Parvovirose – eine Diagnose die Kummer, Leid und den absoluten Wahnsinn nach sich zieht. Dabei fing alles so harmlos an…
Parvovirose – oder: die Geschichte von Henry
Telefonanruf einer Welpenmami …Du Martina, Henry hat sich erbrochen nach dem Fressen …hat er wieder viel zu schnell gefressen ? Jaaa … na dann warte mal ab ob es heute Abend besser ist manchmal passiert das bei jungen Hunden
Henry war 6 Montae alt und lebte in Düsseldorf bei den liebsten Welpeneltern, die sich ein Hund vorstellen kann.
Der kleine Mann wurde umsorgt und umhegt und ich als Züchterin erhielt immer Anrufe Bilder und Berichte. Ein gutes Gefühl einen Hund so vermitteln zu können. Bis zu diesen schrecklichen Tagen.
Die Diagnose ist alles andere als einfach!
Henry kötzelt – aber na ja, er frisst wie ein Staubsauger also machte auch ich mir zunächst keine Gedanken. Meine Nachfrage am Abend nach seinem Befunden: Oh er klaut schon wieder mein Butterbrot…
Also alles gut …den nächsten tag hörte ich nichts von Henry bis zum Abend … er fängt an Schaum zu brechen.. hm da Henry mit in Urlaub sollte riet ich dazu am nächsten Tag zum Tierarzt zu fahren.
Dort waren die Drei auch Morgen s, Mittags und Abends . Ewr bekam eine Infusion gegen Austrocknen , es war ja sehr warm und Spritzen gegen Übelkeit und Durchfall.
Am nächsten Morgen der verzweifelte Anruf Henry ist so matt.
„Bitte pack ihn ein und komm zu mir – wir fahren sofort zu meinem Tierarzt“ war mein Rat.
Kurze Zeit später hielt ein Auto vor der Tür und total verzweifelte Welpeneltern und ein Häufchen Elend kamen aus dem Wagen. Henry stand gekrümmt auf dem Gehweg und er machte ein bisschen Durchfall auf den Gehweg. Ich ging ins Haus holte ein Glässchen für eine Kotprobe und sammelte das widerlich stinkende Gekäckel auf.
Parvovirose – mein persönlicher Alptraum
Und so fing mein ganz persönlicher Alptraum an. Ab zum Tierarzt – Untersuchungen, Braunüle um Blut abzunehmen, Kotuntersuchung und dann kam die schreckliche Diagnose Parvovirose .
Henry kam auf die Krankenstation an den Tropf, bekam Immunsstärkende Infusionen, Antikörper… Man versuchte alles, das war Freitags… Samstag Nachmittag war er nur noch ein Schatten eines Hundes mit Schmerzen und wir erlösten ihn von seinem Leiden.
Woher kommt diese Teufelskrankheit?
Parvovirose, er war doch komplett geimpft, 6 Monate aus dem Gröbsten raus wie kann das nur sein. Ich kam nach Hause , zog mich um duschte mich nach jedem Besuch desinfizierte die Hände die Schuhe und ging zu meinen Welpen.
Ich recherierte nach Parvovirose und Ilse, mein kleine wundervolle 6 Wochen alte Bullymaus, erbrach sich neben mir.
Voller Panik nahm ich den Hund raste zur Tierarztpraxis im Notdienst, sie bekam Blut abgenommen, sofort Antikörper alles und bleib dort auf Station:
Verdacht auf Parvovirose
Der Horror ging weiter
Ich fuhr nach Hause unhd weinte, Incognito, mein 2. Welpen, spielte an meinen Füssen und erbrach sich.
Zum zweiten Mal an diesem Tag zum Notdienst, er war noch munter spielte biss mir in den Finger bei der Blutabnahme und auch er blieb dort, das war Sonntags.
Montags verschlechterten sich die Werte aber nur minimal – also, weiter Hoffen!
Dienstags wurden beide eingeschläfert, sie hatten Schmerzen , das Immunsystem versagte und leiden sollte kein Hund.
Die Todesrate von Parvovirose beträgt nahezu 100 % bei nicht geimpften Welpen. Beide waren noch zu klein zum Impfen.
der Alptraum der danach begann war schrecklich . Wir desinfizierten Haus und Garten mit den entsprechenden Mitteln nicht einmal, nein mehrfach .
Alle Hundesachen kamen auf die Müllkippe, alle Möbel die jemals kleine Hundezähne zu spüren bekommen haben, kamen auf den Sperrmüll, Gardinenschals, Wäsche alles was im Haus nicht kochbar war, kam in die Müllpresse.
Alle Näpfe, Spielzeug, Decken – man kann sich gar nicht vorstellen wieviel Kram man in so einer Hundezucht nutzt..alles weg…
Rasen gemäht, danach alles gesprüht. Am nächsten Tag das Gleiche nochmals und nochmals und nochmals. Gehwege, Parkplatz vor dem Haus, Gartenzaun alles wurde desinfiziert.
Und dann auch noch diese Anfeindungen…
Die furchtbaren Anfeindungen der Züchterkollegen und Nachbarn will ich gar nicht aufführen.
Parvovirose der Tod und das Leid lauern an der nächsten Straßenecke, denn das was wir getan haben mit unserer Desinfektionsmanie wird keine Stadtverwaltung anordnen.
Henry holte es sich bei einem Spaziergang in Düsseldorf.
Was ist Parvosvirose?
Die Parvovirose ist eine hochansteckende, weltweit verbreitete Viruserkrankung, die insbesondere für ungeimpfte und junge Hunde eine große, mitunter tödliche Gefahr darstellt. Weltweit kommen verschiedene Varianten des Caninen Parvovirus vor (CPV 2a, 2b und 2c). Die Ansteckung erfolgt vorwiegend durch die Aufnahme von infiziertem Kot über verunreinigtes Futter, Belecken von Fell und Händen, Teppichen oder Kleider Der wirksamste Schutz ist eine gegen alle Varianten (CPV 2a, 2b und 2c) des Virus schützende Impfung im Welpenalter
Quellen:
Nur geimpfte Hunde haben eine Chance diesen Wahnsinn zu überleben !
Ein Gastbeitrag von Martina Deckert-Mahlberg.
Alle Bilder & Quellen: Martina Deckert-Mahlberg