Ich bin mit Hunden aufgewachsen (bei meinen Eltern waren es immer Pekingesen, die so schnuffig waren, kuschelig, Tränentrockner, Freudenteiler und sich auch noch bestens als Nackenrolle eigneten – für Kinder versteht sich!)
und ich könnte mir ein Leben ohne Fellnase niemalsnienicht vorstellen – ich bin da ganz bei Heinz Rühmann.
1998 veränderte mein erster eigener Hund mein Leben: Benson, ein 9 Wochen alter Golden Retriever. Was ein toller Hund – er begleitete mich jederzeit, auch zur Arbeit ins Büro, wir waren im Verein und in der Dummyarbeit aktiv und er lernte mich so viel über mich selbst, Hundeerziehung, Hundesprache und ach, er war so ein Schatz, mein Herzhund eben. Er wurde 14,5 Jahr alt und noch heute fehlt er mir so sehr.
Ende 2010 gab ich meinen stressigen, teilweise 14-Stunden-Tag-Job als Sekretärin auf und erweiterte mein Rudel um eine zuckersüße, chaotische schwarze Labbi-Hündin: Pennie! Dieser 10 Wochen alte Wirbelwind benötigte neben einer gehörigen Portion Erziehung auch eine neue, eigene Ausstattung (bis heute haben wir nur noch eine halbe Türzarge in der Küche, sage und schreibe 3 Brillen schlossen mit dem Diesseits ab, den flüssigen Inhalt eines grünen Tintenrollers fand ich auf meiner Couch wieder und in den ersten 6 Monaten hätten wir einen Zweitjob als Aktenvernichter annehmen können)!
Hundebetten mussten her
Nur um keinen zu bevorzugen mussten aber auch zwei Hundebetten her – blonder Goldie und schwarzer Labbi – also so farb- und haarwegputztechnisch gibt es da ja eh nix was für beide passen würde. Aber ich fand nicht das was mich und meine zwei glücklich gemacht hätte:
Nunja, wir hatten ja jetzt Zeit, ich und meine zwei Schnuffis. Und neben täglichem Intensiv-Benimm-Training mit Pennie und Opa-Verwöhn-Programm mit Benson kreierten wir auf unserer Couch das Hundebett, was uns gefiel!
Und ja, meine Hunde dürfen auf die Couch! Immer noch!
Trotz KENSONS for dogs Hundebett, was tatsächlich der Couch vorgezogen wird – glaubt doch was ihr wollt! Echt jetzt!
Also, wir krabbelten in der Zeit wochenlang zu dritt auf dem Boden unserer Butze herum, legten Stoff aus, schnippelten Hundebettformen aus alten Zeitungen vor, schneideten den Stoff mit einer ollen Schere per Hand, nähten, entwirrten Garnsalat aus der Nähmaschine (ich habe nie behauptet dass ich eine tolle Näherin wäre) bestellten von hier und da Füllungszeugs, begutachteten und legten uns irgendwann dann auch mal fest – so nach reiflicher Überlegung, Tests und Beschnupperung. Und dann war es fertig: unser eigenes, tolles Hundebett! Herrlicher Stoff, einteiliger Bezug, spitzen Füllung in der sich auch mein Opi-Hund wohlfühlt, gut waschbar und es sieht so verdammt gut aus! Meine zwei waren auch begeistert.
Und schwupp, ich weiß jetzt echt nicht mehr genau wie dann die Idee kam, andere Fellnasen an den supi Betten teilhaben zu lassen. Ich weiß nur, dass ich wie früher als Sekretärin kaum mehr schlief, die Nächte durcharbeitete, Nähereien suchte, von Orten die ich noch nie gehört hatte Stoffmuster anforderte, Qualitäten verglich, die Website selbst erstellte, Produktfotos machte und und und – nur diesmal mit echtem Herzblut und Freude! Wir kurbelten in der Zeit mächtigst die Kaffeeindustrie an und unser Stromanbieter schickte uns eine Grußkarte weil ja hier Nähmaschine, PC, Telefon und die Lampen gefühlte 24 Stunden in Betrieb waren. Keine Bange, ich habe das bei der Steuer abgesetzt!
April 2011 war es dann soweit!
Mitte April 2011 gingen wir dann online! Wir hatten eine kleine, erfahrene Näherei gefunden, eine Füllung von 50% Faserkugeln und 50% Latexflocken die nur für uns so zusammengemischt wird, Cord-Stoff (100% Baumwolle) aus NRW der extra für uns eingefärbt wird und tollen Wildleder-Stoff die bei 30 Grad in der Waschmaschine baden (meine Mutter packt sie aber tatsächlich bei 60 Grad rein – sie lässt sich da auch nix sagen – das Alter… Und der Stoff gibt ihr dann auch noch Recht!), unsere Stoffe sind zertifiziert und in den Trockner können die Bezüge auch noch.
Sicherheitshalber haben wir mittlerweile noch Schutzbezüge für die Liegeinletts im Angebot (für falls mal ein kleines Malheur passiert) und die Wechselbezüge für die Frauchen (die brauchen das mit dem verändern).
Näpfe – das nächste Projekt
Zu den Betten mussten ja noch die Näpfe her – die Form war uns schon von vornherein klar; dass sie puristisch werden sollten eh. Nach mühevoller Suche stellt uns diese nun eine kleine Porzellanmanufaktur nach unseren Vorgaben her (echt spitzen Porzellan – kein Keramik oder Steinzeugzeug). Nachdem wir die Manufaktur – mit beiden Hunden und ohne unsere Haftpflichtversicherung bemühen zu müssen – besucht, begutachtet und alles besprochen hatten, haben wir uns dann noch spontan entschieden, ein wenig andere Kreativität walten zu lassen und haben Tassen, Teller, Gedecke und Schmuckanhänger für Hundebekloppte beschriftet; mit schönen Sprüchen über Hunde & deren Liebe.
Es hat geklappt!
Ich bin mega stolz dass unsere Herzblut-Bettchen und überhaupt KENSONS for dogs von Anfang an so ein wunderbarer Selbstläufer war – bei mittlerweile so zahlreichen Kunden und mehr als 40 Händlern in Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Tschechei, Italien und Frankreich. Alle begeistert! Sogar die Zweibeiner ;)
Als Retriever-Fan blieb es dann auch nicht aus, ein wenig das Sortiment um Retrieverleinen, Umhängeleinen, Showleinen und Pfeifenbänder zu erweitern, die wir direkt nach Bestelleingang eigens für jeden Kunden herstellen. Auch wenn ich heute noch Kunden anderer Rassen gerne davon überzeuge, dass die Retrieverleine keine Diskriminierung anderer Rassen bedeutet, nicht rassistisch gemeint ist, sondern ähm: weltoffen! rasseübergreifend! Also so alle Größen, Farben, Felle, Nasen – nur haben die Retrieverleute & Jägermenschen jene Leine erfunden, deswegen dürfen die ihr den Namen auch geben. Trotzdem sind sie für alle Hunderassen saupraktisch! Ohne Quatsch, in Hamburg bummelt ein Chihuahua mit einer KENSONS for dogs-Retrieverleine an der Alster entlang! Frauchen ist mega happy mit der Leine und Hundi sieht ganz doll schick darin aus.
Ende letzten Jahres haben wir dann noch die coole All-in-one-Leine kreiert – der Name auch ein klitzeklein wenig wegen der vermeintlichen Diskriminierung von Nicht-Retrievern – aber vor allem: weil sie so verdammt gut aussehen und praktisch sind!
So, nu sind wir beim aktuellen Stand. Naja, fast. Wir entwerfen gerade wieder: Spielis und Decken. Für auf die Couch und unter’n Arm (also zum Mitnehmen ins Restaurant z. B.). Sieht so aus, als ob die Sachen auch bald erhältlich sind :)
Bild & Quelle: Andrea Seitz