Der treue Hund oder die Katze zeigt ein auffälliges Verhalten? Möglicherweise geht es dem Tier schlecht und er möchte seinen Besitzer auf die aktuellen Beschwerden aufmerksam machen. Das genaue Beobachten hilft dabei, eine eventuelle Krankheit im frühen Stadium zu erkennen.

Wenn Tiere krank werden

Ebenso wie Menschen können auch Tiere erkranken. Viele Hundebesitzer wissen zuerst nicht, was ihrem Vierbeiner fehlt, wenn er sich seltsam verhält. Nicht immer lässt sich eindeutig erkennen, wo es dem Tier wehtut oder ob es sich um eine schwerwiegende Erkrankung handelt. Damit es nicht zu langfristigen Folgen kommt, sollte man zügig handeln und nicht zu lange mit dem Tierarzttermin warten.
Leichtere Krankheiten wie eine Erkältung äußern sich beim Hund unter anderem durch Niesen, eine laufende Nase oder Husten. Anders, als viele Hundehalter vermuten, weist eine trockene Hundenase jedoch nicht unbedingt auf Fieber hin. Grundsätzlich bleiben die erkälteten Tiere relativ fit, es sei denn, die Erkältung hält länger an. Dann sollten die Spaziergänge deutlich verkürzt werden, um dem Hund ein wenig Schonung zu gönnen. Im Anschluss an eine solche Erkältungskrankheit ist eine Impfung sinnvoll.
Was ist zu beachten bei einer solchen Hunde-Erkältung, kann man sich bei dem Tier anstecken? Selbst beim Schmusen werden die Krankheitserreger üblicherweise nicht vom Haustier auf den Menschen übertragen. Das gilt auch für eine erkältete Katze, mit der weiter gekuschelt werden darf.

Homöopathie für Haustiere – funktioniert das?

Die Menschen nutzen sie schon viele Jahre und auch in der Tiermedizin kommen mittlerweile alternative Heilmethoden zum Einsatz. Die Homöopathie bei Tieren beginnt in der Praxis mit einer genauen Beobachtung und führt anschließend zu der bedarfsgerechten Zusammenstellung der Heilmittel. Die homöopathischen Methoden orientieren sich an dem individuellen Verhalten und an der vorliegenden Erkrankung. Sie können bei akuten Verletzungen und chronischen Krankheiten eingesetzt werden. Dafür muss die Anwendung gezielt ausgewählt werden, wofür ein umfassendes Wissen erforderlich ist.
Um die homöopathischen Heilmittel auszuwählen, befassen sich die Tiermediziner und Tierheilpraktiker eingehend mit dem Hund oder dem betroffenen Haustier. Bevor sie die geeigneten Mittel verschreiben, wägen sie das Für und Wider ab, denn auch wenn es sich um homöopathische Dosen handelt, können dadurch Nebenwirkungen auftreten. Gerade wenn die Heilmittel über längere Zeit mit dem Futter verabreicht werden, kann es zu Problemen kommen.

Die Medikation von Tieren

Ein Mensch kann sich artikulieren und genau sagen, wo etwas schmerzt oder wie er sich fühlt. Hunde, Katzen und andere Haustiere haben diese Möglichkeit nicht. Bei den Tieren zeigt sich das Unwohlsein in einer gewissen Apathie, in einem besonders nervösen Verhalten oder in empfindlichen Reaktionen. Auch wenn die Verabreichung der Medikamente erfolgt, dauert es eine Weile, bis eine Veränderung zu erkennen ist. Hier muss man ebenfalls auf die Beobachtungsgabe der Tierhalter setzen.
Wer sein Haustier gut kennt, der weiß möglicherweise die Zeichen richtig zu deuten. Eventuell ist eine leichte Besserung in Sicht, aber vielleicht verschlimmert sich die Erkrankung auch. Ein guter Tierarzt untersucht den Hund ganz genau und vertraut nicht nur den Aufzeichnungen der Besitzer, sondern macht sich auch seine eigenen Notizen. Die gemeinsamen Beobachtungen sind eine nützliche Basis, um die Behandlung gezielt weiterzuführen. Je nachdem, welche Symptome auftreten, muss die Therapie oder das Heilmittel eventuell angepasst werden.

Typische Erkrankungen beim Hund

Zu den häufigen Krankheitssymptomen von Hunden gehören:

• Störungen des Verdauungsapparates
• Luftnot
• Humpeln
• ungewohnte Müdigkeit

Wenn ein Hund unter Durchfall leidet und womöglich auch erbricht, kann das am falschen Futter liegen oder daran, dass er Schmutzwasser getrunken hat. Schlimmer ist es, wenn die Verdauung durch Darmparasiten geschädigt wurde. Ein Tierarzt stellt die Ursache fest und verordnet dem Hund eine lindernde Elektrolytlösung, eventuell in Kombination mit einer Diät. Auch eine Wurmkur und Probiotika können helfen.
Spätestens wenn Blut im Erbrochenen oder im Kot ist, sollte man sofort den Tierarzt aufsuchen. Zur Entlastung des Magen-Darm-Trakts sollte der Hund etwa zwölf Stunden lang kein Futter bekommen. Erst danach darf er wieder essen, wobei der Arzt meistens Schonkost empfiehlt.
Hinter Luftnot und schwerem Atmen kann eine Bronchitis oder eine Lungenentzündung stecken, in einigen Fällen ist auch ein verstecktes Herzleiden der Auslöser. Abhängig von der medizinischen Diagnose erhält der Hund Antibiotika. Wenn es sich um ein Herzproblem handelt, so bekommt er Blutdrucksenker sowie entwässernde Medikamente. Auf jeden Fall muss der Vierbeiner geschont werden und sollte in gut belüfteten Räumen bleiben.

Hund liegt auf Bettdecke

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Warum humpelt der Hund?

Für ein langsames Humpeln gibt es verschiedene Ursachen. Es kann sich um eine akute Entzündung der Gelenke handeln oder um eine beginnende Arthrose. Als Medikament verschreibt der Tierarzt schmerzlindernde Heilmittel, die oft auch einen Entzündungshemmer beinhalten. Gegebenenfalls können auch Antibiotika zum Einsatz kommen. Abhängig von der Art der Beschwerden sind auch Naturheilverfahren hilfreich, beispielsweise Akupunktur oder eine homöopathische Therapie. Bei besonders schweren Gelenkproblemen ist eine OP sinnvoll, in anderen Fällen kann eine Physiotherapie die Beweglichkeit wieder herstellen.
Auf keinen Fall sollte man seinem Hund Schmerztabletten verabreichen. Bei Tieren wirken die Wirkstoffe der Medikamente ganz anders, darum sollte man weder Hunde und Katzen noch andere Haustiere wie Vögel und Meerschweinchen mit Aspirin oder anderen Mitteln versorgen. Auch wenn es gut gemeint ist: Diese Mittel sind für die Tiere sehr gefährlich.
Wichtig ist, dass das kranke Haustier geschont wird und sich nicht zu viel bewegt. Sanfte Bewegungsabläufe und kleine Massagen helfen ein wenig und eignen sich zudem als eine Art Streicheltherapie. Während der Krankheit darf man das Tier nicht mit zu viel Futter verwöhnen, sonst bekommt es mehr Nährstoffe als es verbrauchen kann.

Die richtige Medizin für das Haustier finden

Der behandelnde Tierarzt weiß am besten, unter welcher Krankheit der Hund leidet und welches Heilmittel dagegen hilft. Oft hat er die helfenden Medikamente in seiner Praxis, sodass die Hundehalter sie gleich mitnehmen können. Anderenfalls stellt der Tierarzt das entsprechende Rezept für die Apotheke aus.
Aber welches Medikament soll es sein? Eine Katze, die abmagert, braucht andere Mittel als ein appetitloser Vogel oder ein Hund mit Verdauungsproblemen. Bei den verschiedenen Tieren lassen sich die Symptome nicht übertragen, auch wenn die Besitzer von Haustieren glauben, ähnliche Anzeichen schon bei anderen Tieren beobachtet zu haben.
Ein Vogel, der sich die Federn ausrupft, muss zum Beispiel nicht krank sein: Manchmal sind auch bei den Tieren solche Symptome psychosomatisch. Tatsächlich sind kahle Stellen ein mögliches Anzeichen für Langeweile und Einsamkeit. In einem solchen Fall erklärt der Arzt dem Tierhalter, wie die betroffenen Tiere artgerecht gehalten werden, sodass sie sich nicht mehr so allein fühlen.

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Tierarzt tröpfelt Augentropfen in Hundeauge
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Typische „Zivilisationskrankheiten“ auch bei Tieren

Zu den typischen Zivilisationskrankheiten gehören Leiden wie Diabetes, die nicht nur bei Menschen auftauchen, sondern auch bei immer mehr Haustieren zu beobachten sind. Eine Überfunktion der Schilddrüse und eine falsche Ernährung führen zu weiteren Beschwerden wie Übergewicht. Das sollte man nach Möglichkeit vermeiden, denn hier ist eindeutig der Tierhalter verantwortlich für den Zustand. Anders als erwachsene Menschen können Hunde und Katzen nicht selbst eine Diät machen oder gezielt abnehmen. Nach einem informativen Gespräch mit dem Arzt und mit den richtigen Ernährungstipps ist eine gesündere Ernährung möglich, zudem gibt es für die Hunde- und Katzenbesitzer auch spezielle Zuckermessgeräte und Insulinspritzen.

Ein anderes, verstärkt aufkommendes Problem bei Hunden sowie anderen Haustieren ist eine länger andauernde Teilnahmslosigkeit. Tatsächlich können auch bei Tieren depressive Stimmungen auftreten, doch meistens deuten diese auf andere Beschwerden hin. Möglicherweise leiden die Hunde an einer Muskelschwäche oder an Schmerzen. Das lässt sich meistens daran erkennen, dass sie sich nicht mehr normal bewegen oder beispielsweise die Hinterläufe weniger belasten. Schwierigkeiten beim Aufstehen oder beim Bewältigen von Treppenstufen weisen eventuell auf eine Hüftdysplasie hin. Einige Hunderassen sind davon besonders oft betroffen.
Unter anderem kann Arthritis bei Hunden auftauchen, vor allem wenn die Vierbeiner zu viel Gewicht mit sich herumtragen. Ebenso wie beim Menschen wird dann auch bei dem Haustier von Adipositas gesprochen. Das Zuviel an Fett im Körper wirkt sich auf die Beweglichkeit und auf die Funktion der Organe aus. Die Fachleute schätzen den Anteil der übergewichtigen Hunde auf rund 25 %. Die Folgen von Übergewicht sind beispielsweise:

• schmerzende Gelenke
• Verdauungsbeschwerden
• Diabetes
• Kurzatmigkeit
• Hauterkrankungen
• eingeschränkte Leberfunktion
• geschwächtes Immunsystem
• verringerte Lebensqualität

Anzeichen für Krankheiten beim Hund

Wer einen Hund besitzt, sollte diesen ständig auf seine Gesundheit hin untersuchen. Im Alltag gilt es, das Verhalten beim Futtern und Trinken zu beurteilen. Gleichzeitig darf man seltsame Bewegungen oder eine auffällige Apathie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eventuell handelt es sich dabei um Symptome für bestimmte Erkrankungen.
Im Zweifelsfall geht man mit seinem Haustier zum Tierarzt, um sich die Meinung eines Experten anzuhören. Damit der Mediziner die Symptome richtig deuten kann, muss man ihn über die Beobachtungen aufklären. Möglicherweise hat der Hund seit einiger Zeit keinen Appetit mehr oder frisst zu viel. Übermäßige Müdigkeit und Kraftlosigkeit aber auch extreme Aktivität oder ein ungewohnt aggressives Verhalten können die Folgen einer schwerwiegenden Krankheit sein. Schmerzen lassen sich noch relativ leicht feststellen, wenn der Hund aufjault oder sich wegdreht, sobald man ihn an der betroffenen Stelle streichelt.

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