Lange ist es nun wieder her, seit ich mich hier das letzte Mal zu Wort gemeldet habe. Doch jetzt möchte ich euch über die richtige Futtermenge für den Hund berichten. Wir sind ja bekennende Trockenfutter-Fütterer. Frauchen hatte nämlich bis dato noch keine rechte Zeit, sich mit dem Barfen und Co. so genau auseinanderzusetzen, dass sie glauben würde, sie könne mich damit gesund genug ernähren.

Auch meine Züchter haben mich von klein auf mit Trockenfutter gefüttert und so sind wir bei diesem geblieben. Nachdem meine Vorgängerin mit zunehmendem Alter auch ganz viel Gewicht zunahm, wollte das Frauchen bei mir alles richtig machen. Ganz genau hielt sie sich an die auf dem Futtersack angegebene Menge.

70 Gramm sind zu wenig

Als ich noch ganz klein war, sollte sie mir 70 Gramm am Tag geben. Sie hat sich genau daran gehalten, die 70 Gramm Futter durch meine drei täglichen Mahlzeiten geteilt, so dass ich zwei Mal 23 und ein Mal 24 Gramm Futter bekam. Das musste ich mir damals auch noch richtig hart erarbeiten.

Ein Futterbröckchen gab es nur für ein Sitz oder ein Pfötchen oder ein Platz. Schließlich hatten wir von der Hundeschule jede Menge Hausaufgaben bekommen.

Mir hat dieses bisschen Futter allerdings überhaupt nicht gereicht.

Ich war immer hungrig und habe auch draußen alles, was ich nur finden konnte, gefressen. Angefangen bei Gras über Kaugummipapier bis hin zu Alufolie, an der noch leckere Dönersauce hing.

So schnell, wie ich alles geschluckt habe, konnte Frauchen gar nicht reagieren und so manches Mal hatte ich dann hübsch verzierten, silbernen Output. Das ging soweit, dass ich mit Maulkorb Gassi gehen musste, damit ich nicht alles futtere.

Das große Donnerwetter folgte auf dem Fuße

Als ich mit etwa fünf, sechs Monaten dann zum ersten Mal zu meiner Friseuse musste, hat die wieder einen total anderen Hund aus mir gemacht. Das viele Fell war weg und meine Figur kam zum Vorschein.

Die Tierärzte sagten immer, ein schlanker Hund ist besser, als ein zu dicker. Die Friseuse aber hat erkannt, dass ich zu dünn sei. Sie hat meinem Frauchen erst mal eine Standpauke gehalten, dass sie mich nicht so hungern lassen dürfe.

Das Frauchen war total erschrocken und machte sich schreckliche Vorwürfe. Meine Friseuse erklärte ihr dann, ein Welpe würde sich nicht überfressen, sondern wenn er satt wäre, einfach mit Futtern aufhören. Noch am gleichen Tag bekam ich einen riesigen Napf voll Futter hingestellt.

Natürlich hab ich den komplett leer gemacht und um Nachschlag gebeten. Als ich endlich satt war, hatte sich mein Bauch zu einer runden Kugel geformt. Seither bekomme ich zwei Mal pro Tag 150 Gramm Futter angeboten. Laut Futtersack-Angabe sollen es 140 Gramm für den ganzen Tag sein. Ich futtere fast nie alles auf, manchmal lasse ich sogar eine Mahlzeit komplett unberührt stehen. Trotzdem bin ich rank und schlank und halte mein Idealgewicht. Hunger kenne ich heute nicht mehr.

Und die Moral von der Geschichte?

Tja, und die Moral von der Geschichte ist eben, dass man den Angaben auf Futtersäcken nie vertrauen sollte. Wer sich stur daran hält, läuft Gefahr seinen Hund zu unter- oder überfüttern. Wir haben jetzt für uns das optimale System entdeckt und Hunger muss ich nun nie mehr leiden. Ihr solltet also immer schauen, wie aktiv euer Hund ist, ob er sehr verfressen ist oder vielleicht sogar aus Langeweile frisst. Denn Frauchen meint, Futter sollte nie länger als ein paar Minuten zur Verfügung gestellt werden, dann wird es weggeräumt.

Wuff-Wuff euer Chris (vom Jahnsteinhof)

Bild & Quelle: Britta Lutz, hub-lutz.de