Ist mein Hund zu dick, zu dünn oder gerade richtig? Abhängig ist dies vom Energiebedarf und der täglichen Zufuhr. Wir sagen dir, worauf es hierbei ankommt.
Der Energiebedarf eines Hundes bezeichnet die Energiemenge, die er für seine Leistungsfähigkeit und Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen benötigt. Der jeweilige Bedarf sollte möglichst passend durch das tägliche Futter abgedeckt sein. Wichtig zu wissen: Der Hund benötigt nicht nur Energie für Bewegungen und somit Muskelkraft, sondern auch für seinen Grundumsatz. Dieser besteht unter anderem aus Funktionen wie Atmung, Kreislauf und Regulation der Körpertemperatur. Deshalb verbraucht auch ein schlafender Hund Energie.
Es kommt nicht nur auf das Idealgewicht an
Eine zu hohe Energieaufnahme führt zu Übergewicht. Eine zu geringe dagegen kann Gewichtsverlust und einen Mangel an Nährstoffen verursachen. Nur wenn die Fütterungsmenge dem Energieverbrauch entspricht, kann der Hund sein Idealgewicht halten. Um dies zu erreichen, sollte nicht nur auf ein (theoretisches) Idealgewicht, sondern vor allem auch auf eine Idealansicht geachtet werden.
Ein Hund, dessen Aktivitätslevel gesteigert ist, nimmt an Muskelmasse zu und gleichzeitig an Fettmasse ab. Da Muskeln schwerer sind als Fett, würde die Waage eine Erhöhung des Gewichts anzeigen. Gehe deshalb beim Idealgewicht auch nach Sicht vor. Dabei sollten die Taille von oben (hinter den Rippen) und die (gerade) Bauchlinie von der Seite sichtbar sein. Zudem sollte der Hund insgesamt gesehen gut proportioniert sein und die Rückenwirbel auf leichten Druck hin spürbar.
Wovon hängt der Kalorienbedarf beim Hund ab?
- Außentemperatur, Wind, Regen, Schnee
- Aktivität
- Junghunde in der Wachstumsphase
- Größe und Gewicht
- Fellbeschaffenheit
- Sportliche Hochleistungen
- Kastration
- Trächtigkeit
- Erkrankungen
Wie berechne ich den Energiebedarf?
Der Energiebedarf eines Hundes hängt von den oben genannten Faktoren ab. Während ein kleiner Hund mit 5 kg zirka 320 kcal/Tag benötigt, kommt ein 40-kg-Vierbeiner auf 1520 kcal/Tag. Bedenke jedoch, dass eine Fütterungstabelle immer nur als durchschnittlicher Richtwert angesehen werden kann. Dieser entspricht dem Kalorienbedarf eines durchschnittlich aktiven Hundes. Abweichungen nach unten oder oben sind keine Seltenheit. Ziel ist es, die richtige Futtermenge für seinen Hund herauszufinden. Passe bei Bedarf die Futtermenge in kleinen Schritten an und beobachte die Gewichtsveränderung innerhalb eines Zeitraums von ein bis zwei Wochen.
Tabelle für den Energiebedarf eines ausgewachsenen Hundes
Gewicht des Hundes | Hund jünger, aktiv | Hund älter, inaktiv
5 kg | 450 kcal | 340 kcal
10 kg | 750 kcal | 560 kcal
20 kg | 1.270 kcal | 950 kcal
30 kg | 1.720 kcal | 1.290 kcal
40 kg | 2.130 kcal | 1.600 kcal
Was tun, wenn der Hund zu dick ist?
Nimmt ein Hund mehr Energie zu sich als er benötigt, verwandelt sich die überschüssige Energie in Körperfett und kann zu Übergewicht führen. Dicke Hunde sollten jedoch nicht radikal auf Diät gesetzt werden. Eine zu kleine Futtermenge könnte zu einer Unterversorgung von Proteinen, Vitaminen und Mineralien führen. Wir empfehlen eine Verringerung der Futtermenge um maximal ein Viertel. Hierbei sollte der Hund zwischen ein und zwei Prozent seines Körpergewichts pro Woche verlieren.
Vorsicht: Snacks können sehr kalorienhaltig sein
Kauartikel / Nahrung | Fettgehalt | Proteingehalt | Energiegehalt
Schweineohr | ca. 20 – 30 % | > 70 % | 430 kcal
Büffelhautknochen | ca. 1 – 20 % | 50 – 80 % | 430 kcal
Getrockneter Pansen | ca. 12 % | > 65 % | 500 kcal
Ochsenziemer | ca. 9 % | ca. 85 % | 430 kcal
Nicht nur der Kaloriengehalt, sondern auch die Qualität von Snacks weist große Unterschiede auf. Setze auf Hundesnacks, auf die du dich verlassen kannst.
Der Kalorienbedarf kann sich verändern
Mit zunehmendem Alter sinkt oftmals der Kalorienbedarf. Der Hund bewegt sich nicht mehr so viel wie früher. Auch der Stoffwechsel verlangsamt sich. Behalte daher deinen Hund im Auge und passe die Fütterungsmenge gegebenenfalls an. Insbesondere bei Gelenkerkrankungen ist es wichtig, dass der Hund nicht zu viele Kilos mit sich herumträgt.
Im Gegensatz dazu hat eine Hündin während der Tragezeit und Säugezeit einen deutlich erhöhten Energiebedarf. Die Futtermenge ist in dieser Phase nach oben anzupassen, um einen Gewichtsverlust zu verhindern.
Hunde, die leichtes Übergewicht haben, benötigen nicht gleich eine Diät-Nahrung. Das Gewichtsmanagement funktioniert auch über die Futtermenge. Voraussetzung hierfür sollte jedoch ein Hundefutter mit hoher Qualität sein.
Hat der Vierbeiner langanhaltendes Übergewicht, bei dem eine Anpassung der Futtermenge nicht genügt, kann es sinnvoll sein, in Absprache mit dem Tierarzt auf ein spezielles Diätfutter zurückzugreifen.