Ich liebe Hunde und Fussball. Fast jedes Spiel der deutschen Nationalmannschaft schaue ich mir im Fernsehen an. Dabei kann ich schon mal laut und emotional werden. Unseren Vierbeiner Bina (ein Entlebucher Sennenhund) lässt das jeweils alles andere als kalt. Aufgeregt schaut sie mich an und schwenkt ihren Kopf dann wieder zum Fernseher. Wenn die Mannschaft spielt, trage ich natürlich immer das Trikot. Irgendwann dachte ich dann mal: “warum hat unsere Bina eigentlich keine Fanausstattung wenn sie schon so emotional involviert ist.”
Ich konnte kein ansprechendes Trikot finden und dachte dann mache ich mich halt selber an die Arbeit!Ich hatte weder Erfahrung in Design noch Produktion oder Logistik für ein solches Produkt. Aber da ich mit Herzblut dahinter stand, machte ich mich an die Arbeit und informierte mich über alle Belange eines solchen Unterfangens. Auf einer Platform für Freelancer wurde ich fündig und engagierte einen Designer welcher sich auf Bekleidung für Tiere spezalisiert (ja, sowas gibt es). Zusammen haben wir ein Design entworfen das witzig sein soll, bequem für Hunde ist und sich leicht an- und ausziehen lässt. Gleichzeitig habe ich den Brand “Fan Dog” entworfen.
Im nächsten Schritt galt es einen Produzenten für das Trikot zu finden. Ich hatte mir einen Business Plan erarbeitet um ungefährt schätzen zu können was die Produktion kosten darf um das Trikot nicht zu teuer verkaufen zu müssen. Recht schnell wurde mir klar dass wohl kein Weg an einer Produktion in China vorbeiführen würde. Inzwischen gibt es diverse Seiten im Netz die es einem erleichtern einen chinesischen Produzenten zu finden und einem auch unterstützen diesen etwas einschätzen zu können basierend auf Zertifikaten. Man könnte auch das komplette Management der Produktion abgeben aber das hat dann natürlich auch seinen Preis. Ich habe mit diversen Herstellern, welche alle Erfahrung in der Produktion von Tierartikeln haben, gesprochen und schlussendlich von drei Firmen Muster bestellt. Die Muster welche ich erhalten habe, war ähnlich in Qualität und Preis und ich entschied mich schlussendlich für den Hersteller welcher mir den proaktivsten Eindruck in seinen Kommunikation machte.
In der Zwischenzeit hatte ich mich auch für sechs Grössen entschieden. Wieviel von jeder Grösse zu bestellen war, wahrscheinlich der schwierigste Aspekt von dem ganzen Unterfangen. Würden eher Hundebesitzer mit kleinen Hunderassen wie Chihuahuas mein Produkt bestellen oder eher solche mit grossen Hunden? Inzwischen kann ich abschätzen dass die kleineren Grössen häufiger bestellt werden.
Nachdem die erste grössere Bestellung aufgegeben war, machte ich mich daran einen Logistikdienstleister zu finden. Um das Trikot möglichst günstig an die Kunden liefern zu lassen, entschied ich mich für einen Dienstleister in China der die komplette Bestellabwicklung übernimmt. Zwar dauert der Versand nach Deutschland so ein paar Tage länger, dafür kann ich so die Kosten und somit auch die Preise tief halten.
Mittlerweile war auch eine Firma gegründet und der Verkauf konnte losgehen. Ich habe mich entschieden anfänglich ausschliesslich online zu verkaufen, hauptsächlich auf Amazon. Das Produkt kam direkt gut an bei den Kunden und erhielt einen Schub dank eines Features in einem der grösseren Tiermagazine Deutschlands. Obwohl ja Männer generell als fussballverrückter gelten, ist unser Kundenstamm doch mehrheitlich weiblich (fast zwei Drittel!). Unsere Bina freut sich jedes Mal wenn ich ihr das Trikot anziehe und den Hunden in der Nachbarschaft geht es gleich.
Wir wurden immer mal wieder angefragt ob wir auch für andere Länder ein Trikot herstellen würden. Momentan macht es uns Spass nur mit Deutschland aber ich kann mir gut vorstellen fürs nächste Fussballfest unser Sortiment auszuweiten.
Ein Gastbeitrag von Florian von Fan.Dog
Alle Beitrags-Bilder & Quellen: Fan.Dog