Unfälle, Krankheiten oder Operationen. All das kann das Leben unserer Lieblinge in Gefahr bringen. Wenn das Blut knapp wird, gibt es nur eines: Ein Spender muss her!
Seit 1996 werden in Deutschland Transfusionen durchgeführt. Und doch wissen die wenigsten Hundebesitzer, dass auch sie über Leben und Tod entscheiden können.
Welcher Hund darf zum Spender werden?
Es gibt ein paar Bedingungen, die ein Hund erfüllen muss, um Spender zu werden. Beispielsweise sollte er nicht jünger als zwei, aber auch nicht älter als zehn Jahre sein. Die Menge Blut, die abgenommen werden kann, hängt vom Gewicht des Hundes ab. Unter 20kg sollte der Spender nicht wiegen. Tierärzte greifen gerne auf große Rassen, wie Irish Wolfhounds oder Doggen zurück, da diese Hunde problemlos bis zu 500ml Blut spenden können. Aber jede andere Rasse, die das erforderliche Gewicht hat, ist geeignet.
Außerdem sollte der Hund natürlich gesund und nicht übergewichtig sein. Ein Hund, der schon einmal eine Transfusion erhalten hat, kann nicht mehr spenden.
Risiko für den Spender?
Für einen gesunden Hund ist das Blutspenden absolut unbedenklich. Zwischen jeder Spende sollte allerdings eine mindestens zweimonatige Pause eingelegt werden. Das ist mehr als genügend Zeit, um das entnommene Blut wieder nachzubilden.
Wie läuft das Spenden ab?
Das Blut wird am Hals entnommen. Dazu wird der Hund auf die Seite gelegt und der Hals gestreckt. An der betroffenen Stelle wird ein bisschen Fell abrasiert und die Haut desinfiziert. Nach einem kurzen Blutstau platziert der Tierarzt die Nadel. Durch ein Vakuum im Behältnis wird das Blut aus der Vene gezogen. Im Behältnis vermischt sich das Blut mit einem Anti-Gerinnugsmittel und bleibt gekühlt bis zu drei Wochen lang haltbar. Innerhalb von fünf Minuten ist alles vorbei. Der Hund hat keine Schmerzen (wenn man vom Pieks der Nadel absieht) und kann sofort wieder nach Hause gehen. Jetzt wird das Blut noch untersucht, um zu gewährleisten, dass es wirklich gesund ist.
Welcher Hund bekommt welches Blut?
Auch bei Hunden gibt es Blutgruppen, sogar über 12.
Beim ersten Mal muss die Blutgruppe aber nicht unbedingt übereinstimmen. Erst bei weiteren Spenden muss auf sie geachtet werden. Die Rasse ist allerdings völlig nebensächlich.
Was für Vorteile bringt Spenden mit sich?
Wenn man von der Tatsache absieht, dass man einem anderen Hund eventuell das Leben gerettet hat, profitiert auch der Spender von dieser Aktion. Zum einen wird durch die Nachproduktion des Blutes das eigene Blut aufbereitet, also verjüngt.
Da das Blut untersucht wird, können so eventuell versteckte Krankheiten bemerkt werden.
Nach dem Spenden bekommen die Hunde in der Regel etwas Leckeres zu fressen, zum Beispiel eine Dose Nassfutter.
Es gibt auch Tierkliniken, bei denen sich das Spenden auch für den Geldbeutel lohnt. So bekommt man beispielsweise in der Tierklinik Hüttig in Reutlingen einen Behandlungsgutschein. Somit ist das nächste Impfen oder die Wurmkur auch schon bezahlt.
Außerdem wird durch ein größeres Spendernetz gewährleistet, dass auch Ihr Hund eine Transfusion erhalten kann, sollte er eine benötigen.
Wie kann mein Hund Spender werden?
Fragen Sie bei Ihrem Tierarzt oder in Ihrer Tierklinik nach. Dort werden Sie dann bestimmt gerne in die Spenderdatei aufgenommen. Wenn dann Blut benötigt wird, bekommen Sie einen Anruf. Das kann zu jeder Tages- und Nachtzeit der Fall sein, schließlich geht es um ein Leben.
Es gibt auch eine deutschlandweite Spenderkartei: http://www.weissepfoten.de/
Also: Blutspenden lohnt sich!
Ein Gastbeitrag von Severine Horlacher.
PS: wie immer gilt bei medizinischen Fragen – im Zweifel an den Tierarzt wenden.
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