Wie alles begann:
Ich sehe ihn noch vor mir stehen als wäre es gestern…. dieses kleine Hundewesen stand in unserem (in seinen Augen) viel zu großen Wohnzimmer mit hängenden Ohren und sah ziemlich verloren aus… und damals schon war ich ihm hoffnungslos und unrettbar verfallen.
Ein Kindheitstraum
Ich wollte schon immer einen Hund. Als Kind sah ich wie wahrscheinlich hundert andere Kinder Lassie im Fernsehen und wünschte mir nichts mehr als solch einen treuen Freund ganz für mich alleine. Meine Eltern sahen das allerdings anders und ich bekam alles ausser einem Hund. Es gab einen Wellensittich namens Bubi… eine Wasserschildkröte usw. Und später war nie der richtige Zeitpunkt. Nicht die richtige Wohnung, zu viel Arbeit, zu wenig Zeit.
Der richtige Zeitpunkt
Dann eines Tages war es soweit. Meine bessere Hälfte und ich zogen aufs Land in ein Haus mit Garten. Und was soll ich Euch sagen… da war er… der richtige Zeitpunkt.
Jetzt fehlte nur noch der passende Hund.
Also machte ich mich auf die Suche und durchforstete per Google das komplette Internet. Ich surfte durch sämtliche Portale (Anmerkung der Redaktion: hoffentlich auch Issn‘ Rüde! :) ) und las alles was mir in die Finger kam.
Ich erinner mich an den Ausspruch eines bekannten Fernseh-Hundetrainers, der sagte „Jeder kriegt den Hund, den er braucht und nicht den, den er will“.
Okay… dachte ich also… ich werde ihn schon finden.. und surfte und surfte und sah mir hunderte von Hundewelpen im Internet an.
Wonach suchte ich eigentlich? Keine Ahnung.
Wo war er nur? Mein Freund wollte natürlich einen stattlichen Rüden (was für ein Wunder) und ich? Ich war flexibel. Hauptsache einen Hund! Dann sah ich eine Anzeige mit drei Welpen… Ja! Da war er! Also: gesagt, getan – angerufen. „Ja.. einer ist noch da – und das ist der tollste – total lieb und verschmust.“
Die Rasse?
Laut Anzeige ein Schäferhund–Hamilton-Stöware-Mischling.
Was zum Teufel war ein Hamilton-Stöware? Also wieder ab ins Google. Okay: ein Hamilton-Stöware ist ein Norwegischer Elchhund – brachte mich aber irgendwie auch nicht weiter.
Aber egal – einfach mal anschauen – anschauen kostet ja nix. Dann war es soweit.. es war ein Dienstag abend und wir machten uns auf den Weg nach Burglengenfeld – kein Weg ist zu weit für DEN RICHTIGEN Hund.
Also da standen wir nun in der Wohnung einer fremden Familie, hatten die knurrende Hundemutti vor uns (der musste inzwischen auch klar sein, dass immer wenn fremde Leute vor der Tür stehen, kurze Zeit später einer ihrer Welpen weg war…und jetzt war ja nur noch einer übrig)…und dann kam er. Sie haben ihn Nisse genannt und er war es. Er kam auf mich zugerannt und freute sich anscheinend uns zu sehen (kann man das so sagen?).
Lange Rede … kurzer Sinn: eine Stunde später saß er bei uns im Auto und wir waren auf dem Weg nach Hause mit unserem neuen Familienmitglied.
Da war er – mein neuer kleiner Freund!
Wie erzieht man so einen kleinen Racker?
Ich hatte keine Ahnung von der Erziehung eines Hundes und es stand uns eine aufregende Zeit bevor.
Da stand er also nun in unserem Wohnzimmer und sah noch etwas verloren aus. Und dann ging es los… er fing an zu jammern und zu jaulen… und wir hatten keine Ahnung was los war. War es Heimweh? Schließlich haben wir ihn gerade von seiner Mama weggeholt.
Und dann fiel es uns wie Schuppen aus den Augen. Er hatte Hunger und vor lauter Abschiednehmen hatte die Hundemama vergessen uns ein wenig Futter mitzugeben. Wir waren ja völlig unvorbereitet. Ich habe dann Nudeln gekocht und die hat er Gott sei Dank heruntergeschlungen. Erstes Problem gelöst.
Was habe ich alles gelesen:
Die Schlafcouch im Wohnzimmer stand bereit und ich war bereit dort die ersten Tage und Wochen zu verbringen. Das Hundedeckchen lag am Kopfende in der Nähe, damit sich der Kleine auf keinen Fall einsam fühlt. Aber – was in jedem Ratgeber steht – nehmen Sie den Kleinen auf keinen Fall ins Bett (egal wie sehr er jammert), denn dann bekommen Sie ihn nie mehr heraus. Und wie ja jeder weiß – das Bett gehört dem Rudelführer. Also… Schlafenzeit.. der Kleine lag in seinem Körbchen und schaute mich mit seinen Kulleraugen an.
Als ich das Licht löschte ging es los – das Jaulkonzert. Das ganze dauerte zehn Sekunden.. dann lag er in meinen Armen und schlief glücklich schnarchend ein.
Das zum Thema Konsequenz.
Ein Gastbeitrag von Susanne Kromarek
Alle Bilder & Quellen: Susanne Kromarek