Jedes Jahr werden Hunderttausende Deutsche zu Frauchen und Herrchen ihrer neuen Hunde. Doch aller Anfang ist schwer. Wie sind die ersten Tage, wenn Hund und Frauchen zusammenkommen? Wir haben Britta Lutz und ihren Vierbeiner Chris gebeten, ihre Erfahrungen Revue passieren zu lassen. Seid gespannt…

Jetzt bin ich vor fast genau drei Jahren bei meinem Frauchen eingezogen und hin wieder wird es im Leben Zeit, einmal zurückzublicken. Und da erinnere ich mich gerne, wie alles begann. Als ich gerade vier Wochen jung war, kamen meine Züchter in unseren Aufzuchtraum. Sie packten mich und mein Brüderchen in eine kleine Wanne und trugen uns nach oben ins Wohnzimmer. Da standen auf einmal zwei fremde, große Menschen rum. Interessiert sahen wir sie an, beschnüffeln durften wir sie noch nicht. Meine Züchter wollten alle Bakterien oder Keime, die von den Zweibeinern hätten ausgehen können, von uns fernhalten.

Also tobten mein Brüderchen und ich in unserer Wanne und die vielen Zweibeiner schauten uns zu. Irgendwann war mein Brüderchen kaputt, ich natürlich gar nicht. Deshalb schlief ich nicht. Und wenn ich es richtig verstanden habe, hat mein Frauchen gesagt, dass sie mich später mit zu sich nehmen will. Plötzlich raschelten die mit so lustigen Papieren und da musste ich mein Frauchen mit großen braunen Augen ansehen. Da haben wir uns beide ineinander verliebt und ich konnte es kaum erwarten, bis ich zu ihr durfte.

Endlich war es soweit

Dann vergingen einige Wochen, in denen ich meine erste Autofahrt erlebte und einen Pieks von einem fremden Mann bekam. Irgendwann kam ein aufregender Tag, mein Züchter hat mich gekämmt und an mir rum gezupft, das nennt man wohl trimmen. Ein komisches Geräusch, die Menschen sagen Klingel dazu, hat mich erschreckt. Aber da war die nette Zweibeinerin wieder und streichelte mich ganz lieb. Dann durfte ich ein bisschen herumtollen. Ich hab mich gleich auf die ungeschützten Fersen vom Züchter gestürzt und da herzhaft dran geknabbert, das war lustig.

Dann hieß es Abschied nehmen von meinen Züchtern. Wir sind wieder mit dem Auto gefahren und ich habe mich auf Frauchens Schoß eingekuschelt. Dann wurde ich in einen komischen Laden gebracht, wo ich auf das Kassenband gesetzt wurde. Mein Halsband war nämlich noch zu groß und Frauchen musste schnell ein neues besorgen. Fast wäre das ein Katzenhalsband geworden – als wäre ich eine Mieze.

Bei Frauchen im neuen Zuhause

Hund bei Frauchen

Foto: Platinatore
Quelle: Flickr // creative commons CC BY-SA

Irgendwann sind wir dann auf eine Wiese gekommen. Da habe ich meine große Kumpeline kennen gelernt und wir sind in MEINE neue Wohnung gegangen. Klaro bin ich sofort in die Wohnung gestürzt und habe mich umgesehen. Aber was für ein Schreck – da war plötzlich noch ein Hundekumpel.

Der sah genauso aus wie ich. Da war ich sehr vorsichtig und Frauchen hat gelacht. Sie meinte, ich hätte mein Spiegelbild entdeckt.

Am Abend hat sie mich in so ein komisches Behältnis gesteckt – Menschen nennen das Umzugskarton – da musste ich die ersten Nächte schlafen. Mitten in der Nacht habe ich dann gequiekt, ich muss ja auch mal.

Die Hundeschule

Nach einer guten Woche durfte ich wieder Autofahren, es ging in die Hundeschule. Da gab es gaaaanz viele andere Hunde, aber die haben mich nicht die Bohne interessiert. Die Menschen, die Spielgeräte und Co. fand ich viel spannender. Bis etwas Schlimmes passierte. So eine Lehrerin hat mich festgehalten und Frauchen ist einfach weggegangen. Dann hat sie mich gerufen, was meint ihr, wie ich da los gesaust bin. Wir sind dann noch viele Male dahin gegangen und ich hab dann auch meine tierischen Kumpels kennen und lieben gelernt.

Heute weiß ich, dass mein Frauchen und ich für immer und ewig unzertrennlich sein werden. Aber wenn mich jemand anderes festhält und sie sich ein paar Schritte entfernt, das finde ich immer noch total doof!!!
Euer Chris

Und noch einmal das Bild von oben mitsamt der Quellenangabe:

Chris vom Jahnsteinhof

Foto: Britta Lutz
Quelle: http://chris-vom-jahnsteinhof.blogspot.de/