Viele Hunde haben die schlechte Angewohnheit einfach alles zu verschlingen, was ihnen ihre Besitzer wirklich nie in den Futternapf geben würden. Kein Wunder also, wenn sie sich beim Gassigehen freudig und schwanzwedelnd auf Pferdeäpfel, verweste Tiere oder natürlich auch auf Abfälle stürzen. Was also tun?
Auch in den eigenen vier Wänden können Hunde zu typischen Müllschluckern werden, indem sie den Abfalleimer in der Küche umwerfen und sich dann begeistert für den Inhalt interessieren. Für uns Menschen ist es unverständlich, warum sich Hunde für übelriechenden Müll oder Kot zum Fressen entscheiden, wenn wir ihnen doch eigentlich das beste Hundefutter kaufen.
Hunde haben natürlich einen ganz anderen Verdauungsapparat als wir Menschen, weshalb sie auch beim Fressen von Pferdeäpfel im Prinzip keine Probleme haben. Gefährlich kann es allerdings werden, wenn die Pferde vorher mit Medikamenten gegen Parasiten behandelt wurden. Was den Müll angeht, so haben Hunde eine Vorliebe für die Reste von Joghurt, schimmeliges Brot, vergammelten Käse und leider auch für übelriechendes Fleisch und Wurst.
Warum fressen Hunde so gerne Müll?
Hunde fressen nicht nur gerne Müll, sondern eigentlich so gut wie alles, weshalb vor allem bei der Anschaffung eines Welpen Schuhe, Strümpfe und auch die Möbel darunter leiden. Die Vierbeiner sind schon sehr lange die beliebtesten Begleiter der Menschen, weshalb sie auch schon ewig daran gewöhnt sind, unsere Essensreste und die Abfälle zu fressen. Ist unser Hund aber ständig auf der Suche nach Futter und frisst sogar Sand und Steine, dann kann durchaus eine Mangelerscheinung in seiner Ernährung der Fall sein.
Es muss sich aber nicht um Mangelerscheinungen handeln, denn Hunde verlangen, wie kleine Kinder auch, große Aufmerksamkeit. Sie stellen alles mögliche an, nur damit wir uns mehr auf sie konzentrieren. Langeweile kann übrigens ebenfalls ein Motiv sein, warum Hunde sich so gerne mit unseren Abfällen beschäftigen.
Ansonsten ist auch klar, dass für Hunde der Geruch aus dem Mülleimer absolut faszinierend ist und sie deshalb nicht verstehen können, warum das Naschen daran von uns verboten wird. In vielen Fällen sind die Vierbeiner allerdings auch nur einfach unterfordert, da sie zu wenig Bewegung und geistige Beschäftigung erhalten. Dies ist übrigens ein sehr häufiger Grund für die sogenannten Zerstörungsanfälle bei Hunden.
Abfall kann für unsere Haustiere zu einem großen Problem werden, da das Risiko einer Lebensmittelvergiftung besteht.
Lebensmittel aus dem Abfalleimer oder aus dem Müll, die den Tieren schaden können, sind beispielsweise Schokolade, Zwiebeln, Knoblauch, Rosinen, Weintrauben und auch verdorbene Nahrungsmittel. Zersetzte oder verdorbene Lebensmittel sind besonders für Welpen, kranke Hunde und auch für schon ältere Vierbeiner schädlich. Aber auch Zigaretten und Tabak sind sehr gefährlich, da das Nikotin für die Hunde ein Nervengift ist und bis zum Kreislaufkollaps führen kann. Bei den ersten Anzeichen einer Vergiftung ist unbedingt der Tierarzt erforderlich, Panik sollte von den Besitzern vermieden werden, damit sich der Hund beruhigen kann. Erbrechen erzwingen ist nicht empfehlenswert, da die Situation dadurch nur noch verschlimmert werden kann und auch noch wertvolle Zeit verloren geht.
Wie lässt es sich verhindern, dass mein Hund Abfall frisst?
Es gib mehrere Lösungen für dieses Problem. In der Regel ist es ausreichend, wenn man nach einem geeigneten Abfalleimer sucht, der von Hunden nicht aufgemacht oder umgekippt werden kann. Ist der Hund aber in der Lage, eine geschlossene Tür zu öffnen, dann lohnt es sich , wenn man die Türklinke gegen einen Türknauf austauscht. Ansonsten sollte klar sein, dass Hunde beim Gassigehen an die Leine gehören. Dadurch lässt sich verhindern, dass sie ihre Nasen in Mülltonnen, Abfalleimer oder in Komposthaufen stecken. Mit klaren einfachen Kommandos wie Aus oder Nein sollten wir in der Lage sein, unseren Vierbeinern zu zeigen, dass wir nicht einverstanden sind, wenn sie Dinge fressen, die sie nicht dürfen. Selbstverständlich sollte man sie dann aber auch dementsprechend mit Leckerli belohnen, wenn sie ihre Sache gut machen.
Ein Maulkorb ist zwar sicherlich ebenfalls nützlich, damit der Hund keine Abfälle mehr frisst, aber eher ein Fall für Unverbesserliche. Wer seinen Hund in jeder Beziehung etwas fordert, wird schnell feststellen, dass er Frauchen und Herrchen mit der Zeit viel mehr Aufmerksamkeit schenkt, als irgendwelchen Abfällen im Park oder im Wald. Bei täglichem Training lernen die Hunde brav an der Leine zu gehen und sogar beim Radfahren ein guter Begleiter zu sein. Abends sind sie dann in der Regel besser ausgepowert und schlafen zufrieden nach dem Fressen ein. Dadurch wird nicht nur der Abfalleimer geschont, sondern auch die Möbel in der Wohnung.
Die meisten Menschen wollen bei ihrem Hund nur die Probleme lösen und machen sich keine großen Gedanken darüber, was wohl die eigentlichen Ursachen für ein falsches Verhalten sind. Verschlimmert wird diese Unart auch noch, wenn man den Vierbeiner für seine Schandtaten hart bestraft. Dies führt zu bleibender Unsicherheit und meist auch zu irreversiblen Angstzuständen. Wir sind also meistens wirklich selbst daran Schuld, wenn unser Haustier nicht so agiert, wie wir das von ihm erwarten.
Autor: Philipp Egger
Bild & Quelle zum Beitragsbild: Hans / Pixabay, creative commons public domain