Schätzungsweise 36.500 Hunde streunen durch Lilongwe, die Hauptstadt Malawis.
Sandige Straßen, aneinandergereihte Wellblechhütten, Kinder in zerrissener Kleidung – die Armut verfolgt einen überall hin. Natürlich spüren dort, wo Menschen kaum genug für sich selbst haben, auch die Tiere die extremen Lebensbedingungen.
Eine der größten Gefahren für Tier und Mensch stellt die Tollwut dar. Schon ein Biss genügt, um die tödliche Krankheit auf den Menschen zu übertragen.
Insbesondere Kinder wissen oft nicht, wie gefährlich ihre tierischen Freunde sein können: So gut wie kein malawischer Hund ist gegen das Virus geimpft.
Exper¬ten gehen davon aus, dass allein in Malawi monatlich mehrere hundert Menschen und zigtausend Tiere daran sterben. Eindämmen lässt sich das tödliche Tollwutvirus nur, wenn mindestens 70 Prozent der Hundepopulation vorbeugend geimpft werden. Gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation LSPCA (The Lilongwe Society for the Protection and Care of Animals) hat die Welttierschutzgesellschaft es sich zur Aufgabe gemacht, die Hauptstadt Malawis von der Tollwut zu befreien.
Mit Impfkampagnen und Bildungsarbeit für eine sichere Zukunft
Den gesamten Oktober führten die Teams der Welttierschutzgesellschaft und des LSPCAs eine großangelegte Impfaktion durch. Einen Monat lang waren je zwei Tierärzte mit mobilen Kliniken in der Stadt unterwegs, um streunende Hunde zu impfen. Weitere Teams gingen aktiv von Tür zu Tür und klärten Hundebesitzer über die Gefahren von Tollwut und die Notwendigkeit einer Impfung auf. Zeitgleich gab es in Lilongwe extra für den Zeitraum der Impfaktion zwei feste Impfstationen in Tierkliniken.
Bekannt gemacht wurde die Aktion durch eine weiträumig angelegte Öffentlichkeits-kampagne, in der Hunde¬besitzer über Radioansagen, Plakate und Flyer aufgefordert wurden, gemeinsam mit ihren Tieren, die Kliniken aufzusuchen.
Eigens dafür geschulte Pädagogen zeigten Kindern – den Tierschützern von morgen –, was Tiere brauchen, wie diese richtig versorgt werden und wie sie sich selbst und ihre vierbeinigen Freunde vor Krankheiten und dem Tollwutvirus schützen können. Die Pädagogen begleiteten die Tierärzte auch bei ihren Besuchen von Tür zu Tür und standen als Ratgeber in den Tierkliniken zur Seite. Denn Tierschutz fängt beim Menschen an!
Alle behandelten Hunde wurden in einer Datenbank erfasst und mit einer speziellen Farbe markiert, um eine Doppelimpfung auszuschließen. Das atemberaubende Ergebnis: 33.564 Hunde konnten gegen das tödliche Tollwutvirus geimpft werden!
Weitere Informationen zu den Projekten der Welttierschutzgesellschaft gibt es hier: www.welttierschutz.org
Wer helfen mag:
Eine Streuner-Projektpatenschaft ist ein kleines Geschenk mit großer Wirkung: Ihr macht Euren tierschutzbegeisterten Liebsten eine Freude und unterstützt gleichzeitig die Projekte der Welttierschutzgesellschaft nachhaltig. Bereits mit einem Beitrag von 10 Euro können zum Beispiel jeden Monat fünf Hunde gegen das tödlichen geimpft werden.
Bilder & Quellen: LSPCA, via Joana Tornow