Auf sie mit Gebrüll !!!
Ein Besuch in der Kinderstube
„Nebelschwaden wabern über die flachen Felder, hinter den Bäumen erwacht gülden die Morgensonne. Sanfte Stille am unteren Niederrhein. Die Ruhe wird unterbrochen durch kehlige Laute von großer Lautstärke. Ein Heulen, ein vielfaches Bellen, tief aus dem inneren eines starken Körpers. Wolfsgeheul, sehnsüchtiges Klagen oder …….?“
So oder ähnlich könnte ein Krimi aus der Euregio Rhein – Waal beginnen, aber es ist nichts anderes, als das Begrüßungsritual am Grasshopper´s Basset-Hound Kennel in Bedburg Hau.
Etwas versteckt hinter hohen Bäumen liegt das großzügige Grundstück, umgeben von Feldern und Wiesen, mit massig Auslauf für die Vierbeiner. Man wundert sich immer wieder, woher ein Basset seine Stimmgewalt hernimmt, aber betrachtet man den langen Körper und den damit verbundenen Resonanzkörper, dann wird klar: „Der bellt wie ein Großer“.
Seit 1981 züchtet Ute Wackermann Hunde, zunächst Bordeaux Doggen und Bassets, später konzentrierte sie sich auf den Basset-Hound.
Kimmi sucht die Nähe von Frauchen
Als Mitglied im Basset-Hound-Club von Deutschland e.V liegt ihr die Gesunderhaltung der Rasse besonders am Herzen.
Es soll aber hier nicht die Rede sein von den herausragenden Zuchtergebnissen, Auszeichnungen und Champions, sondern vielmehr von einem Besuch in King – Kimmi´s Kinderstube.
Nach seinem zehnten Geburtstag wollten wir sehen, ob er sich noch an seine Geburtsstätte, seinen Zwinger und sein Umfeld erinnert.
„Back to the Roots“ also und schon bei der Ankunft (in Bedburg – Hau) wurden wir durch ein imposantes Begrüßungskomitee in Empfang genommen. Es ist immer wieder beeindruckend, wie herzlich Bassets den Besuch empfangen und vor „lauter Liebe“ und Freundlichkeit die Gäste eher verschrecken.
Obwohl die Zucht inzwischen auf fünf Hunde reduziert wurde, besser ordentlich, als in Masse gezüchtet, die Meute empfing uns mit grenzenloser Freundlichkeit (incl. Frauchen). Einzig unserem Rüden war die Geschichte unheimlich.
„Applepie vom Jäger aus Kurpfalz“ (alias Bibi), „Grasshopper’s Aura Dione “, „Grasshopper’s Top Choice“, „Wild Wild West Della Luna Caprese“(alias Boots) und „Grasshopper´s Hot Toddy“ ließen King – Kimmi´s Sorgenfalter tiefer und intensiver werden. Insbesondere Hot Toddy, gerade mal 6 Monate alt, buhlte um die Liebe des alten Rüden Kimmi.
Aber – dies muss man in aller Deutlichkeit feststellen, anders als seine Herrchen, Kimmi hat sich nicht wohl gefühlt. Er erkundete verhalten das Areal, markierte wenig und auch sonst hielt er sich zurück. Natürlich wurden Futterküche und Babystation begutachtet, der Freilauf besichtigt und auch ein Gang in die frei zugängliche Wohnung vorgenommen. Aber wenn Kimmi auch sonst ein sehr aufgeschlossener und neugieriger Hund ist, diesmal lag im die schnelle Rückreise eher am Herzen.
Deshalb, der Worte sind genug gewechselt, einige Schnappschüsse untermalen die Stimmung und die guten Merkmale einer erfolgreichen Zucht.
Ach ja, Kimmi hat nichts wieder erkannt und hat sich nicht erinnert. Hatten wir das geglaubt?
Unser Basset erinnert sich noch an Wochen, wenn ihm ein altes Brötchen oder ein Pizzarest am Wegesrand versagt blieb, aber wirklich erinnern?
Das Beispiel des Besuches in seiner Kinderstube zeigt deutlich, nichts hat ihn erinnert und seine Spielfreude hätte er auch beim Besuch jeglichen Hundezwingers gehabt. Trotzdem war es schön mit „Gleichgesinnten“ um die Wette zu bellen.
Ein Gastbeitrag von Burkhard Thom. Mehr zu Burkhard auch hier.
Alle Bilder & Quellen: Burkhard Thom