Flur oder Vorraum oder gar Schlafzimmer für sich in Anspruch nehmen – und wenn Du das erste Mal fühlst, wie es Dir um die Beine streift – dann durchdringt Dich ein Gefühl purer Liebe, das Du durch die vielen Jahre die da kommen werden mit Dir tragen wirst.
Der zweite Tag
Der zweite Tag wird sich acht oder neun Jahre später ereignen. Es wird ein Tag wie jeder andere sein. Alltäglich und nicht außergewöhnlich. Aber, für einen überraschenden Moment wirst Du auf Deinen langjährigen Freund schauen – und Alter sehen, wo Du einst Aktivität sahst. So wirst Du anfangen, die Ernährung Deines Freundes umzustellen – und womöglich wirst Du ein oder zwei Pillen zu seinem Futter geben. Und Du wirst tief in Dir eine wachsende Angst spüren, die Dich die kommende Leere erahnen lässt. Und Du wirst dieses unbehagliche Gefühl kommen und gehen spüren, bis schließlich der dritte Tag kommt.
Der dritte Tag
Und an diesem Tag – wenn Dein Freund und Gott sich gegen Dich entschieden haben, dann wirst Du Dich einer Entscheidung gegenüber sehen, die Du ganz allein treffen musst – zugunsten Deines lebenslangen Freundes, und mit Unterstützung Deiner eigenen tiefsten Seele.
Aber auf welchem Wege auch immer Dein Freund Dich vielleicht verlassen wird – Du wirst Dich einsam fühlen, wie ein einzelner Stern in dunkler Nacht. Wenn Du weise bist, wirst Du die Tränen so frei und so oft fließen lassen, wie sie müssen.
Und wenn es Dir typisch ergeht wirst Du erkennen, dass nicht viele im Kreis Deiner Familie oder Freunde in der Lage sind, Deinen Kummer zu verstehen oder Dich zu trösten. Aber wenn Du ehrlich zu der Liebe zu Deinem Haustier stehst, für das Du die vielen vor Freude erfüllten Jahre gesorgt hast, wirst Du vielleicht bemerken, dass eine Seele – nur ein wenig kleiner als Deine eigene – anscheinend mit Dir geht, durch die einsamen Tage die kommen werden.
Und in diesen Momenten, in denen Du darauf wartest, dass Dir all unser gewöhnliches passiert, wirst Du vielleicht etwas an Deinen Beinen entlang streichen spüren – nur ganz ganz leicht. Und wenn Du auf dem Platz runterschaust, an dem Dein lieber – vielleicht bester Freund – gewöhnlich lag, wirst Du Dich an die bedeutsamen drei Tage erinnern.
Die Erinnerung wird voraussichtlich schmerzhaft sein und einen Schmerz in Deinem Herzen hinterlassen. Während die Zeit vergeht, kommt und geht dieser Schmerz als hätte er sein eigenes Leben.
Du wirst ihn entweder zurückweisen oder annehmen, und er kann Dich sehr verwirren. Wenn Du ihn zurückweist, wird er Dich deprimieren. Wenn Du ihn annimmst, wird er Dich vertiefen. Auf die eine oder andere Art, es wird stets ein Schmerz bleiben.
Die Zeit danach
Aber da wird es, das versichere ich Dir, einen vierten Tag geben – entlang mit der Erinnerung Deines Freundes – und durch die Schwere in Deinem Herzen schneiden, da wird eine Erkenntnis kommen die nur Dir gehört. Sie wird einzigartig und stark sein, wie unsere Partnerschaft zu jedem Tier, das wir geliebt – und verloren haben. Diese Erkenntnis nimmt die Form lebendiger Liebe an –
wie der himmlische Geruch einer Rose, der übrigbleibt, nachdem die Blätter verwelkt sind, diese Liebe wird bleiben und wachsen – und da sein für unsere Erinnerung.
Es ist eine Liebe, die wir uns verdient haben. Es ist ein Erbe, das unsere Haustiere uns vermachen, wenn sie gehen. Und es ist ein Geschenk, das wir mit uns tragen werden solange wir leben. Es ist eine Liebe, die nur uns allein gehört. Und bis unsere Zeit selbst zu gehen gekommen ist, um uns vielleicht unseren geliebten Tieren wieder anzuschließen – ist es eine Liebe, die wir immer besitzen werden.
[gefunden im Internet – Verfasser unbekannt]
Ein Gastbeitrag von Sabrina Reichel, Hundeschule VitaCanis
Siehe auch:
- Teil 1: Mein alter Hund
- Teil 2: Ernährung des alten Hundes
- Teil 3: Pflege des alten Hundes
- Teil 4: Gesundheit des alten Hundes
- Teil 5: Beschäftigung und Bewegung im Alter
- Teil 6: Der Abschied
Foto: Loren Javier , Quelle: flickr // creative commons CC BY-ND – Am Ende des Hundeleben wartet der Hundefriedhof