Immer wieder stößt man auf den Begriff Wühltischwelpen, aber was steckt eigentlich dahinter? Ein kurzer Überblick über die Definition, wie man sie erkennt – und das große Geld im Hintergrund.

Was sind „Wühltischwelpen“?

Wühltischwelpen werden gerne auch als Billigwelpen oder Hunde aus „Puppy Mills“ bezeichnet. Sie stammen nicht von eingetragenen, seriösen Züchtern, sondern aus richtigen „Lege-Batterien“, bei denen Hunde unter qualvollsten Umständen zur „Welpenproduktion“ gezwungen werden und die Welpen viel zu früh vom Muttertier getrennt werden.

Woran erkennt man „Wühltischwelpen“?

  • Ort und Art des Verkaufs: Internet? Aus dem Minivan heraus? Auf schlecht beleuchteten Parkplätzen oder dreckigen Hinterhöfen? Devise kann nur lauten: Finger weg!
  • Wo ist die Mutter? Unseriöse Händler werden das Muttertier nicht zeigen (können). Wenn doch eine Hündin gezeigt wird, auf die Signale achten: Geht das Tier liebevoll mit den Kleinen um, oder verstösst sie sie und entfernt sich von ihnen? In diesem Fall ist es nicht die leibliche Mutter, sondern eine Alibi-Mutter. NICHT KAUFEN!
  • Typische Preise für Rassehunde von seriösen Züchtern beginnen bei ca 600 Euro und können leicht vierstellig werden. Alle Preise, die deutlich darunter liegen, sind unseriös und ein Warnsignal, dass es sich um Wühltischwelpen handelt.
  • Wie läuft der Vorgang ab? Ein seriöser Züchter interessiert sich ernsthaft dafür, in welche Hände er seinen Schützling übergibt. Stellt er keine Fragen, geht es nur ums schnelle Geld. Ein weiterer Indikator ist, ob der Verläufer seinen Namen mit Adresse zwecks Rückfragen und Haftung in einem Kaufvertrag niederschreibt.
  • Das Aussehen ist bei Wühltischwelpen häufig sehr markant: entweder zu dünn, oder (durch Würmer und Hunger) aufgebläht, dazu dreckiges und i.d.R. auch stumpfes Fell. Zudem sind sie verhaltensauffällig in dem Sinne, dass sie fast gar keine Regung zeigen.
  • Die Vielfalt der Welpen – kaum ein Züchter züchtet mehr als zwei Rassen. Also Augen auf!
  • Das große Geld

    Wie so häufig bei mafiösen Strukturen: es wird gemacht, wofür Leute bereit sind zu zahlen. Man bekommt, was das Herz begehrt – sogar unabhängig davon, ob es eine Hunderasse gibt oder nicht. Auf Wunsch gibt es einige „Züchter“, die Mixe extra kreiieren. Wartezeit: 64 Tage zuzüglich sechs Wochen.Einfachere Wünsche, wie bestimmte Farbe etc, gehören schon zum Standardrepertoire…

    Das Geschäft floriert, sowohl im Ausland, wie auch erschreckenderweise im Inland. Laut älteren Schätzungen der Rheinischen Post, werden alleine in Tschechien über 30.000 Welpen für den Export ‚produziert‘. Nach heutigen Maßstäben liegt die Zahl vermutlich einiges höher.

    Wir reden also von einem Multi-Millionen-Geschäft, das diese Welpen-Mafia jedes Jahr aufs Neue generiert!

    Und was können wir tun?

    TASSO, der ETN und bmt haben einige Handlungsrichtlinien veröffentlicht, die wir gerne sinngemäß wiedergeben möchten.

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    Ein Beitrag von Tasso-TV.

    Aufklärung ist die einzige Chance!

    Es muss uns durch Aufklären gelingen, die Nachfrage nach Wühltischwelpen zu stoppen. Denn wenn kein Geld mehr fliesst (aus welchen Gründen auch immer, bspw weil die Leute Mitleid haben), dann bricht auch dieser mafiöse Schwarzmarkt zusammen.

    Anzeigen

    Sie fühlen sich von einem Welpenhändler betrogen? Zur Anzeige bringen! Je mehr diese Leute Angst bekommen und Geld verlieren, desto eher hören sie mit diesem schlimmen Geschäft auf.

    Öffentlich machen

    Sie sind unseriösem Hundehandel begegnet? Unbedingt öffentlich machen – an das Lokalradio, die Lokalzeitung, Tierschutzverbänden oder auch gerne uns.
    Ihre Erfahrungen können helfen, Andere vor unseriösen Händlern zu warnen – und vielen Tieren ein besseres Leben zu sichern, so wie bei dem Protest in den USA (siehe Bild).

    Proteste gegen Wühltischwelpen und Puppy Mills

    Bild: „Protesters against Petland“ by Fibonacci Blue
    Quelle: flickr, creative commons CC BY 2.0

    Nicht kaufen!

    Vertrauen Sie nur seriösen Tierschutzorganisationen, Tierheimen und Züchtern. Haben Sie nur leiseste Zweifel an der Rechtschaffenheit Ihres Gegenübers, heisst es: „Finger weg“!

    Beitragsbild: „DSC_5127“ by Josh Henderson ; Quelle: flickr, creative commons CC BY-SA 2.0