Häufig werden Hunde von ihrem Halter auch bei kurzen Strecken im Auto transportiert. Die wenigsten denken allerdings daran, ihren Vierbeiner dabei richtig abzusichern. Dabei schreibt die StVO vor, dass Ladungen angemessenen gesichert sein müssen. Darunter fallen laut STVO auch Haustiere. Somit können bei nicht sachgemäßer Sicherung Bußgelder bis zu 75 Euro fällig werden. Weitaus schlimmer jedoch ist das Risiko eines Unfalls und der daraus entstehenden Verletzungsgefahr für Hund und Besitzer.
Anschnallgurt für Hunde
Die Sicherung des Hundes ist genau wie beim Menschen mit Hilfe eines Anschnallgurts möglich. Diese Autosicherheitsgurte beinhalten ein Brustgeschirr für den Hund, mit dem das Tier an den Anschnallgurt festgemacht wird. Je nach Größe und Gewicht des Vierbeiners gibt es dazu die passenden Modelle.
Wichtig ist, dass der Hund keinesfalls mit dem Halsband am Gurt befestigt wird, um eine Strangulationsgefahr auszuschließen. Außerdem sollte bei der Wahl des Anschnallgurts vor allem auf folgende Eigenschaften geachtet werden:
- Gurtlänge
- Gurtbreite
- Stabilität
- Fester Verschluss
- PrüfsiegelEin zu langer Gurt hält das Tier bei einem Unfall nicht an seinem Platz und lässt es zum Geschoss werden. Der Gurt muss daher lang genug sein, damit der Hund nicht zu sehr eingeengt wird, aber dennoch kurz genug, dass er im Notfall auf der Rückbank bleibt. Außerdem sollte die Gurtbreite an die Tiergröße angepasst sein. Der Gurt ist dabei so anzulegen, dass er nicht in die Haut des Tiers einschneidet. Damit eine ausreichende Qualität vorhanden ist, sollte auch auf die Einhaltung von Normen geachtet werden. Als Standard gilt hier das Siegel für geprüfte Sicherheit (GS-Siegel) und die Überprüfung der Normen ECE R17, ECE R126 oder DIN 75410-2.
Transportbox für den Vierbeiner
Häufiger im Einsatz, vor allem bei großen Hunden, sind extra Hunde-Transportboxen. Diese gibt es in individuellen Anfertigungen, ausgerichtet an der Größe des Hundes und der Passform für das Auto. Die Transportboxen werden in ihrer Größe und Form meist an den Kofferraum angepasst. Je nach Platzbedarf kann dafür die eine Hälfte des Kofferraums oder der gesamte Kofferraum in Frage kommen. Zudem sind die Boxen nach allen Seiten hin abgesichert, sodass der Hund im Falle eines Unfalls gut geschützt ist. Bei der Auswahl einer geeigneten Transportbox sollte auf folgende Eigenschaften geachtet werden:
- Der Raum sollte nur so groß sein, dass der Hund darin liegen, sitzen stehen und sich drehen kann. Dadurch verringert sich das Verletzungsrisiko, da das Tier nicht so weit herumfliegen kann.
- Die Box sollte einen ausreichenden Luftaustausch gewährleisten und nicht komplett geschlossen sein.
- Bei Vans oder Kombis ist eine Not-Tür auf der Rückseite der Hundetransportbox sinnvoll, da der Zugang zum Tier im Falle eins Unfalls erleichtert wird.Für zierliche Hunde gibt es auch kleine tragbare Kunststoffboxen, die im Kofferraum oder auf der Rückbank befestigt werden können. Bei Kleinbussen empfiehlt sich auch für größere Transportboxen eine Unterbringung im Mittelraum, soweit der Platz dies zulässt.
Kofferraumabtrennung durch Trenngitter
Eine weitere Möglichkeit des korrekten Hundetransports ist die Verwendung von Trenngittern. Diese werden zwischen Rückbank und Kofferraum angebracht und verhindern, dass sich das Tier zu einem Wurfgeschoss entwickelt und in den Fahrerraum oder gar durch die Windschutzscheibe fliegt.
Der Einbau ist meist relativ unkompliziert. Zu bevorzugen sind Lösungen, die auf das eigene PKW-Model zugeschnitten sind. Zudem sollte bei den Trenngittern auf eine ausreichende Breite der Trennstäbe sowie eine hohe Stabilität geachtet werden. Jedoch ist bei einer bloßen Abtrennung durch Trenngitter die Verletzungsgefahr für den Hund größer, als beim Transport in einer Hundetransportbox.
Noch weniger Sicherheit bieten sogenannte Schutznetze als Abtrennung. Vor allem bei großen Tieren ist fraglich, ob diese den Belastungen im Falle eines Unfalls wirklich standhalten.Der beste Platz: Kofferraum, Rückbank oder Vordersitz?
Um die Frage zu beantworten, welcher Platz im Auto für den Transport des Vierbeiners am geeignetsten ist, müssen die jeweiligen individuellen Bedürfnisse beachtet werden. Kleinere Hunde sind meistens in einer Transportbox, die zusätzlich durch einen Anschnallgurt befestigt ist, gut aufgehoben. Somit ist hier die Rückbank die erste Wahl. Ebenso bei Tieren, die mit einem Anschnallgurt befestigt werden, ist die Rückbank zu bevorzugen.
Mittelgroße und große Tiere finden bevorzugt im Kofferraum ihren Platz. Hier sollte der Transport in geeigneten Hundetransportboxen erfolgen, die an die Größe des Hundes angepasst sind. Die Box muss dazu gerade und stabil im Kofferraum platziert sein, um einen ausreichenden Schutz zu gewährleisten.Rechtliche Aspekte
Wird das Tier beim Transport im Auto nicht oder falsch gesichert, kann dies weitreichende Folgen haben. Bei einer nicht angemessenen Sicherung des Tieres erfolgt laut STVO ein Bußgeld von 30 Euro. Liegt eine Gefährdung vor oder kommt es zu einer Sachbeschädigung, liegt das Bußgeld bei 60 bzw. 75 Euro.
Im Kraftfahrgesetz sind sogar noch höhere Strafen von bis zu 5000 Euro vorgesehen, wenn die Fahrsicherheit des Fahrzeuges durch eine fehlende Sicherung gefährdet wird. Dazu kommen zivilrechtliche Schadensansprüche und Haftungsfolgen.Rechtliche Aspekte auf Urlaubsreisen
Außerdem sind rechtliche Aspekte bei der Einreise in andere Länder zu berücksichtigen. Hier ist nicht immer eine Sicherung des Hundes ausreichend. Oftmals müssen neben Impfnachweisen und EU-Heimtierausweis noch ein Maulkorb mitgeführt werden.
Einige Länder verbieten sogar das Mitführen bestimmter Rassen, die als Kampfhunde gelten, oder weisen zumindest strengere Vorschriften auf. Somit sollten sich Besitzer von Pitbullterriern, Bullterriern oder ähnlichen Hunden vor den Reise über die Voraussetzungen zur Einreise informieren. Ebenso dürfen noch junge Tiere im Alter von unter drei Monaten nur in wenigen Ausnahmefällen mit über die Grenze genommen werden.Bild & Quelle:
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